Verein

Vorsitzender:
Winfried Stein

Killingerstr. 38
91056 Erlangen
Tel. (09131) 440118

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Homepage: www.vfm-nbg.de

 

Veranstaltungsort:

Germanisches Nationalmuseum Nürnberg - Eingang Kornmarkt

 

Sitzungen:

Sitzungen

in den ungeraden Monaten Mai bis September am 2. Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr;

im November und Januar am 2. Sonntag des Monats, 10 Uhr,

im Germanischen Nationalmuseum, Eingang Kornmarkt.

 


Ziele und Aktivitäten:

 

  • Monatsversammlungen mit Vorträgen im Germanischen Nationalmuseum über den gesamten Bereich der Numismatik
  • Monatlicher numismatischer Stammtisch mit Gelegenheit zum Tausch von Münzen und Medaillen und Beratung in allen Fragen der Münzkunde
  • Exkursionen und Studienfahrten
  • Herausgabe von Werken und Katalogen insbesondere über Nürnberger Prägungen
  • Durchführung von Ausstellungen
  • Ausgabe von Sonderprägungen bei Münzen und Medaillen, z. B. der Gedenkmünzen der Deutschen Bundesbank
  • Kostenlose Lieferung des „Numismatischen Nachrichtenblattes“, Organ der Deutschen Numismatischen Gesellschaft – Verband der Deutschen Münzvereine e.V.
  • Ausrichtung überörtlicher Münzsammlertreffen
  • Hilfe beim Aufbau und bei der Auflösung von Sammlungen

 

Es wird viel geboten, mehr als es dem Jahresbeitrag von 40,- € entspricht, der übrigens von der Steuer absetzbar ist. Lernen Sie den Verein kennen! Unterstützen Sie seine Bestrebungen und werden Sie Mitglied!

Aktuell

Vorschau 1. Quartal 2024:

Sonntag, 14. Januar 2024, 10.00 Uhr: Christian Juch, Erlangen: Berliner Eisen - Preußische Eisenguss-Medaillen zur Zeit der Befreiungskriege

Unser Mitglied Christian Juch lebt und arbeitet in Franken. Als geborener Potsdamer verbrachte er seine Kindheit und Jugend in der Uckermark. Das Sammeln von numismatischen und philatelistischen Gegenständen Brandenburg-Preußens und deren fachliche Aufarbeitung ist für den leidenschaftlichen Sammler und Hobbyautor eine Brücke in die „alte“ Heimat.

Sonntag, 10. März 2024, 10.00 Uhr: Jahreshauptversammlung in der Aqua-Kita, Langseestraße 1, in Nürnberg Mögeldorf.

 

Gäste sind stets willkommen!

 

Programm

Jahresprogramm 2024

externer [ Link ]

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Programm 2022

Dr. Matthias Nuding, Nürnberg
Die Brüder Erbstein in Nürnberg

Der Historiker und Archivar Dr. Matthias Nuding ist seit 2009 Leiter des Historischen Archivs und des Münzkabinetts im GNM und Landesvertreter für die fränkischen Regierungsbezirke in der Numismatischen Kommission. Seit 2019 ist er auch 2. Vorsitzender unseres Vereins. In seinem Vortrag beleuchtet er das Wirken der angesehenen Dresdner Numismatiker Albert (1840–1890) und Julius Erbstein (1838–1907) am damals noch jungen Germanischen Nationalmuseum, wo die beiden in den Jahren 1862–1866 gemeinsam ihre Karrieren begannen.

 

Gerd Winchen, Langquaid
Carl Theodor – Bayerischer und Pfälzer Kurfürst 1778-1799

Gerd Winchen war von 1964 bis 2005 Mitarbeiter der Sparkasse Regensburg. Seit dem Gründungsjahr 1974 ist er Mitglied im Regensburger Münzverein e.V. und nach verschiedenen Vorstandsposten ab 1982 auch seit dem Jahr 2000 dessen Vorsitzender. Sein besonderes numismatisches Interesse gilt den Wittelsbachern aus der Bayerischen Linie, aber auch aus der Pfälzer Linie, die zu verschiedenen Vorträgen Anlass gaben.

 

Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen!

Einladung und Tagesordnung erfolgen gesondert.

 

Dr. Karl Ortseifen, Mainz
Das Münzwesen der USA: Die Kursmünzen seit 1792

Dr. Karl Ortseifen war bis 2009 Akademischer Direktor im Fach Amerikanistik an der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz, und leitet seit 2009 die Numismatische Gesellschaft Mainz-Wiesbaden. Seine numismatischen Schwerpunkte liegen im Bereich Kurfürstentum Mainz und USA. Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Beginn und der weiteren Geschichte der Bundesprägungen seit 1792.

 

Roland Grüber, Wilhermsdorf

Brandenburg-Fränkische Münzen – Teil II

Unser Mitglied Roland Grüber hat mit großer Ausdauer die bisher bedeutendste Sammlung zur Brandenburg-Fränkischen Numismatik zusammengetragen. Die Auflösung erfolgte am 29. und 30. September 2015 bei einer Versteigerung in Osnabrück.

 

Prof. Dr. Johannes Nollé, München
Die Braunschweiger Löser und der Beginn eines neuen Zeitalters

Der Althistoriker, Epigraphiker und Numismatiker Prof. Dr. Johannes Nollé war bis 2019 Wissenschaftlicher Referent an der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts in München und außerplanmäßiger Professor an der Universität München. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte Kleinasiens, die Wirtschafts- und Religionsgeschichte der Römischen Kaiserzeit und insbesondere Epigraphik und Numismatik. Darüber hinaus ist er Vorstandsmitglied der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft und war Fachgebietsvertreter für das DAI in der Numismatischen Kommission.

 

Dr. Frank Berger, Frankfurt a.M.
Das Geld der Dichter in Goethezeit und Romantik

Dr. Frank Berger ist Leiter des Münzkabinetts am Historischen Museum in Frankfurt a.M. und seit 2016 als Nachfolger von Dr. Helmut Schubert auch Vorsitzender der Frankfurter Numismatischen Gesellschaft. Seine neueste Veröffentlichung enthält biografische Skizzen über Einkommen und Auskommen bekannter Persönlichkeiten der Romantik und gibt interessante Einblicke in die damaligen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse.

 

Mitglieder des Vereins für Münzkunde Nürnberg
Der Verkauf von Münzen und Medaillen

In der lockeren Reihe „Praktische Numismatik“ wird Basiswissen zur Ausübung des spannenden Hobbys Münzensammeln vermittelt. Diesmal berichten Mitglieder des Vereins über ihre unterschiedlichen Erfahrungen beim Verkauf ihrer „Schätze“, ein Thema das viele Sammler oder auch deren Erben bewegt.

 

Stiftungsfest im Gasthof Kirchberger in Fürth - Ortsteil Sack, Sacker Hauptstraße 9 mit Kurzvortrag von Winfried Stein, Erlangen, zur Vereinsgeschichte

Statt eines „Vorweihnachtlichen Beisammenseins“ im Dezember probieren wir in diesem kleinen Jubiläumsjahr ein neues Format zur Durchführung der Mitgliederehrungen in der Form eines Stiftungsfests, wie es früher vom Verein zur Erinnerung an seine Gründung im Jahr 1882 gefeiert wurde.

 

Dr. Hermann Maué, Nürnberg
Auswurfmünzen zu Krönungen, Huldigungen und Grundsteinlegungen

Der bis zu seiner Pensionierung Anfang 2008 im Germanischen Nationalmuseum als Leiter des Münzkabinetts tätige Numismatiker Dr. Hermann Maué, war zuletzt von 2001 bis 2008 auch 2. Vorsitzender unseres Vereins. In diesem Vortrag beschäftigt er sich mit Münzen, die zu wichtigen Anlässen des öffentlichen Lebens geprägt wurden und das Gedächtnis daran bewahren sollten. Die Münzen wurden an die Gäste der Feiern verteilt oder unter die Teilnehmer nach überliefertem Brauch ausgeworfen.

 

Dr. Ulrich Klein, Stuttgart
Die Goldguldenprägung des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg (1357/1361-1397) in stempelkritischer Hinsicht

Der Numismatiker Dr. Ulrich Klein war von 1981 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2007 Leiter des Münzkabinetts im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart und von 1982-2012 auch Vorsitzender des Württembergischen Vereins für Münzkunde. Der Eligiuspreisträger von 2017 hat sich u.a. als Verfasser (zusammen mit Albert Raff) der renommierten Süddeutschen Münzkataloge einen Namen gemacht. Ein weiterer Schwerpunkt sind mittelalterliche Münzen besonders des süddeutschen Raums, zu denen auch das Thema dieses Vortrags gehört.



Programm 2021

Dr. Hubert Ruß, München
Der Talerfund von Betzenstein

Herr Dr. Ruß war fast 15 Jahre Fachmann für mittelalterliche Münzen beim Münchener Bankhaus Hauck & Aufhäuser. Seit 2000 ist er vereidigter Sachverständiger für Münzen des Mittelalters und der Neuzeit. 2006 wurde er für die gemeinsam mit Jürgen Otto herausgegebene Monographie über die Coburger Münzen mit dem Eligiuspreis der DNG geehrt. Seit 2010 ist er geschäftsführender Vorstand von Künker am Dom in München. Seine neueste Publikation ist ein Buch über Würzburger Mittelaltermünzen vom März 2019.

 

Dr. Karl Ortseifen, Mainz
Das Münzwesen der USA: Die Kursmünzen seit 1792

Dr. Karl Ortseifen war bis 2009 Akademischer Direktor im Fach Amerikanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und leitet seit 2009 die Numismatische Gesellschaft Mainz-Wiesbaden. Seine numismatischen Schwerpunkte liegen im Bereich Kurfürstentum Mainz und USA. Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Beginn und der weiteren Geschichte der Bundesprägungen seit 1792.

 

Prof. Dr. Johannes Nollé, München
Münzen aus Baktrien
Griechische Kultur am Hindukusch

Der Althistoriker, Epigraphiker und Numismatiker Prof. Dr. Johannes Nollé war bis 2019 Wissenschaftlicher Referent an der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts in München und außerplanmäßiger Professor an der Universität München. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte Kleinasiens, die Wirtschafts- und Religionsgeschichte der Römischen Kaiserzeit und insbesondere Epigraphik und Numismatik. Darüber hinaus ist er Vorstandsmitglied der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft und war Fachgebietsvertreter für das DAI in der Numismatischen Kommission.

 

Carolin Merz, Nürnberg
Fundmünzen aus Nürnberg im Gebiet des heutigen Österreichs

Carolin Merz studierte Numismatik und Geldgeschichte an der Universität Wien und arbeitete währenddessen an der „Datenbank für Münzfunde des Mittelalters und der Neuzeit in Österreich“ mit. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit Fundmünzen aus Kirchen in Österreich. Seit 2018 ist sie im Münzkabinett des GNM für die Bestandserfassung, Digitalisierung und Benutzerbetreuung zuständig.

 

Ottokar Panzer, Erlangen
Medaillen zur Reformation in Nürnberg

Unser Mitglied, Ottokar Panzer, widmet sich seit einigen Jahren u.a. dem Sammelgebiet der Reformation. Der aktuelle Vortrag beschäftigt sich mit Nürnberger Medaillen zur Reformation vor dem Hintergrund einer wichtigen Epoche der Nürnberger Stadtgeschichte.

 

Paul-Gerhard Fenzlein, Nürnberg
Geschichte(n) zu den drei Nürnberger Münzmeistern H. Putzer, H. Chr. Lauer und G. Nürnberger d. Ä. und deren besondere Talerprägungen der Jahre 1621-1649

Unser Mitglied, Paul-Gerhard Fenzlein, sammelt und erforscht Münzen der freien Reichsstadt Nürnberg. Er ist bekannt geworden durch seine Publikationen zum Nürnberger Münzwesen, zuletzt seine Neubearbeitung des 1. Bandes seiner Publikation „Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der freien Reichstadt Nürnberg“ unter stärkerer Berücksichtigung der Burggrafen.

 

Dr. Hermann Maué, Nürnberg
Stadtansichten auf Münzen und Medaillen

Der bis zu seiner Pensionierung Anfang 2008 im Germanischen Nationalmuseum als Leiter des Münzkabinetts tätige Numismatiker Dr. Hermann Maué, war zuletzt von 2001 bis 2008 auch 2. Vorsitzender unseres Vereins. In diesem Vortrag beschäftigt er sich mit Münzen und Medaillen vorwiegend des 16. und 17. Jahrhunderts, die zu den schönsten Prägungen ihrer Zeit gehören.

 

Vorweihnachtliches Beisammensein im Gasthof Kirchberger in Fürth - Ortsteil Sack, Sacker Hauptstraße 9
mit Kurzvortrag von Winfried Stein, Erlangen
Friedrich Gebert und ein schwieriger Münzkunde 1951-1957

Die Zusammenkunft in der Adventszeit bildet traditionell den festlichen Rahmen zur Ehrung langjähriger Mitglieder. Die Einladungen erfolgen gesondert. Mit dem Kurzvortrag soll an den Sohn des Gründers des Vereins für Münzkunde Nürnberg e.V. erinnert werden, der die Münzhandlung seines Vaters Carl Friedrich Gebert (1855-1919) unter schwierigsten Bedingungen in der Nachkriegszeit in vergleichbar bescheidenem Rahmen fortsetzte.

 

Programm 2020

Ottokar Panzer, Erlangen

Münzen der Grafschaft Mansfeld in der frühen Phase der Talerprägung

Unser Mitglied, Ottokar Panzer, ist in Sachsen-Anhalt aufgewachsen und dieser Region über die langjährigen Sammelgebiete Grafschaft Mansfeld und Anhalt-Bernburg sehr verbunden. Der aktuelle Vortrag beschäftigt sich mit der Münzprägung und Geschichte der Grafschaft Mansfeld in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

 

Karl Heinz Fröhner, Messel

Einführung in die keltische Numismatik

Karl Heinz Fröhner, Fachkraft für Arbeits- und Berufserziehung, ist seit 2002 Vorsitzender der Münzfreunde Darmstadt e.V. Darüber hinaus ist er auch Beisitzer im Präsidium der DNG und betreut deren Homepage. Seine numismatischen Interessen sind einmal die Münzen der Reichstadt Frankfurt, moderne Kunstmedaillen, aber auch ausgewählte Themen der allgemeinen Numismatik.

 

Jahreshauptversammlung

Einladung und Tagesordnung erfolgen gesondert.

 

Dr. Karl Ortseifen, Mainz abgesagt

Das Münzwesen der USA: Die Kursmünzen seit 1792

Dr. Karl Ortseifen war bis 2009 Akademischer Direktor im Fach Amerikanistik an der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz, und leitet seit 2009 die Numismatische Gesellschaft Mainz-Wiesbaden. Seine numismatischen Schwerpunkte liegen im Bereich Kurfürstentum Mainz und USA. Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Beginn der postkolonialen eigenen Münzprägung der Vereinigten Staaten.

 

Dr. Matthias Nuding, Nürnberg

Die Brüder Erbstein in Nürnberg

Der Historiker und Archivar Dr. Matthias Nuding ist seit 2009 Leiter des Historischen Archivs und des Münzkabinetts im GNM und Landesvertreter für die fränkischen Regierungsbezirke in der Numismatischen Kommission. Seit 2019 ist er auch 2. Vorsitzender unseres Vereins. In seinem Vortrag beleuchtet er das Wirken der angesehenen Dresdner Numismatiker Albert (1840–1890) und Julius Erbstein (1838–1907) am damals noch jungen Germanischen Nationalmuseum, wo die beiden in den Jahren 1862–1866 gemeinsam ihre Karrieren begannen.

 

Mitglieder des Vereins für Münzkunde Nürnberg

Bericht aus meiner Sammlung

In der Julisitzung des letzten Jahres haben wir ein neues Veranstaltungsformat ausprobiert. Mitglieder unseres Vereins werden gebeten, möglichst unter Vorlage interessanter Stücke, einen kurzen Bericht aus ihrem Sammelgebiet zu geben. Da sich jeder Sammler zwangsläufig auf seinem Gebiet zum Experten entwickelt, dürfte dies nicht schwer fallen. Es wird gebeten, das Thema spätestens bis zu einer Woche vorher an den Vorsitzenden zu melden.

 

Prof. Dr. Johannes Nollé, München

Münzen aus Baktrien. Griechische Kultur am Hindukusch

Der Althistoriker, Epigraph und Numismatiker Prof. Dr. Johannes Nollé war bis 2019 Wissenschaftlicher Referent an der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts in München und außerplanmäßiger Professor an der Universität München. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte Kleinasiens, die Wirtschafts- und Religionsgeschichte der Römischen Kaiserzeit und insbesondere Epigraphik und Numismatik. Darüber hinaus ist er Vorstandsmitglied der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft und war Fachgebietsvertreter für das DAI in der Numismatischen Kommission.

 

Brigitte Metzner, Nürnberg

Bekannte Münzbilder der Antike

Unser Mitglied, Frau Brigitte Metzner, unterrichtete langjährig im Lehrberuf gesellschaftswissenschaftliche Fächer und Informatik. Als Historikerin wurde sie bekannt durch ihre Forschung zur Nürnberger Sozialgeschichte im 18. Jahrhundert. Zusätzlich hatte sie klassische Archäologie in Nürnberg und Würzburg studiert, daher gilt ihr Interesse in der Antike dem Bereich der Numismatik.

 

Gerd Winchen, Langquaid

Die Pfälzer Wittelsbacher von Karl Theodor bis Maximilian IV.

Gerd Winchen war von 1964 bis 2005 Mitarbeiter der Sparkasse Regensburg. Seit dem Gründungsjahr 1974 ist er Mitglied im Regensburger Münzverein e.V. und nach verschiedenen Vorstandsposten ab 1982 auch seit dem Jahr 2000 dessen Vorsitzender. Sein besonderes numismatisches Interesse gilt den Wittelsbachern aus der Bayerischen Linie, aber auch aus der Pfälzer Linie, die zu verschiedenen Vorträgen Anlass gaben.

 

Dr. Hermann Maué, Nürnberg

Auswurfmünzen zu Krönungen, Huldigungen und Grundsteinlegungen

Der bis zu seiner Pensionierung Anfang 2008 im Germanischen Nationalmuseum als Leiter des Münzkabinetts tätige Numismatiker Dr. Hermann Maué, war zuletzt von 2001 bis 2008 auch 2. Vorsitzender unseres Vereins. In diesem Vortrag beschäftigt er sich mit Münzen, die zu wichtigen Anlässen des öffentlichen Lebens geprägt wurden und das Gedächtnis daran bewahren sollten. Die Münzen wurden an die Gäste der Feiern verteilt oder unter die Teilnehmer nach überliefertem Brauch ausgeworfen.

 

Vorweihnachtliches Beisammensein im Gasthof Kirchberger in Fürth - Ortsteil Sack,

Sacker Hauptstraße 9

mit Kurzvortrag Winfried Stein, Erlangen

Die Medaillensammlung des Vereins für Münz-kunde Nürnberg e.V. – Teil I

Die Zusammenkunft in der Adventszeit bildet traditionell den festlichen Rahmen zur Ehrung langjähriger Mitglieder. Die Einladungen erfolgen gesondert. Mit dem Kurzvortrag soll auf die nur wenigen Mitgliedern bekannte vereinseigene Sammlung aufmerksam gemacht werden.

 

 

Programm 2019

N.N.:

Der Münzsammler im Internet

In der lockeren Reihe „Praktische Numismatik“ wird Basiswissen zur Ausübung des spannenden Hobbys Münzensammeln vermittelt. Zum Jahresauftakt spricht ein Mitglied des Vereins über ein immer wichtiger werdendes Medium, ohne das heute kaum ein Münzsammler mehr auskommt, vor dem aber immer noch zumeist unbegründete Berührungsängste bestehen.

 

Roland Grüber, Wilhermsdorf

Brandenburg-Fränkische Münzen

Unser Mitglied Roland Grüber hat mit großer Ausdauer die bisher bedeutendste Sammlung zur Brandenburg-Fränkischen Numismatik zusammengetragen. Die Auflösung erfolgte am 29. und 30. September 2015 bei einer Versteigerung in Osnabrück. Die Besucher des Vortrags werden gebeten, für die Münzbilder - soweit vorhanden - ihren Katalog der 267. Künker-Auktion mitzubringen.

 

Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen!

Einladung und Tagesordnung erfolgen gesondert.

 

Albrecht Roth, Dingolshausen, OT Bischwind

Die Schaffung neuer Gulden im ausgehenden 17. Jahrhundert

Der Referent ist seit über 30 Jahren Mitglied der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt. Seine Sammelleidenschaft führte ihn von den Römer-Münzen zu Münzen seiner Heimatregion Würzburg und Franken. Heute befasst er sich mit der Geldgeschichte Altdeutschlands. Auch erstellte er schon kleine Broschüren darüber.

 

Winfried Stein, Erlangen

Münzen der Neuböhmischen Münzstätten Lauf, Erlangen und Auerbach 1356-1400

Im November 2016 besuchten Mitglieder des Vereins für Münzkunde Nürnberg e.V. die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung zum 700. Geburtstag Karl IV. im GNM. Als numismatische Nachlese zu diesem Thema werden Münzen der „Neuböhmen“ genannten expansiven Territorialentwicklung Karls und seines Sohns Wenzel vorgestellt.

 

Forchheim, Stadtpfarrkirche St. Martin

Besichtigung der mit Münzen und Medaillen geschmückten Marienfigur

 

Im Jahr 1982 anlässlich der 100-Jahrfeier des Vereins für Münzkunde Nürnberg e.V., hat das Germanische Nationalmuseum eine Sonderausstellung zum Thema „Münzen in Brauch und Aberglauben“ durchgeführt, zu der ein Katalog, bearbeitet von Dr. Ludwig Veit und Dr. Hermann Maué, erschienen ist. Darin gibt es einen Hinweis auf einen in Bamberg geübten Brauch, Gnadenbilder zu Hochfesten der Kirche mit Münzen und Medaillen als Votive zu schmücken und in dieser Form auch bei Fronleichnamsprozessionen mitzuführen. Auch die Forchheimer Marienfigur scheint ein Teil dieser Tradition zu sein. Am Vorabend von Fronleichnam besichtigen wir im Rahmen einer Kirchenführung durch den Pfarrorganisten Wolfgang Reichelt dieses numismatisch interessante Objekt. Treffpunkt ist um 15.30 Uhr an der Alten Wache am Paradeplatz (Tiefgarage!) südlich der Forchheimer Altstadt. Die Anreise erfolgt selbstständig am besten in PKW-Fahrgemeinschaften oder per S-Bahn, bzw. RE.

 

Mitglieder des Vereins für Münzkunde Nürnberg

Bericht aus meiner Sammlung

An dem letzten Termin vor der Sommerpause versuchen wir ein neues Veranstaltungsformat. Mitglieder unseres Vereins werden gebeten, möglichst unter Vorlage interessanter Stücke, einen kurzen Bericht aus ihrem Sammelgebiet zu geben. Da sich jeder Sammler zwangsläufig auf seinem Gebiet zum Experten entwickelt, dürfte dies nicht schwer fallen. Es wird gebeten, das Thema spätestens bis zu einer Woche vorher an den Vorsitzenden zu melden.

 

Roland Grüber, Wilhermsdorf

Die Burgmilchlingtaler der reichsfreien Herrschaft Wilhermsdorf

Thema des Vortrags ist eine lokale numismatische Besonderheit: Der 1536 geborene Heinrich Hermann von Burg-milchling, Alleineigentümer von Wilhermsdorf, baute die abgebrannte Veste Wilhelmsdorf als stattliche Wasserburg, genannt Burgmilchling, neu auf. Nachdem Heinrich Hermann von Burgmilchling „der Ältere“ 1592 verstorben war, übernahm 1593 sein Sohn Heinrich Hermann Freiherr zu Burgmilchling „der Jüngere“ (* 1575, † 1655) die Herrschaft von Wilhermsdorf. Er war nach Überlieferung ein gütiger Burgherr und ein Freund der Wissenschaften, dem 1597 Kaiser Rudolf II. das Privileg verlieh, eigene Taler zu prägen. (Wikipedia)

 

Brigitte Metzner, Nürnberg

Fälschungen antiker Münzen

Unser Mitglied, Frau Brigitte Metzner, unterrichtete langjährig im Lehrberuf gesellschaftswissenschaftliche Fächer und Informatik. Als Historikerin wurde sie bekannt durch ihre Forschung zur Nürnberger Sozialgeschichte im 18. Jahrhundert. Zusätzlich hatte sie klassische Archäologie in Nürnberg und Würzburg studiert, daher gilt ihr Interesse in der Antike dem Bereich der Numismatik.

 

Prof. Dr. Gerhard Koniszewski, Uttenreuth

Neues zu Passauer Münzen des Mittelalters

Als gebürtiger Passauer hat sich unser Mitglied Prof. Dr. med. habil. Gerhard Koniszewski von Jugend an mit der Geschichte und den Münzen Passaus beschäftigt. Nachdem der Referent schon im September 2008 und im Januar 2014 mittelalterliche Passauer Münzen vorgestellt hat, folgen nun neue Entdeckungen zu diesem Gebiet.

 

Vorweihnachtliches Beisammensein mit Kurzvortrag

Dr. Hermann Maué, Nürnberg

Die Entstehung der Medaille zum Vereinsjubiläum 2007 von Helmut Zobl

Die Zusammenkunft in der Adventszeit bildet traditionell den festlichen Rahmen zur Ehrung langjähriger Mitglieder. Die Einladungen mit der konkreten Ortsangabe erfolgen gesondert. Mit dem Kurzvortrag berichtet Herr Dr. Maué detailliert über den Entstehungsprozess der Jubiläumsmedaille.

 

Veranstaltungsort:

Germanisches Nationalmuseum Nürnberg - Konferenzraum Zugang über den Alten Eingang am Kornmarkt

Gäste sind stets willkommen!

Programm 2018

Schwerpunktthema 2018

100 Jahre Republiken in  Mittel- und Osteuropa

Sonntag, 14. Januar 2018, 10.00 Uhr

Dr. Reinhold Zilch, Berlin

Ikonografie der Geldscheine der Nachfolgestaaten der drei Kaiserreiche nach dem Ersten Weltkrieg

Der Wirtschafts- und Finanzhistoriker Dr. Reinhold Zilch forschte von 1979 bis 2015 an der Berliner Akademie der Wissenschaften an verschiedenen Projekten über Preußen und Deutschland im Zeitraum von 1815 bis 1918. Seine numismatischen Interessen sind auf die Papiergeldemissionen von Deutschland und seinen Nachbargebieten vor allem im Ersten Weltkrieg und danach gerichtet.

 

Sonntag, 11. Februar 2018, 10.00 Uhr  

Dr. Matthias Nuding, Nürnberg

Notgeld aus der Anfangsphase des Ersten Weltkriegs

Der Historiker und Archivar Dr. Matthias Nuding ist seit 2009 Leiter des Historischen Archivs und des Münzkabinetts im GNM. Die Notgeldbelege stammen überwiegend aus der im Dezember 1915 vom GNM angekauften Sammlung des Münzhändlers und Gründers des Vereins für Münzkunde Nürnberg e. V., Carl Friedrich Gebert.

 

Mittwoch, 11. April 2018, 19.00 Uhr

Jahreshauptversammlung und Vortrag

Ekkehart Friedrich, Mainz

Von der Monarchie zur Republik – Vor- und nachrevolutionäre französische Münzen

Ekkehart Friedrich ist Mitglied der Numismatischen Gesellschaft Mainz-Wiesbaden. Der frühere Gymnasiallehrer für Geschichte und Französisch sammelt französische Münzen, die wiederholt den Wechsel der Staatsformen zwischen Monarchie und Republik dokumentieren.

 

Mittwoch, 9. Mai 2018, 19.00 Uhr

Dr. Dietrich O. A. Klose, München

Die Zeit der großen Inflation in Deutschland 1918-1923

Dr. Dietrich O. A. Klose ist seit 2006 Leiter der Staatlichen Münzsammlung München und auch Stellvertretender Vorsitzender der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft e. V. Der Vortrag nimmt Bezug auf die von Herrn Dr. Klose kuratierte Münchener Ausstellung im Jahr 2002 „Die Mark, ein deutsches Schicksal. Die Geschichte der Mark bis 1945“, in der die Inflation mit ihren wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Folgen einen breiten Raum einnahm.

 

Mittwoch, 13. Juni 2018, 19.00 Uhr

Dr. Wolfgang Dreher, Speyer

Russische Münzen vor und nach der Revolution

Dr. Wolfgang Dreher ist seit 2015 als Nachfolger von Herrn Dr. Rainer Albert 1. Vorsitzender der Numismatischen Gesellschaft Speyer. Neben Bergbaugeprägen gilt sein numismatisches Interesse in besonderer Weise auch den Münzprägungen des zaristischen Russlands.

 

Mittwoch, 11. Juli 2018, 19.00 Uhr

Winfried Stein, Erlangen

Österreichische Münzen von der Kronenprägung über die Inflationsprägung zum Schilling

Auch Österreich erlebte nach dem Ende des Ersten Weltkriegs eine Umbruchsituation, die durch die Auflösung der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn in mehrere selbständige Nationalstaaten noch dramatischer war als in Deutschland.

 

Mittwoch, 12. September 2018, 19.00 Uhr

Dr. Andreas Jakob, Erlangen

Die Notgeldsammlung des Stadtarchivs Erlangen

Der Historiker und Archivar Dr. Andreas Jakob ist seit 2007 Leiter des Stadtarchivs Erlangen. Von ihm stammen zahlreiche Veröffentlichungen zur Erlanger Architektur-, Stadt- und Universitätsgeschichte sowie zur Geschichte der deutschen Planstädte. 2016 erschien von ihm „Notgeldjahre. Die Geldentwicklung vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs bis zur Hyperinflation 1923 am Beispiel der Stadt Erlangen“.

 

Sonntag, 14. Oktober 2018, 10:00 Uhr

Winfried Stein, Erlangen

Die Münzen der freien Stadt Danzig 1920-1937

Die freie Stadt Danzig gehört zu den in der Folge des Ersten Weltkriegs neu entstandenen staatlichen Gebilden, dem jedoch im Spannungsverhältnis zwischen dem Deutschen Reich und Polen nur eine kurze Lebenszeit beschieden war. Dessen ungeachtet erfreuen sich die Danziger Münzen dieser Zeit wegen ihrer reizvollen Motive einer großen Beliebtheit.

 

Sonntag, 11. November 2018, 10.00 Uhr

Dr. Hermann Maué, Nürnberg

Die Sammlung Brettsteine im GNM – ein Randgebiet der Numismatik

Der bis zu seiner Pensionierung Anfang 2008 im Germanischen Nationalmuseum als Leiter des Münzkabinetts tätige Numismatiker Dr. Hermann Maué, zuletzt auch 2. Vorsitzender unseres Vereins, beschäftigt sich in diesem Vortrag mit Objekten, die durch den Prägevorgang in Holz interessante Beziehungen zu Medaillen aufweisen.

 

Sonntag, 9. Dezember 2018, 12.00 Uhr

Vorweihnachtliches Beisammensein im Gasthof Kirchberger in Fürth - Ortsteil Sack, Sacker Hauptstraße 9  mit Kurzvortrag

Winfried Stein, Erlangen

Die Medaillensammlung des Vereins für Münzkunde Nürnberg e.V. – Teil I

Die Zusammenkunft in der Adventszeit bildet traditionell den festlichen Rahmen zur Ehrung langjähriger Mitglieder. Die Einladungen erfolgen gesondert. Mit dem Kurzvortrag soll auf die nur wenigen Mitgliedern bekannte vereinseigene Sammlung aufmerksam gemacht werden

 

Programm 2017

500 Jahre Reformation  und Luthergedenken  

Sonntag, 8. Januar 2017, 10.00 Uhr

Dr. Hermann Maué, Nürnberg

Die Medaille des Hans Schwarz auf Albrecht Dürer

Der bis zu seiner Pensionierung Anfang 2008 im Germanischen Nationalmuseum als Leiter des Münzkabinetts tätige Numismatiker Dr. Hermann Maué, zuletzt auch 2. Vorsitzender unseres Vereins, beschäftigt sich in diesem Vortrag mit einer der berühmtesten Medaillen auf den Nürnberger Künstler.

 

Sonntag, 12. Februar 2017, 10.00 Uhr  

Dr. Gerd Dethlefs, Münster

Die Pfaffenfeindmünzen des Herzogs Christian von Braunschweig 1622

Dr. Gerd Dethlefs ist Referent für westfälische Landesgeschichte am LWL-Museum für Kunst und Kultur / Westfälisches Landesmuseum Münster und Vorsitzender des Vereins der Münzfreunde für Westfalen und Nachbargebiete. Von 2004-2007 war er auch Präsident der Deutschen Numismatischen Gesellschaft. Der Vortrag handelt u.a. von religiöser Propaganda bzw. Polemik auf Münzen als Ausfluss von Religionskonflikten.

 

Sonntag, 12. März 2017, 10.00 Uhr

Jahreshauptversammlung

Einladung und Tagesordnung erfolgen gesondert.

 

28.-30. April 2017

Exkursion nach Erfurt zum 14. Deutschen und 25. Mitteldeutschen Münzsammlertreffen der Gesellschaft für Thüringer Münz- und Medaillenkunde

Statt eines eigenen Vortrags im April besteht die Gelegenheit zur Teilnahme an der Veranstaltung in Erfurt mit Vorträgen, Ausstellungsbesuch und Besichtigungen von Gedenkstätten, die ganz im Zeichen des Reformationsjubiläums steht und unser Schwerpunktthema 2017 vertieft.  

 

Mittwoch, 10. Mai 2017, 19.00 Uhr

Dr. Frank Berger, Frankfurt a.M.

Der Weg des Silbers. Von Potosi nach Frankfurt.

Dr. Frank Berger ist Leiter des Münzkabinetts am Historischen Museum in Frankfurt a.M. und seit 2016 als Nachfolger von Dr. Helmut Schubert auch Vorsitzender der Frankfurter Numismatischen Gesellschaft. Seine neueste Veröffentlichung portraitiert Frankfurt historisch als Stadt der Banken und des Edelmetallhandels. Der Vortrag ergänzt die Darstellung „Der Schatz der Atocha – die spanische Flotte des Jahres 1622“ von Robert Eberlein am 8.7.2015 in Nürnberg.

 

Mittwoch, 14. Juni 2017, 19.00 Uhr

Brigitte Metzner, Nürnberg

Der römische Gott Mars im Spiegel der Münzen

Unser Mitglied, Frau Brigitte Metzner, unterrichtete langjährig im Lehrberuf gesellschaftswissenschaftliche Fächer und Informatik. Als Historikerin wurde sie bekannt durch ihre Forschung zur Nürnberger Sozialgeschichte im 18. Jahr-hundert. Zusätzlich hatte sie klassische Archäologie in Nürnberg und Würzburg studiert, daher gilt ihr Interesse in der Antike dem Bereich der Numismatik.

 

Mittwoch, 12. Juli 2017, 19.00 Uhr

Dr. Matthias Nuding, Nürnberg

Medaillen auf Jubiläen der Confessio Augustana und des Augsburger Religionsfriedens

Der Historiker Dr. Matthias Nuding ist seit 2009 Leiter des Historischen Archivs und des Münzkabinetts im GNM. Als Beitrag zum Schwerpunktthema Reformation werden vor allem Medaillen aus dem Bestand des Münzkabinetts im GNM vorgestellt und erläutert.

 

Mittwoch, 13. September 2017, 19.00 Uhr

Ottokar Panzer, Erlangen

500 Jahre Reformation im Spiegel von Münzen und Medaillen

Unser Mitglied, Ottokar Panzer, ist in Sachsen-Anhalt aufgewachsen und der Reformationsthematik regional und über die langjährigen Sammelgebiete Grafschaft Mansfeld und Anhalt-Bernburg verbunden. Im Vorfeld des Reformationsjubiläums hat er sich diesem Sammelgebiet unmittelbar gewidmet.

 

Sonntag, 8. Oktober 2017, 10:00 Uhr

Dr. Gerhard Graab, Mannheim

Ludwig VI. und Johann Casimir und die Reformation in der Kurpfalz.

Dr. Gerhard Graab ist Vorsitzender der Münzfreunde Mannheim-Ludwigshafen. Der Vortrag beleuchtet die Zeit des ausgehenden 16. Jahrhunderts und die Religionswechsel in der Kurpfalz und illustriert dies anhand von Münzen und Medaillen.

 

Sonntag, 12. November 2017, 10.00 Uhr

Heinz Meyer, Heusenstamm

Luthers Geld

Unser Ehrenmitglied, der Bankier Heinz Meyer, war bis 1986 Leiter der im Münzhandel sehr erfolgreichen Kupfer-Bank in Nürnberg und hatte sich mit der Stiftung des Jugendförderpreises Numismatik um den Nachwuchs verdient gemacht (siehe auch Festschrift zum Vereinsjubiläum 2007, S. 123ff). Der Vortrag beschäftigt sich numismatisch mit der Lutherzeit.

 

Sonntag, 10. Dezember 2017, 12.00 Uhr

Vorweihnachtliches Beisammensein im Gasthof Kirchberger in Fürth - Ortsteil Sack, Sacker Hauptstraße 9  mit Kurzvortrag

Winfried Stein, Erlangen

Gedenkmünzen auf Luther und die Reformation

Die Zusammenkunft in der Adventszeit bildet traditionell den festlichen Rahmen zur Ehrung langjähriger Mitglieder. Die Einladungen erfolgen gesondert. Der Gegenstand des Kurzvortrags, die Betrachtung der neueren Gedenkmünzen, bildet den Abschluss des diesjährigen Schwerpunktthemas 500 Jahre Reformation und Luthergedenken.

 

Gäste sind stets willkommen!                           

 

Programm 2016

Programm 2016

im Oktober bis März am 2. Sonntag des Monats, 10 Uhr, im Germ. National-Museum, Eingang Kornmarkt

Sonntag, 10. Januar, Michael Herrmann, München: Die Münzprägung der Herzöge von Andechs-Meranien 1180-1248

Sonntag, 14. Februar, Marco Müller, Berg: Was passiert mit meiner Sammlung?

Sonntag, 13. März, Jahreshauptversammlung

 

April bis Oktober am 2. Mittwoch im Monat, 19 Uhr

Mittwoch,  13. April, Dr. Wolfgang Becker, München: Der Pfalzgraf bei Rhein als Verfassungsorgan und seine Darstellung auf Münzen

Mittwoch, 11. Mai, Dr. Rainer Albert, Speyer: 31 v. Chr. Der Kampf um die Welt – Die Rolle der Götter in der augusteischen Münzprägung

Mittwoch, 8. Juni, Winfried Stein, Erlangen: Vom Sechsteltaler zum 50-Pfennig-Stück. Ein Nominal auf Zeitreise von 1822-1990

Mittwoch, 13. Juli, Dr. Matthias Nuding, Nürnberg u. weitere Mitglieder: Fortsetzung der Bestimmungsübung antiker Münzen aus der  Studiensammlung  Kurt  Wetzel 

Mittwoch, 14. September, Dr. Hermann Maué, Nürnberg: Die Medaille auf die blühende Aloe im Volckamerschen Garten zu Nürnberg und weitere Aloe-Medaillen

Mittwoch, 12. Oktober, Dr. Gerhard Schön, München: Die Kippermünzstätten in Brandenburg-Franken 1620-1622

 

November bis März am 2. Sonntag des Monats, 10 Uhr, im Germ. National-Museum, Eingang Kornmarkt

Sonntag, 13.  November 2016: Kaiser Karl IV. - Führung  durch  die  Ausstellung Treffpunkt: 10.00 Uhr, Eingangshalle des GNM

 

Gäste sind stets willkommen!    

Berichte

Berichte 2023

Februar: Ab dem Programmjahr 2023 wechseln sich im monatlichen Rhythmus numismatische Vortragsveranstaltungen im Germanischen Nationalmuseum und gesellige Stammtischrunden ab. Der erste Numismatische Stammtisch des Vereins fand in der Gaststätte „Dampfnudel-Bäck“ statt. Es wurden viele spannende numismatischen Objekte durch die Teilnehmer vorgezeigt und besprochen. Darüber hinaus konnten in angeregten Gesprächen neue Bekanntschaften geschlossen und erste Tauschgeschäfte angebahnt werden.

12. März 2023: Die diesjährige Jahreshauptversammlung fand nicht im Germanischen Nationalmuseum statt, sondern in der Aqua-Kita in Nürnberg-Mögeldorf. Anlass für den Ortswechsel war der Wunsch, einen barrierefrei erreichbaren Tagungsraum anzubieten. Das Protokoll der vorjährigen JHV sowie der Rechenschaftsbericht 2022 war den Mitgliedern vorab zugesandt worden. Beide Dokumente sowie der Kassenbericht wurden von den anwesenden Mitgliedern ohne Änderungen bestätigt. Der Vorstand wurde entlastet. Nach dem Beschluss der Jahreshauptversammlung von 2022, die Vereinsaktivitäten neu zu ordnen, wird dies im laufenden Jahr erstmalig praktiziert. Im monatlichen Wechsel finden numismatische Vorträge und ein geselliger Stammtisch statt. Die Erfahrungen mit diesem Modell werden erst im Laufe des Jahres erkennbar werden. Zusätzlich zum Programm soll ein Sommerfest in der Aqua-Kita stattfinden.

19. April: Numismatischer Stammtisch im Caft Dampfnudel-Bäck.

10. Mai: Unser Vereinsmitglied Engelbert Maus hielt einen auch durch zahlreiche Vorlagen bereicherten Vortrag zum Thema „Antike griechische Münzen als Vorbilder für das römische Münzsystem". Die römische Republik hatte lange Zeit kein staatlich organisiertes Münzwesen. Während die griechischen Kolonien in Italien bereits ein sehr entwickeltes Münzwesen hatten, gab es in Rom nur Kupferbarren, aes rude oder aes signatum. Erst während der Samnitenkriege um das Jahr 338 v.Chr. wurde ein staatliches Münzsystem auf Kupferbasis eingeführt, im Jahr 289 eine Münzadministration im Juno-Moneta Tempel. Zunächst wurden hier nur die unhandlichen Aes grave gegossen - und das noch viel Jahre - und nach und nach erst eine Münzprägung mit griechischen Fachleuten eingeführt. Silbermünzen wurden lange nur in den griechischen Kolonien wie Neapel oder Metapont für Rom hergestellt und damit wurden auch die griechischen Münzbilder übernommen und nach und nach romanisiert. Dies wurde mit Münzbildern von Metapont, Taurominon, Syrakusa, Panormos oder sykulopunischen Prägungen demonstriert. Genauso wie die ersten Ethnika „Romaion“ in Griechisch verfasst und danach romanisiert wurden, ist der Nomos (Didrachmon) als Silbermünzfuß aus Magna Graecia in Rom übernommen worden. Die in Magna Graecia bereits übliche Prägung von „Wertkugeln" als Wertbezeichnung wurde auch von Rom übernommen. Anschließend wurde auf die immer stärkere Politisierung und auf das Instrument der Propaganda der Münzprägung eingegangen. Der Vortrag endete mit der Einführung der Denarwährung im Jahr 212 v. Chr. und der misslungenen Einführung einer Doppelwährungsmünze - des sogenannten Victoriatus - in dem eroberten Süditalien. E.M.

13. September 2023: Paul-Gerhard Fenzlein aus Nürnberg sprach zum Thema „Die Wildschen Goldprägungen“. Der Vortrag basierte auf dem Buch „Die Gepräge des Josef Wild“ des verstorbenen Nürnberger Numismatikers und Mitglied des Vereins für Münzkunde in Nürnberg Dieter Fischer. Von den Daten des Nürnberger Goldschmieds und Juweliers Josef Wild ist heute nur wenig bekannt. Geboren wurde Josef Wild am 13. März 1872 und wuchs bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs mit den damaligen Reichsgoldmünzen auf. Die Entwicklung mit der Rentenmark war für ihn daher unbefriedigend. Sein Wunsch war wieder „echtes Geld“, wie es die Goldmarkmünzen des Kaiserreichs waren, parallel bzw. als Ersatz zu Rentenmark einzuführen. Und so begann Josef Wild 1923 mit der Ausgabe seiner ersten Goldmark-Stücke, die er, um sie wertstabil und inflationsgeschützt zu halten, in Feingold prägte. Josef Wild prägte sie in handhabbarer Stückelung von der 100-Goldmark-Münze bis zu einer 25-PfennigGoldmünze. Dabei war Josef Wild wirtschaftlich nicht erfolgreich - er war kein Geschäftemacher, er war ein Überzeugungstäter.

Nachdem im August 1924 für die deutsche Reichsmark wieder der Goldstandard als Bezugsgröße eingeführt wurde, wurde Josef Wild von der Reichsbank untersagt, künftig seine Goldmark-Münzen herzustellen und in Umlauf zu bringen. Daraufhin prägte Josef Wild seine 1-Goldmark-Stücke als 1/10-Dukaten und versah sie mit der Wertangabe 1 Gold M(ünze) ohne das Wort Mark auf diesen Münzen zu verwenden. Ab 1925 prägte er die Lämmleindukaten im Wert von einer Goldmark bzw. Teilstücken der Goldmark. Trotz des Verbots der Reichsbank, Goldmarkmünzen zu prägen, hatte Josef Wild ab 1927 erneut Goldmarkmünzen geprägt und sehr wahrscheinlich auch in Umlauf gebracht. Dass dies finanziell für ihn sich nicht lohnte, zeigt auch sein Versuch ab 1928, alte Reichsgoldmünzen nachzuprägen. Dadurch geriet Josef Wild erneut in die Beobachtung staatlicher Behörden und wurde 1929 wegen Falschmünzerei zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, wo er am 30. März 1932 verstarb. P.-G.F

12. November: „Die Medaillen des Hans Schwarz auf Albrecht Dürer von 1519“ lautete das Thema des Vortrags von Dr. Hermann Maué. Hans Schwarz gilt als derjenige Medailleur, der die Medaillenkunst in Deutschland eingeführt hat. Seine Biografie ist weitgehend nicht gesichert, was auch darauf zurückzuführen ist, dass der Name Hans Schwarz nicht selten ist. 1517 und 1518 fertigte Hans Schwarz die ersten Medaillen auf Augsburger Bürger und Patrizier wie auch auf Teilnehmer des Augsburger Reichstags. 1519 wechselte er nach Nürnberg und erhoffte sich Aufträge von Teilnehmern des für 1521 geplanten Reichstags, den Kaiser Karl V. jedoch nach Worms verlegte. 1520 verfügte der Rat der Stadt Nürnberg, Hans Schwarz müsse die Stadt innerhalb von drei Tagen verlassen, da er eine nächtliche Schlägerei gehabt hat. Er verzog daraufhin nach Worms, wo er wiederum unter den Teilnehmern des Reichstages 1521 Auftraggeber fand. Danach verliert sich seine Spur. Der Wechsel nach Nürnberg führte dazu, dass Hans Schwarz seine Technik grundlegend änderte. Während er in Augsburg Modelle mit Bildnissen und Umschriften schnitt, beschränkte er sich in Nürnberg auf die Herstellung von schriftlosen Bildnissen. Erst in der Bronzegießerei wurden die Umschriften mit Punzen in den noch feuchten Formsand eingedrückt. Damit ließen sich Umschriften variieren. Die Medaille auf Albrecht Dürer ist wohl die ausdrucksstärkste Arbeit des Hans Schwarz. Sie ist das Ergebnis eines gemeinsamen Projekts des bedeutendsten deutschen Künstlers und des gefragtesten deutschen Medailleurs ihrer Zeit. Das Holzmodell, von dem vier verschiedene Medaillen, abgeformt wurden, ist erhalten. Die Entstehungsabfolge der vier Medaillen ist unsicher. Am Beginn steht wohl die einzige Medaille mit den Initialen HS. Zwei weitere haben rühmende Umschriften in Latein, die sich nicht eindeutig übersetzen lassen. Ein viertes Exemplar ist von dem Modell abgeformt, aber ohne Schrift geblieben.

H.M.

 

2022 - „Die Goldguldenprägung des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg (1357/13611397)“

11. Dezember 2022: Dr. Ulrich Klein aus Stuttgart sprach über „Die Goldguldenprägung des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg (1357/13611397)“. Der Vortrag behandelte die ab 1372 geprägten Goldgulden Friedrichs V. Sie gehören in der deutschen Goldprägung des 14. Jhs. zum so genannten Wappen/Täufer-Typ, der auf den Lilien-Typ nach Florentiner Vorbild folgte. Die burggräflichen Ausgaben wurden bereits vor fast 100 Jahren von Friedrich von Schrötter auf der Grundlage einer Stempeluntersuchung an knapp 40 Exemplaren in einer für die damalige Zeit hervorragenden Weise katalogisiert. Inzwischen stehen dafür etwa 70 Belege und eine durch die digitale Fotografie wesentlich verbesserte und einfachere Vergleichsmethode zur Verfügung. So ist von Schrötters Zusammenstellung jetzt in verschiedener Hinsicht zu aktualisieren und zu präzisieren, d.h., dass momentan 36 Kombinationen aus 33 Vorder- und 9 Rückseitenstempeln vorliegen. U.K. 8. Januar 2023: Unser Vereinsmitglied Roland Grüber stellte den dritten Teil Brandenburg-Fränkischer Münzen unter Bezugnahme auf seine im September 2015 bei Künker versteigerte umfassende Sammlung vor. Im Mittelpunkt des Vortrags standen dieses Mal die zahlreichen Prägungen des letzten Brandenburg-Fränkischen Markgrafen Christian Friedrich Karl Alexander, der 1757 nach dem Tod seines Vaters bereits mit 21 Jahren die Regierung von Brandenburg-Ansbach übernahm und 1769 nach dem Tod Friedrich Christians auch die Herrschaft in Bayreuth antrat. Im Jahr 1791 dankte Christian Friedrich Karl Alexander unter dem Eindruck der französischen Revolution und dem Einfluss seiner zweiten Gemahlin, Lady Crayen, zugunsten Preußens ab und zog sich nach England in den Privatstand zurück. Viele von Herrn Grüber vorgestellte Prägungen hatten engen Bezug zu historischen Ereignissen in der Herrschaftsperiode des Markgrafen. Stellvertretend soll hier erwähnt sein der Doppeldukat 1754 auf die Vermählung mit Friederike Karoline von SachsenCoburg-Saalfeld mit Medaillencharakter. Besondere Aufmerksamkeit widmete Herr Grüber äußerst seltenen Stücken wie dem Karolin 1758, bei dem es sich nach vorliegenden Kenntnissen um ein Unikat handelt. Weiter stellte er den Konventionstaler 1776 und die beiden Medaillen auf die erste Vermählung des Markgrafen und zur Huldigung nach seinem Regierungsantritt in Ansbach vor. Abschließend ging er auf Prägungen auf fränkische Persönlichkeiten, Prägungen der Schwedischen Herrschaft in Franken im Dreißigjährigen Krieg, des Fränkischen Reichskreises und vollwertige Gulden der zweiten Kipperzeit mit fränkischen Gegenstempeln ein. O.P 8.

2022 - „Auswurfmünzen zu Krönungen, Huldigungen und Grundsteinlegungen“

13. November 2022;  „Auswurfmünzen zu Krönungen, Huldigungen und Grundsteinlegungen“ lautete das Thema des Vortrags von Dr. Hermann Maué. Diese besonderen Prägungen, schon früh in den zeitgenössischen Quellen auch „Auswurfpfenninge“ genannt, halten in Bild und Schrift den Anlass ihrer Ausgabe fest. Die Sitte ist schon von den römischen Kaisern geübt und nach langer Unterbrechung im späten Mittelalter in Italien wieder aufgegriffen worden. Neben Kaiserkrönungen waren Hochzeiten, Huldigungen und Begräbnisse Anlass für die Ausprägung dieser besonderen Münzen. Auswurfmünzen sollten auf der einen Seite die Großzügigkeit des Fürsten belegen, und andererseits diejenigen, die eine Auswurfmünze erhalten hatten, daran erinnern, dass sie Zeugen eines bedeutenden Ereignisses sind. Doch nicht nur Kaiser und Fürsten ließen bei wichtigen Ereignissen Münzen unter das Volk werfen, auch in Reichsstädten, und besonders in Nürnberg, war dieser Brauch verbreitet, etwa anlässlich der Feier von Reformationsjubiläen, Huldigungen der Bürger an den Kaiser, oder auch von feierlichen Grundsteinlegungen. Augenzeugenberichte, die den Vorgang des Auswerfens von Münzen und den Kontext schildern, sind äußerst selten. Diese Lücke schließt ein ausführlicher, äußerst lebendiger Bericht eines Augenzeugen der Krönung Josephs II. zum römisch-deutschen Kaiser 1765 in Frankfurt. Den Bericht verfasste mehrere Jahrzehnte später Johann Wolfgang von Goethe, der seine Erinnerungen als damals 15-jähriger Knabe in „Dichtung und Wahrheit“ festhielt und den Münzenauswurf im Zusammenhang des Festablaufs der Kaiserkrönung schilderte. H.M.

2022 - „Stiftungsfest - 140 Jahre Verein für Münzkunde Nürnberg e.V.“

9. Oktober 2022; Das kleine Jubiläum „140 Jahre Verein für Münzkunde Nürnberg e.V.“ wurde mit einem „Stiftungsfest“ gefeiert. Das Stiftungsfest löst die bisherige traditionelle vorweihnachtliche Zusammenkunft im Dezember ab, die wegen Corona zweimal ausfallen musste. Im festlichen „Hesperiden-Raum“ der Gaststätte „Dampfnudel-Bäck“ in Nürnberg-St. Johannis kamen die Mitglieder zusammen und stießen mit einem Aperitif auf das Jubiläum an. Nach dem gemeinsamen Mittagessen fand die Jubilaren-Ehrung statt. Herausragend war die Ernennung von Peter Mittermeier nach 40-jähriger Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied. Anschließend hielt Winfried Stein einen Kurzvortrag zum Thema: „Friedrich Gebert und ein schwieriger Münzkunde 1951-1957“. WS.

2022 - „Der Verkauf von Münzen und Medaillen“

14. September 2022. Zum Thema „Der Verkauf von Münzen und Medaillen“ gab ein Vorstandsmitglied des Vereins unter dem Motto „Taler Taler Du musst wandern - von einem Sammler zum anderen“ wichtige Hinweise zu einer viele Sammler umtreibenden Frage. Die meisten Münzen und Medaillen im Münzhandel stammen aus der Auflösung von Sammlungen. Um eine seltene und wertvolle Münze zu erkennen und ihren Erhaltungsgrad zu beurteilen sowie eine Bewertung und Verkaufsstrategie zu erstellen, sind Wissen und Erfahrung nötig. Dies ist am ehesten im numismatischen Fachhandel vorhanden. Ein Sammler sollte seinen Erben eine Aufstellung davon hinterlassen, was vorhanden ist, und sorgen, dass die Stücke so belassen werden wie sie sind, und er sollte Ansprechpartner aus dem Handel benennen, denen er vertraut. Um eine seltene und wertvolle Münze zu verkaufen, ist eine Auktion eines seriösen Auktionshauses mit großer Kundenbasis das Richtige. Wissenswert: Bei Erbschaften kann das zuständige Finanzamt eine Bewertung fordern. Auch hierbei hilft der seriöse Handel. Die Sammlung kann auch in Teilen verkauft werden, dies führt noch nicht zu gewerblicher Tätigkeit des Verkäufers. Das Geldwäschegesetz verpflichtet Ihre Bank, bei ungewöhnlichen Geldeingängen nachzufragen. Der Münzhandel wie auch andere Edelmetall-Ankaufs- bzw. Verkaufsstellen müssen aufschreiben, was sie von wem bzw. an wen ge- bzw. verkauft haben. N.N.

2022 - „Das Geld der Dichter in Goethezeit und Romantik“

Am 13. Juli sprach Dr. Frank Berger über „Das Geld der Dichter in Goethezeit und Romantik“. Auch die Dichter, Musiker und Maler der Goethezeit und der Romantik mussten leben. Woher hatten Sie ihr Geld? Drei Quellen waren möglich: Aus dem Erbe, als reguläres Einkommen oder aus Künstlerhonoraren. Bei zwei Künstlern der Zeit hat der Vortragende die finanziellen Verhältnisse näher beleuchtet. Der Schriftsteller Jean Paul Friedrich Richter (1763-1825) kam aus eher einfachen bürgerlichen Verhältnissen, erst Mitte der 1790er Jahre wurde er berühmt und er konnte in der Folgezeit von seinen literarischen Werken leben. Noch schwieriger sah es bei Caspar David Friedrich (1774-1840) aus. Auch er stammte aus einfachen Verhältnissen und brauchte viele Jahre bis zu seinem künstlerischen und materiellen Durchbruch (um 1805).- Eine oft gestellte Frage in der Numismatik ist diejenige nach der Kaufkraft einer Münze jener Zeit, welchem Euro-Wert entspräche diese? Ein Weg, Vergleichbarkeit herstellen zu können, ist das Netto-Jahreseinkommen einer Familie im Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten. Wofür wurde und wird das Einkommen ausgegeben? Vor 200 Jahren wurde in „Normalhaushalten" deutlich mehr Geld für die Ernährung ausgegeben als heute, dafür sind heute die Kosten für das Wohnen wesentlich höher. Dieser Ansatz führte den Vortragenden zu folgenden grundlegenden Zahlen: Aus den zur Verfügung stehenden Unterlagen lässt sich für die Zeit um 1800 ein Einkommen für eine „Durchschnittsfamilie“ von etwa 185 Talern im Jahr ermitteln. Die Armutsgrenze lag wohl bei etwa 85 Talern. Nimm man ein Umrechnungsverhältnis von 1 Taler zu 200 Euro an, so kommt man auf ein Durchschnitts-Netto-Einkommen von 37.000 Euro und einer Armutsgrenze von etwa 17.000 Euro. Durch eine Reihe von konkreten Statistiken untermauerte Dr. Berger seinen Ansatz - ein Taler von vor 200 Jahren ist am ehesten dem Wert eines 200Euro-Scheins von heut vergleichbar.

2022 - „Jahreshauptversammlung“

Am 3. Juli 2022 fand im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg die Jahreshauptversammlung 2022 des Vereins für Münzkunde Nürnberg statt. Bedingt durch die Corona-Pandemie und wegen vorausgegangener Beratungen zur zukünftigen Arbeit des Vereins war die JHV von März auf Juli verschoben wurden. Das Protokoll der vorjährigen JHV sowie der Rechenschaftsbericht 2021 war den Mitgliedern vorab zugesandt worden. Beide Dokumente sowie der Kassenbericht wurden von den anwesenden Mitgliedern ohne Änderungen bestätigt. Der Vorstand des Vereins wurde entlastet. Bei der anstehenden Neuwahl des Vorstands wurde der bisherige Vorstand mit seinem Vorsitzenden, Winfried Stein, wiedergewählt. Hinzugekommen ist ein jüngeres Mitglied als weiterer Beisitzer. Den gegenwärtigen Bedürfnissen der Vereinsmitglieder Rechnung tragend, wurde der Antrag auf Anpassung des Vereinsprogramms ab 2023 einstimmig angenommen. An Stelle der bisherigen monatlichen numismatischen Vorträge wird es ab dem kommenden Jahr im monatlichen Wechsel numismatische Vorträge und informelle Stammtischtreffen geben. Damit soll der direkte Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwischen den Vereinsmitgliedern gestärkt werden. Die vereinseigene Sammlung von Medaillen wird mittlerweile im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg verwahrt und ist somit der breiten Öffentlichkeit über das Internet oder auf Anfrage beim Nationalmuseum zugänglich.

2022 - „Brandenburg-Fränkische Münzen“

11. Mai: Unser Vereinsmitglied Roland Grüber aus Wilhermsdorf stellte „Brandenburg-Fränkische Münzen“ unter Bezugnahme auf seine im September 2015 bei der Fa. Künker versteigerte umfassende Sammlung vor. Nachdem er in einem früheren Vortrag auf die Prägungen der altfränkischen Linie eingegangen war, widmete sich Herr Grüber diese Mal ausführlich den Münzen und Medaillen der Linie Brandenburg-Ansbach, die nach dem Aussterben der fränkischen Hohenzollern im Jahre 1603 gemäß dem Geraer Hausvertrag von 1598 begründet wurde. Mit großer Sach- und Detailkenntnis spannte Herr Grüber den Bogen über einen Zeitraum von mehr als 150 Jahren und erläuterte Details und Hintergründen zu den Prägungen der Markgrafen. Aus der Vielzahl gezeigter prächtiger Münzen und Medaillen seien hier nur der dicke Doppeltaler 1679 des Markgrafen Johann Friedrich und der ihm gewidmete Sterbetaler 1686 stellvertretend erwähnt. Herr Grüber erklärte sich bereit, seine Ausführungen im Rahmen einer dritten Veranstaltung mit Schwerpunkt u.a. auf den Prägungen der Linie Brandenburg-Bayreuth fortzusetzen. OP

2022 - „Das Münzwesen der USA: Die Kursmünzen (Teil 1: 1792-1900)“

13. April: „Das Münzwesen der USA: Die Kursmünzen (Teil 1: 1792-1900)“ war das Thema des Vortrags von Dr. Karl Ortseifen aus Mainz. Die Prägungen der nach der Verfassung von 1787 geschaffenen Bundesregierung basieren auf dem Münzgesetz vom 2.4.1792, nach dem Münzen im Dezimalsystem geprägt werden sollten. Die Grundlage des zu prägenden Dollars und seiner Teilstücke war das spanisch-amerikanische 8-RealStück, das bis 1857 Umlaufkraft in den USA hatte. Nach Probeprägungen 1792 begann die eigentliche Prägung von Kleinmünzen 1793 in der neu erbauten Münze von Philadelphia. Als Münzmotiv wählte man nach römischem Vorbild die Darstellung der Liberty; weil ein Präsidentenporträt als monarchistisch galt. Erst unter dem Einfluss von Präsident Theodore Roosevelt entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts neue Motive mit authentischer amerikanischer Bildlichkeit. Der Vortrag befasste sich in erster Linie mit der Entwicklung des Dollars, der in den frühen Jahren der Republik nur gering geprägt wurde. Die reichen Goldfunde in Kalifornien ließen die Prägung von Goldmünzen ab 1849 ansteigen, wobei neben dem einfachen Dollar und dem Drei-Dollar-Stück auch das Zwanzig-Dollar-Stück (Double Eagle) entstand. Der Bürgerkrieg (1861-65) ließ gutes Geld aus dem Verkehr verschwinden. Mit den Silberfunden in Nevada setzt eine neue reiche Silberprägung ein, zu der auch die amerikanischen Münzklassiker, der Trade-Dollar (1873-1885), aber im Besonderen der Morgan-Dollar (1878-1921) gehören. Mit den von Charles Barber entworfenen Münzen ab 1892 geht die amerikanische Münzgeschichte des 19. Jahrhunderts zu Ende. KO.

2022 - „Diskussion Situation des Nürnberger Münzvereins und dessen Zukunft“

13. März 2022: Wegen der Coronabeschränkungen wurde die im Jahresprogramm für diesen Tag anberaumte Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Vorstands auf den 3. Juli verschoben. Stattdessen wurde der Termin genutzt, um die aktuelle schwierige Situation des Nürnberger Münzvereins und dessen Zukunft eingehend zu reflektieren. In der Diskussion schälte sich bald heraus, dass das bisher verfolgte Modell eines monatlichen numismatischen Vortrags im Germanischen Nationalmuseum als zentrale Aktivität des Vereins wegen immer geringerer Besucherzahlen an seine Grenzen stößt. Es ist kaum noch vertretbar, auswärtige Referenten einzuladen, wenn nur noch sehr wenige Mitglieder kommen, um sich den Vortrag anzuhören. Auf der anderen Seite wurde beklagt, dass das eigentliche Anliegen eines Vereins, die Kommunikation unter den Mitgliedern zu fördern, zu kurz käme. Ergebnis: In der gewohnten Art und Weise kann es im Verein nicht mehr erfolgreich weitergehen, sondern es sind Änderungen erforderlich. Es wurde an den Vorstand und die Mitglieder appelliert, bis zur JHV im Juli neue Ideen zu entwickeln und die Bereitschaft zu eigenem Engagement zu überprüfen. WS.

2022 - „Die Brüder Erbstein in Nürnberg. Das Wirken der Dresdner Numismatiker Julius Richard und Heinrich Albert Erbstein am Germanischen Nationalmuseum (1862-1866)“

10. Januar 2022: „Die Brüder Erbstein in Nürnberg. Das Wirken der Dresdner Numismatiker Julius Richard und Heinrich Albert Erbstein am Germanischen Nationalmuseum (1862-1866)“ war das Thema des Online-Vortrags von Dr. Matthias Nuding aus Nürnberg. In der Museumslandschaft Dresdens gehörten die Brüder Erbstein, Abkömmlinge einer sächsischen Gelehrtenfamilie mit numismatischem Interessenschwerpunkt, im fortgeschrittenen 19. Jahrhundert zu den profiliertesten Persönlichkeiten. Auch als Herausgeber der „Blätter für Münzfreunde“ sind ihre Namen noch manchem geläufig. Weniger bekannt als ihr späterer Lebensweg ist hingegen die erste Etappe ihrer Karriere, die sie im Januar 1862 für knapp fünf Jahre an das noch junge Germanische Nationalmuseum nach Nürnberg führte. Ein Jahrzehnt zuvor in Dresden auf Initiative des fränkischen Barons und Sammlers Hans von und zu Aufseß aus der Taufe gehoben, war das Museum anfangs als Dokumentationszentrum („Generalrepertorium“) für die Kulturgeschichte des deutschen Sprachgebiets mit angeschlossenen Objektsammlungen konzipiert. Der damals 23-jährige Julius Erbstein übernahm dort als Erster Sekretär die Betreuung der wissenschaftlichen Außenkontakte, sein 21 -jähriger  Bruder Albert erhielt als Konservator der Kunst- und Altertümersammlung die Zuständigkeit für Münzen, Medaillen und Siegel. Einige Früchte der Tätigkeit Alberts prägen das Münzkabinett des Germanischen Nationalmuseums bis heute, darunter die geografische Einteilung der Sammlung nach den Reichskreisen der frühen Neuzeit - eine pragmatische Entscheidung vor dem Hintergrund der Tatsache, dass der Bestand anfangs nicht nur auf den deutschen Sprachraum, sondern auch auf die Zeit bis zur Mitte des 17. Jhs. begrenzt bleiben sollte. Der Vortrag illustrierte die Aufseßsche Gründungsidee und die Tätigkeit der Erbsteins in Nürnberg, einschließlich der Umstände ihrer Anstellung und ihres plötzlichen Ausscheidens im Rahmen einer Entlassungswelle anlässlich des preußisch-österreichischen Krieges von 1866. Zur Vorbereitung dieser Spurensuche wurden u.a. zahlreiche Originaldokumente des Museumsarchivs sowie numismatische und publizistische Zeugnisse herangezogen. M.N.

Der am 13. Februar 2022 geplante Vortrag von Gerd Winchen aus Langquaid über „Carl Theodor - Bayerischer und Pfälzer Kurfürst 1778-1799“ konnte als Präsenzveranstaltung ebenfalls nicht stattfinden und soll später nachgeholt werden.

2021 - „Stadtansichten auf Münzen und Medaillen “

14. November: „Stadtansichten auf Münzen und Medaillen“ lautete das Thema des Vortrags von Dr. Hermann Mau. Münzen und Medaillen mit Stadtansichten sind bei Sammlern wegen ihrer attraktiven Bilder sehr beliebt. Diese Wertschätzung ist durchaus verständlich, da eine lange Tradition in der Wiedergabe von Stadtansichten dazu beigetragen hat, dass Stempelschneider sie im Laufe der  Jahre nahezu perfektioniert haben. Frühe Stadtansichten auf Münzen und Medaillen finden sich auf sogenannten Regimentstalern süddeutscher Reichsstädte, so von Ulm 1622, von Konstanz und Memmingen 1623, Ravensburg 1624 und Kempten 1625. Alle diese Regimentstaler zeigen auf der Vorderseite das Bild der mit Mauern umgebenen Reichsstadt von erhöhtem Standort aus und auf ihrer Rückseite die Wappenschilde der Mitglieder des Inneren und oft auch des Äußeren Rats. Regimentstaler wurden in den ersten Jahren des Dreißigjährigen Krieges geprägt und signalisieren mit ihren starken Befestigungsanlagen das gute Regiment des städtischen Rats gerade in Kriegs- und Krisenzeiten. An Flüssen gelegene Städte verwiesen häufig auf die Bedeutung des Wasserweges für Handel und Wandel, wobei Brücken besonders hervorgehoben wurden, etwa auf Talern von Basel, Mainz, Köln, Regensburg und Frankfurt. Hamburger Medaillen präsentieren die Elbe und seinen für den Überseehandel wichtigen Hafen. Besonders im 18. Jh. perfektionierten Stempelschneider die Wiedergabe von Stadtansichten auf Münzen. Zu ihnen zählt Johann Leonhard Oexlein, den mehrere Städte mit der Anfertigung von Stempeln mit Stadtansichten beauftragten. Bis heute haben Münzen und Medaillen mit Stadtansichten nichts von ihrem Reiz verloren. H.M.

2021 - „Geschichte(n) zu den drei Nürnberger Münzmeistern Hans Putzer, Hans Christoph Lauer und Georg Nürnberger dem Älteren . . . “

10. Oktober: Unser Mitglied Paul-Gerhard Fenzlein sprach zum Thema: „Geschichte(n) zu den drei Nürnberger Münzmeistern Hans Putzer, Hans Christoph Lauer und Georg Nürnberger dem Älteren und deren besonderen (Taler-) Prägungen aus den Jahren (1617) 1621 bis 1645“ Es war eine Besonderheit, dass in einer Reichsmünzstätte drei offiziell angestellte Münzmeister parallel zueinander arbeiteten, wie es sie im Reichsmünzwesen nur einmal und nur hier in der Reichsstadt Nürnberg gab. Nachdem Hans Putzer 1618 wegen des Verdachts, falsche Goldmünzen in Umlauf gebracht zu haben, entlassen worden war, wurde Hans-Christoph Lauer 1619 Nürnberger Münzmeister. Aufgrund des mit der beginnenden Inflation einhergehenden Kleingeldmangels wurde 1620 der vorher entlassene Hans Putzer, zunächst befristet auf ein Jahr, zur-Unterstützung des Nürnberger Hauptmünzmeisters als zweiter (Neben-)Münzmeister wieder eingestellt. Da die Kleingeldnot immer größer wurde, ließ der Rat der Reichsstadt Nürnberg den damals erst 23-jährigen Georg Nürnberger den Älteren als dritten (Neben-)Münzmeister anstellen. Alle drei Nürnberger Münzmeister prägten ab 1621/1622 vor allem Kipper-Kreuzer. Um den einheimischen Kaufleuten eine genügende Menge an große Handelsmünzen zur Verfügung stellen zu können beauftragte der Nürnberger Rat die drei Münzmeister, aus den in der Stadt lagernden hoch feinen auswärtigen Dukaten 18-karätige (Laurentius-)Goldgulden zu prägen. Parallel dazu sollte Georg Nürnberg der Ältere, der Tradition halber, wieder neue (Sebaldus-)Goldgulden prägen. Mit dem „Augsburger Abschied“ wurden, wie 1623 beschlossen, die meisten (Neben-)Münzstätten geschlossen und Hans Putzer und Georg Nürnberger der Ältere 1624 als Nürnberger Münzmeister entlassen. Sie durften in Nürnberg freischaffend weiterhin für Kaufleute, die auswärtigen Handel betrieben, Reichsmünzen prägen. Dies führte dazu, dass Beide in den folgenden Jahren künstlerisch wertvolle (Bewerbungs-)Taler schufen. Als alleiniger Nürnberger Münzmeister schuf Hans Christoph Lauer ab 1625 bis zu seinem Tod für die Nürnberger Münzstätte vor allem Reichsguldiner und Reichstaler, auf den schwedischen König Gustav Adolf zu prägen, verbot ihm der Rat der Stadt. Daraufhin prägte er eine große Reihe sogenannter Friedenswunschtaler und für Kaiser Ferdinand II. Goldabschläge davon. Mit der Umstellung auf Dukaten als goldene Handelsmünzen kam es auf dem Höhepunkt des 30-jährigen Kriegs zu einem Wettstreit zwischen Hans Christoph Lauer und dem „freiberuflich tätigen“ Georg Nürnberger dem Älteren. Während Hans-Christoph Lauer von 1635 bis zu seinem Tod 1639 nur einen Typus seines Friedenswunsch-Dukaten prägte, schuf Georg Nürnberger der Ältere bis 1645 jedes Jahr einen anderen Dukaten. Nach dem Tod des Nürnberger Hauptmünzmeisters Hans-Christoph Lauer wurde nicht, wie damals üblich, sein Sohn Hans David Lauer sein Nachfolger. Statt ihm wurde 1639 der bisherige (Neben-)Münzmeister Georg Nürnberg der Ältere Hauptmünzmeister. Hans David Lauer war von 1640 bis 1645 nur (Neben-)Münzmeister. P-G.F.

2021 - „Die Reformation in Nürnberg im Spiegelbild von Medaillen“

8. September: „Die Reformation in Nürnberg im Spiegelbild von Medaillen“ war das Thema des Vortrags unseres Vereinsmitglieds Ottokar Panzer im Germanischen Nationalmuseum. Der Vortrag beleuchtete den geschichtlichen Hintergrund der Einführung der Reformation in Nürnberg und stellte die historischen Ereignisse in anschaulichen Zusammenhang mit entsprechenden Medaillenprägungen. Es wurde deutlich, dass die reformatorische Bewegung und ihr Gedankengut sich gut mit dem Bestreben des Bürgertums und des Rates der Reichsstadt Nürnberg vereinte, neben den weltlichen auch die geistlichen Belange der Stadt in die eigene Hand zu nehmen und die Unabhängigkeit vom katholischen Bamberger Bistum zu sichern. Die komplizierte Situation des Rates der Reichsstadt zwischen den Bestrebungen nach Selbstbestimmung und wirtschaftlicher Prosperität und dem Bemühen um ein ausgewogenes Verhältnis zum Kaiser als obersten Stadtherrn wurde am Beispiel der Dedikationsmedaille 1521 für Kaiser Karl V. deutlich. Wichtige Ereignisse im weiteren Verlauf der Reformation, wie die Augsburger Reichstage mit der Augsburger Konfession und dem Augsburger Religionsfrieden und der Schmalkaldische Krieg wurden mit Hilfe von Gedenkmedaillen erläutert. Weiterhin wurden Medaillen mit Bezug zum Dreißigjährigen Krieg und den abschließenden Friedensverhandlungen 1650 in Nürnberg vorgestellt. Medaillen zu verschiedenen

Reformationsjubiläen rundeten den Vortrag ab.o.P

 

2021 - „Fundmünzen aus Nürnberg im Gebiet des heutigen Österreichs“

14. Juli: „Fundmünzen aus Nürnberg im Gebiet des heutigen Österreichs“ war das Thema des Vortrags von Carolin Merz, Mitarbeiterin im Münzkabinett des GNM. In dem Vortrag, der erstmals wieder als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden konnte, wurde mit Hilfe der Datenbank für Münzfunde des Mittelalters und der Neuzeit des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte der Universität Wien ein Blick auf Funde von Nürnberger Münzen und Rechenpfennigen im Gebiet des heutigen Österreichs geworfen. Die knapp 600 bekannten Fundmünzen stammen größtenteils aus den Bundesländern Oberösterreich, Salzburg und Niederösterreich und lassen sich in das 13. bis 18. Jh. datieren. In den Bundesländern Tirol und Vorarlberg fehlen bisher Funde von Nürnberger Münzen. Der größte Teil der Prägungen stammt aus Schatzfunden. In ungefähr 20% der bekannten österreichischen Schatzfunde sind Nürnberger Münzen enthalten, meistens allerdings nur in sehr geringer Menge. Bei zwei Drittel der untersuchten Komplexe liegt der Nürnberger Anteil bei unter 1%, bei einem Drittel sogar unter 0,25%. So hat sich gezeigt, dass Nürnberger Prägungen zwar durchaus ihren Weg in das heutige Österreich gefunden haben, für den alltäglichen Geldumlauf jedoch keine große Rolle gespielt haben und in den südwestlichen, stärker von italienischen und schweizerischen Prägungen beeinflussten Raum vermutlich gar nicht vordringen konnten. Als Streufunde lassen sich Rechenpfennige im gesamten Gebiet des heutigen Österreichs finden. Die knapp 200 bekannten Fundstücke belegen die Marktdominanz der Produkte der Nürnberger Rechenpfennigschlager im 15. bis 18. Jh. auch im österreichischen Raum. Fundhäufungen zeigen sich vor allem in archäologisch gut aufgearbeiteten Gebieten, wie in den bereits in röm. Zeit besiedelten Orten Wels, Enns und Petronell-Carnuntum. Dies lässt vermuten, dass gerade bei Rechenpfennigen bisher nur ein kleiner Teil der auf österreichischen Boden verlorenen Stücke erfasst werden konnte. C.M.

2021 - „Numismatische Literatur“

12. Mai: Der im Programm angekündigt Vortrag von Dr. Karl Ostseifen, Mainz, über das Münzwesen der USA konnte aus technischen Gründen nicht als Online-Veranstaltung stattfinden. Er soll am 13. April 2022 in Präsenz nachgeholt werden. Stattdessen berichteten drei Mitglieder des Nürnberger Vereins über numismatische Literatur. Als erstes sprach Dr. Matthias Nuding vom GNM über ein Originalexemplar des zweibändigen Nürnbergischen Münz-Cabinets von C. A. Imhof von 1780/82 aus einer Privatsammlung. Die beiden Bände enthalten eine Fülle handschriftlicher Korrekturen und Ergänzungen, die jedoch entgegen einer ersten Annahme nicht vom Verfasser selbst stammen, sondern von mehreren späteren Besitzern. Es folgte von Paul-Gerhard Fenzlein eine Übersicht über die numismatische Literatur zu Nürnberg, wobei neben den bekannten neueren Standardwerken auch auf den Erkenntniswert älterer Publikation wie z. B. von C. F. Gebert von 1890: Geschichte der Münzstätte der Reichsstadt Nürnberg, insbesondere zum Mittelalter, oder auch der Historischen Münzbelustigungen von J. D. Köhler, 1729-1750, hingewiesen wurde. Schließlich präsentierte Ottokar Panzer eine aktuelle Neuerscheinung von Christian Kohl/Udo Becker/Freiberger Münzfreunde über Sächsische Guldengroschen 1500-1525. Dieser ausführliche Variantenkatalog der Klappmünzentaler lässt keine Wünsche offen. WS.

2021 - „Der Münzfund von Betzenstein-Hüll “

14. April 2021 „Der Münzfund von Betzenstein-Hüll - Ein geldgeschichtliches Zeugnis des Dreißigjährigen Krieges in Franken“ war das Thema des Online-Vortrags von Dr. Hubert Ruß aus München. Betzenstein liegt im Landkreis Bayreuth. Nordwestlich des Betzensteiner Ortsteiles Hüll wurde 2019 ein Hort von 123 Münzen gefunden, die nach dem Jahr 1626 verborgen wurden. Betzenstein, ehemals die kleinste Stadt Frankens, fiel 1505 im Frieden von Köln an die Reichsstadt Nürnberg. Der Münzhort wurde der zuständigen Außenstelle des Landesamtes für Denkmalpflege vorgelegt. Die Münzen waren in zwei Lagen deponiert worden, der Fundort lag nahe an einem alten Weg in nur ca. 30 cm Tiefe. Die rollierten Münzen wurden zunächst in Baumrinde gewickelt und dann vermutlich in einem Stoffbeutel aufbewahrt. Der Fund bestand aus 123 Silbermünzen. Es handelt sich durchweg um sog. grobe Sorten, also um Großsilbermünzen. Ein Philippstaler aus dem Jahre 1561 markiert die früheste Münzemission, Prägungen der Reichsstädte Nürnberg und Regensburg sowie des Erzstiftes Salzburg und des Kurfürstentums Sachsen aus dem Jahre 1626 bilden die Schlussprägungen. Nicht ungewöhnlich für den Münzumlauf in der 1. Hälfte des 17. Jhs. in Süddeutschland ist das Vorkommen von lange umgelaufenen und entsprechend abgegriffenen Prägungen der Spanischen Niederlande, die bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jhs. emittiert wurden. Weiterhin enthalten waren elf Münzen der Vereinigten Provinzen. Den Hauptanteil des Fundes stellen mit 50 Münzen die Prägungen der Freien Reichsstadt Nürnberg von 1612 bis 1626. Hinzu kommen Münzen verschiedener fränkischer und schwäbischer Münzherren. Der Anteil der Prägungen aus den Habsburger Landen ist mit 22 Talern relativ stark vertreten. Die Herkunft der übrigen Stücke ist breit gestreut. Die geldgeschichtliche Einordnung wird von der Zeit der Kipper- und Wipperjahre 1620-1622 bestimmt. Der Fund von Betzenstein enthält keine unterwertigen Kippermünzen, d.h., dass die Kippermünzen nach 1623 sehr rasch aus dem Verkehr genommen wurden. Von den 123 Münzen wurden 70 Exemplare erst nach dem Höhepunkt der Kipper- und Wipperzeit geprägt. Für die Hochphase dieser Inflation sind zwölf guthaltige Prägungen aus dem Reich belegt. Die Fundzusammensetzung deutet auf einen Hortungsfund hin. Rechnet man die Summe der 123 Taler und Teilstücke in Kleinmünzen um, so ergibt sich eine Summe von 10.790 Xr. oder 43.160 Pfennigen, wofür ein Feldarbeiter dreieinhalb Jahre lang sechs Tage die Woche hätte arbeiten müssen. Im Staatsarchiv Nürnberg gab es keine Hinweise auf Ereignisse, die mit der Verbergung des Münzhortes in Verbindung gebracht werden können. Der Fundumstand lässt auf einen Reisenden schließen, der gezwungen war, seine Barschaft rasch zu verbergen, sie aber nicht mehr abholen konnte. H.R.

2021 - „Jahreshauptversammlung“

14. März 2021: Die Jahreshauptversammlung konnte - wenn auch bei relativ geringer Beteiligung - ordnungsgemäß durchgeführt werden. Der Rechenschaftsbericht war schon mit der Einladung verschickt worden. Erfreulich ist, dass vier neue Mitglieder über die Homepage des Vereins gewonnen werden konnten. Dadurch erhöhte sich die Zahl der Mitglieder nach drei Austritten um eins auf 58 Personen. Die Richtigkeit der Kassenführung wurde bestätigt. Die Beitragshöhe bleibt mit 40 bzw. 20€ unverändert. Neu ist die Absicht, im Jahr 2022 die bisherige „Weihnachtsfeier“ durch ein Stiftungsfest im Oktober zu ersetzen. Angedacht ist ein numismatischer Ausflug in ein Museum der näheren Umgebung und ein „Sommerfest“ als Treffen in einem privaten Biergarten. WS.

2021 - „Das Internet als Informationsquelle für numismatisch Interessierte“

Bei dem für den 14. Februar angesagten Vortrag über „Das Internet als Informationsquelle für numismatisch Interessierte“ wurde ein anderer Weg beschritten. Nachdem alle Vereinsmitglieder mit der Bitte kontaktiert wurden, möglichst eine EMail-Adresse zur Verfügung zu stellen, wurde der Aufsatz als pdf-Anhang an die Mitglieder versandt. Zusammenfassung: Das Internet ist zunächst ein Informationsmedium. Man kann Verkaufsangebote und Auktionstermine finden. Auktionen lassen sich durchblättern, alte Auktionskataloge herunterladen. Spezielle Literatur gibt es aber nicht umsonst, die muss man kaufen. Auch andere Stellen präsentieren sich und digitalisieren ihre Sammlungen, insbesondere öffentliche Museen. Weiterhin ist das Internet ein Kommunikationsmedium, in letzter Zeit kann man an vielen Auktionen live teilnehmen. Corona brachte einen Aufschwung der Videokonferenzen, auf Youtube können Vorträge hochgeladen werden. Schlussendlich ist das Internet ein Werbemedium. Hier könnten auch die Deutsche Numismatik oder einzelne Vereine sich selbst oder einzelne Themen präsentieren, so wie es vor 50 Jahren das Fenster der Kölner Stadtsparkasse war. Wo ist der Influencer oder die Influencerin, welche über den Alten Fritz und sein Geld spricht, so, dass es Manfred Münzsammler auch versteht und geschichtlich als auch wirtschaftlich einordnen kann?

2021 - „Die Medaillensammlung des Vereins für Münzkunde Nürnberg e.V., Teil 1“

Der für den 13. Dezember 2020 vorgesehene traditionelle vorweihnachtliche Abend mit festlichem Essen und den Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder musste wegen der erneuten Corona bedingten Einschränkungen leider ausfallen.

Auch der am 10. Januar 2021 geplante Vortrag von Roland Grüber, Wilhermsdorf, über „Brandenburg-Fränkische Münzen, Teil II“ konnte nicht stattfinden und soll im Januar 2022 nachgeholt werden. Stattdessen wurde zu diesem Termin der ursprünglich für den 13. Dezember 2020 angekündigt Kurzvortrag von Winfried Stein über „Die Medaillensammlung des Vereins für Münzkunde Nürnberg e.V., Teil 1“ als erstes Online-Meeting in der Geschichte des Vereins nachgeholt. Da die Beteiligung bei diesem ungewohnten Format aber noch recht gering war, wurde der Vortragstext den Vereinsmitgliedern mit der nächsten Rundmail im Februar nachträglich zugeschickt. Der Vortrag behandelte die ältesten Stücke in der Vereinssammlung ab 1817 und endete mit der Medaille zur Vollendung des Rathausneubaus in Nürnberg von 1890, deren Randschrift an die 10. Wiederkehr des Stiftungstages des Vereins im Jahr 1892 erinnert. Alle behandelten Medaillen sind im sogenannten Erlanger-Katalog abgebildet.

 

2020 - „Carl Theodor, Kurfürst der Pfalz, Kurlinie Sulzbach, 1742-1777“

11. Oktober 2020: Im Rahmen eines vereinbarten Referentenaustauschs mit dem Regensburger Münzverein e.V. sprach dessen Vorsitzender Gerd Winchen in Nürnberg über „Carl Theodor, Kurfürst der Pfalz, Kurlinie Sulzbach, 1742-1777“. Der Vortrag beschränkte sich auf seine Zeit als Kurfürst von 1742 bis 1777. In einer Übersicht wurden die Herrschaftsgebiete der Kurpfalz und am Niederrhein gezeigt. Danach wurden wichtige Münzprägungen und Medailleneditionen Carl Theodors vorgestellt. Zum Schluss wurde ein Taler auf das Vikariat von 1745 der Prägestätte Mannheim gezeigt und mit ihm die umfangreiche Titulatur des Kurfürsten erläutert. G. W. Der für den 8. November angekündigte Vortrag von Dr. Maue über „Auswurfmünzen zu Krönungen, Huldigungen und Grundsteinlegungen“ musste wegen der erneuten Corona bedingten Einschränkungen ausfallen.

2020 -„Bekannte Münzbilder der Antike“

9. September 2020: Der Verein für Münzkunde Nürnberg nahm nach der Corona-Pause sein Vortragsprogramm mit dem Beitrag von Frau Brigitte Metzner zum Thema „Bekannte Münzbilder der Antike“ wieder auf. In ihrem sehr anschaulichen und unterhaltsamen Vortrag stellte Frau Metzner eine repräsentative Auswahl typischer Münzbilder der Antike mit ihrem historischen Hintergrund vor. Dabei spannte sie einen weiten Bogen von der griechischen Antike über wichtige Motive römischer Münzen bis zur magischen und christlichen Symbolik in den antiken Münzbildern. Abgerundet wurde der gelungene Vortrag durch viele Bezüge zu historischen Persönlichkeiten, geschichtlichen Ereignissen und den zeitgenössischen Lebensverhältnissen. O.R

2020 -„Jahreshauptversammlung“

8. März 2020: Die Jahreshauptversammlung war die letzte reguläre Vereinsveranstaltung vor dem Corona-Shutdown. Sie bot wie immer Gelegenheit zu eingehender Betrachtung der Vereinssituation. Das Vortragsprogramm 2019 wurde von zwei Gastreferenten und sechs eigenen Mitgliedern gestaltet, wobei der sehr unterschiedliche Besuch sich insgesamt auf niedrigem Niveau stabilisierte. Hier erweist es sich zunehmend als Problem, dass der Veranstaltungsraum nicht barrierefrei zugänglich ist. Die Zahl der Mitglieder liegt nach einem Todesfall, zwei Austritten und zwei Neueintritten bei 57 Personen. In der ausführlichen Aussprache zu den Berichten ging es um die schwierige Situation des Vereins angesichts eines hohen Altersdurchschnitts sowie rückläufiger Mitgliederzahlen und Aktivitäten. Trotz verschiedener Anregungen zeichnet sich kein Patentrezept zur Umkehr des Trends ab. Einigkeit besteht darin, auf jeden Fall im Sinne des Bildungsauftrags das Vortragsprogramm fortzusetzen und wenn möglich Nürnberger Themen stärker zu berücksichtigen. Für den Vorstand ergaben sich personelle Veränderungen. Als Nachfolger für die zurückgetretene Schriftführerin wurde Ottokar Panzer gewählt, der bisher als Beisitzer dem Vorstand angehörte. Neuer Beisitzer wurde Paul-Gerhard Fenzlein. Herr Fenzlein informierte die Mitglieder über eine Neubearbeitung des 1. Band seiner Publikation „Die Stadt-, Kultur- und Münzgeschichte der freien Reichstadt Nürnberg“ unter stärkerer Berücksichtigung der Burggrafen. Dank erfreulicher Kassenentwicklung bleibt der Jahresbeitrag unverändert bei 40 bzw. 20€.  WS.

2020 -„Einführung in die keltische Numismatik“

9. Februar 2020: Karl Heinz Fröhner, Messel, sprach über das Thema „Einführung in die keltische Numismatik“. Das keltische Münzwesen bezeichnet die Münzprägung der antiken Kelten im Zeitraum von ca. 300v. Chr. bis zur Zeitenwende. Diese sind meist keine ursprünglichen Produkte ihrer eigenen Kultur, sondern denen der Griechen oder Römer nachempfunden. Um 200v. Chr. wurde Spanien eine römische Provinz. Die einheimische keltische Bevölkerung begann silberne Drachmen und Bronzemünzen nachzuahmen. In Gallien wurden vorwiegend Goldstatere nach dem Vorbild der Statere Philipps II. nachgeahmt. Die Kelten am Oberlauf des Po imitierten konsequent die Drachmen von Massalia. Die ca. 100 Jahre später geprägten Statere, im Volksmund auch „Regenbogenschüsselchen“ genannt, stellen eine völlig eigene Entwicklung Süddeutschlands und Böhmens dar. Weitaus undurchsichtiger ist die Lage in den östlichen Gebieten. Hier sind kaum Stammesnamen bekannt. Statt einzelne Münztypen bestimmten Stämmen zuzuweisen, werden diese Typen nach den Hauptfundorten (z. B. Kroisbacher, Velemer oder Kapostaler Typ) oder nach Besonderheiten der Prägung (z.B. Typ Kugelwange, Bartkranzavers, Sattelkopfpferd, Vogelreiter etc.) benannt. K.H.F

2020 -„Die neuzeitliche Münzprägung der Grafschaft Mansfeld im 15. und 16. Jahrhundert im Spiegel geschichtlicher Ereignisse“

12. Januar 2020, Zum Auftakt der Vortragsserie des Jahres 2020 berichtete unser Vereinsmitglied Ottokar Panzer über „Die neuzeitliche Münzprägung der Grafschaft Mansfeld im 15. und 16. Jahrhundert im Spiegel geschichtlicher Ereignisse“. Ein erster Schwerpunkt des Vortrags lag auf der Mitte des 15. Jhs. einsetzenden Groschenprägung der Mansfelder Grafen Günther III., Gebhard VI. und Volrat II. und deren Fortführung bis zum Beginn der Talerprägung im Jahr 1521. In diesem Rahmen wurde auch auf die zweite Erbteilung 1501 und die unterwertige Groschenprägung im Zeitraum von 1511 bis 1517 eingegangen. Der Vortrag konzentrierte sich dann auf die Prägung von Talern und Talerteilstücken ab 1521, zunächst als Gemeinschaftsprägungen der Grafen und ab 1541 als Prägungen der verschiedenen Linien. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Rolle des Grafen Albrecht VII. bei der Einführung der Reformation und im Schmalkaldischen Bund sowie seiner alleinigen Münzprägung in der Periode von 1546 bis 1554 gewidmet. In diesem Zusammenhang wurden zwei bei Tornau nicht edierte Örter (Vierteltaler) Albrechts VII. aus der Sammlung des Vortragenden vorgestellt. Es handelt sich um einen Orter 1546 mit Münzzeichen Halbmondgesicht und einen Orter von 1547 mit Münzzeichen Türmchen. Der Vortrag endete mit einem Überblick über die Teilung der Vorderortlinie von 1563 mit der Konsequenz der Sequestration von 1570 sowie einer Einordnung der Bedeutung der Mansfelder Münzprägung. O.P

2019 - „vorweihnachtliche Abend mit Kurzvortrag zum Thema: „Die Entstehung der Medaille zum Vereinsjubiläum 2007 von Helmut Zobl“

8. Dezember 2019: Der traditionelle vorweihnachtliche Abend mit festlichem Essen und den Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder fand mit 24 Erwachsenen und einem Kind wiederum im Gasthof Kirchberger in Fürth-Sack statt. Robert Grüber, Michael und Engelbert Maus sowie Reinhard Schimmer wurden für 25-jährige Mitgliedschaft mit der goldenen Ehrennadel geehrt. Dr. Matthias Nuding erhielt für 10-jährige Mitgliedschaft die silberne Ehrennadel verliehen. Verhindert waren Frau Lotte Benker, der für 25-jährige Mitgliedschaft ebenfalls die goldene Ehrennadel verliehen, sowie Dr. Nikolaus Koniszewski, der für 10-jährige Mitgliedschaft geehrt werden sollte. WS. Dr. Hermann Maui hielt den Kurzvortrag zum Thema: „Die Entstehung der Medaille zum Vereinsjubiläum 2007 von Helmut Zobl“. Aus Anlass der Feier seines 125-jährigen Bestehens 2007 wurde der Verein für Münzkunde Nürnberg e.V. mit der Ausrichtung des 20. Deutschen Numismatikertages beauftragt. Der Verein bat den 1941 geborenen Wiener Medailleur Helmut Zobl, eine Medaille zu schaffen, welche die Erinnerung an das zweifache Ereignis wachhalten sollte. Zobl gehört zu den wenigen Medailleuren, die ohne ein vorbereitendes Modell ihre Bilder direkt in den Prägestempel schneiden. Siehe dazu ausführlich H. Mau: Eine Medaille von Helmut Zobl für Nürnberg. In: NNB 4/2007,S. 152 f. H.M.

2019 - „Die Burgmilchlingtaler der reichsfreien Herrschaft Wilhermsdorf“

12. September 2019: „Die Burgmilchlingtaler der reichsfreien Herrschaft Wilhermsdorf“ war das Thema des Vortrags von Roland Grüber. Reichsfreiherren bekamen im Normalfall kein Münzprä-gerecht. Dies war prinzipiell ein Attribut der Fürsten und gefürsteten Grafen. Eine große Ausnahme von dieser Regel bildete das westlich von Fürth gelegene winzige Reichsfreiherrschaftliche Territorium von Burgmilchling und Wilhermsdorf. 1597 erteilte Kaiser Rudolf II. das Münzprägerecht an Heinrich Hermann II., Reichsfreiherr in Burgmilchling und Wilhermsdorf, Regierungszeit 1593-1655. In den Jahren 1605-1611 wurden in unterschiedlicher Auflagehöhe insgesamt 4405 Taler nach der Reichsmünzordnung geprägt. Die Aversdarstellung zeigt das Hüftbild Rudolf II. im Harnisch und der Titulatur in der Umschrift. Die Reversseite trägt das Adelswappen auf Helmdecke mit zwei Spangenhelmen und Helmzier. Die Reversumschrift lautet HENR.HERM.L.B.IN BURGMILCHLING.ET. WILHERMSDORE (HEINRICH HERMANN (II.) FREIER BARON IN BURGMILCHLING UND WILHERMSDORF). Mit der Prägung der Burgmilchlingtaler wurde ein Mitglied der bekannten Münzmeisterfamilie der Dietherr von Anwanden betraut. Das Schloss der Familie lag in Anwanden bei Zirndorf. Die Familie zählte zum Patriziat der Reichsstadt Nürnberg. Der mit der Herstellung der Prägestempel vom Münzmeister Paul Dietherr betraute Stempelschneider ist bis heute nicht eindeutig belegt. Die Prägung endete 1611 wegen Stempelverschleiß. Zu einer weiteren Prägung mit einem wegen des Wechsels in der Person des Reichsoberhaupts 1612 erforderlichen neuen Aversstempel kam es nicht mehr. Vermutlich war dem Repräsentationsbedürfnis mit der bisherigen Prägung ausreichend Rechnung getragen worden. Ein großes numismatisches Rätsel ist der halbe Burgmilchlingtaler. Die Prägung im Jahr 1606 ist in den Tiegelregistern belegt. Außerdem ist eine Prüfung durch den Fränkischen Reichskreis bei den Münzprobationstagen in Nürnberg nachgewiesen. Da von Halbtalern immer wesentlich weniger Stücke geprägt wurden und der halbe Burgmilchlingtaler nur im Jahr 1606 geprägt wurde, kann man von maximal 100 bis 200 Exemplaren ausgehen. Seit der Probation 1606 ist Nürnberg, vor dem Dreißigjährigen Krieg, gibt es keinen Hinweis mehr über das Vorkommen eines halben Burgmilchlingtalers. In keiner alten Sammlung jemals aufgetaucht, in keinem Museum bekannt. Wohl eine der allergrößten Raritäten in der deutschen Numismatik. R.G. 13. Oktober: Brigitte Metzner aus Fürth, sprach zum Thema »Fälschungen antiker Münzen". Der reich bebilderte Vortrag begann mit der Definition des Begriffes Fälschung. Es folgten Ausführungen zu Münzverfälschung, Sammlertätigkeit in der Renaissance und die Folgen sowie bekannte Fälschernamen mit Beispielen. Den Abschluss bildeten Einzelbeispiele unbekannter Werkstätten. 10. November: „Neues zu Passauer Münzen des Mittelalters« lautete das Thema des Vortrags von Prof. Dr. Gerhard Koniszewski. Die Funde von Obing, Oberteisendorf und andere im süddeutschen Raum haben neue Aspekte auch für das Hochstift Passau erbracht. Die Denare von Bischof Altmann (1065-1091) sind ein weiteres Kettenglied und Beleg für Prägung in dieser Zeit. Gemeinschaftliche Münzen des Königs Ottokar II. Przemysl von Böhmen (1253-1278) mit Passauer Fürstbischöfen erweitern mit großer Wahrscheinlichkeit die Reihe der Münzen des Hochstifts Passau für die Zeit von 1260 bis 1278. Nach Machart und gleichen Abbildungen lassen sich zusammengehörige Münzreihen erstellen. G.K.

2019 - „Beitrag über den Gebrauch von historischen Münzwaagen“

10. Juli 2019: Es war der erste Versuch eines neuen Veranstaltungsformats. Mitglieder des Vereins für Münzkunde Nürnberg e.V. waren aufgefordert, unter Vorlage interessanter Stücke aus ihrem Sammelgebiet zu berichten nach dem Motto: „Jeder Sammler ist auf seinem Gebiet der beste Experte. Geplant war ein Beitrag von Ottokar Panzer über Münzen der Grafen zu Mansfeld. Wegen einer Dienstreise des Referenten musste das Programm kurzfristig geändert werden. An seiner Stelle brachte Winfried Stein einen Beitrag über den Gebrauch von historischen Münzwaagen. Drei Waagen wurden vorgeführt: Eine 1786 von Johann Daniel vom Berg gefertigte bergisch-märkische Goldwaage, eine kleine Berliner Goldwaage um 1800 und eine größere spätere Berliner Goldwaage nach 1810 in einem brotscheibenförmigen Kasten. Als Gewichte dienten sowohl die in den Kästen vorhandenen Gewichte als auch gesondert geprägte preußische Goldmünzengewichte. Bei letzteren ist zu unterscheiden zwischen Normalgewichten (= Sollgewicht) und Passiergewichten (gerade noch zulässiger Abnutzungsgrad). Die Abweichung, das sogenannte Remedium, betrug 14% des Normalgewichts. Die angegebenen Jahreszahlen sind keine Prägejahre, sondern beziehen sich auf die jeweiligen Münzgesetze, z. B. das von 1821. Für die älteren, zwischen 1750 und 1820 geprägten und damals weiterhin im Umlauf befindlichen Goldmünzen wurde ein größeres Remedium von 114 Prozent zugelassen. Testobjekte waren preußische Goldmünzen in Form von Dukaten sowie ½ und 1 Friedrichs d‘or. Die Übung machte sichtlich Spaß und erinnerte an die (gute) alte Zeit, als man den Wert seines Geldes noch mit der Waage nachprüfen konnte. WS.

2019 - „Ausflug: Stadtpfarrkirche St. Martin in Forchheim“

19. Juni 2019: Am Vortag zu Fronleichnam besuchten die Vereinsmitglieder im Rahmen eines Ausflugs die Stadtpfarrkirche St. Martin in Forchheim. Die Führung der Gruppe übernahm der Organist Wolfgang Reichelt. Anlass war die Besichtigung der dortigen mit Münzen und Medaillen geschmückte Marienfigur mit Christuskind, die bei der Prozession von sechs Männern getragen wird. Der Brauch, geschmückte Gnadenbilder bei kirchlichen Prozessionen mitzuführen, ist weitverbreitet, man findet ihn in der Bretagne genauso wie in Italien und auch in Franken. Seit der Stauferzeit werden die Kirchenschätze mit Münzvotiven angereichert, sie werden als Applikationen auf Altarantependien, liturgische Gewänder und auf die Kultmäntel von Gnadenfiguren aufgenäht. In Franken hat sich dieser Brauch, durch die neue Welle der Marienverehrung ab dem 17. Jh. begünstigt, bis heute erhalten. Dabei wird die Madonna mit Christuskind als Besonderheit mit Münzen und Medaillen als Gehänge geschmückt. Unter Maximilian I. von Bayern (1598-1651) beginnt die Serie der schönsten Münzen ihrer Zeit in Form von Madonnentalern, -goldgulden und -dukaten, die einen letzten Höhepunkt im 18. Jh. mit den Patrona Bavariae-Talern unter Kurfürst Maximilian III. Joseph (1745-1777) erreichten. Besonders interessierte das sechsfache Gehänge der gehenkelten Münzen mit dazwischen herzförmigen Medaillenbildern, z. B. mit Bild von St. Georg, aus Aluminium. Der hellsilbern leuchtende Schmuck wird alle 20 Jahre gereinigt und vor 12 Jahren zaponiert. Die älteste Münze ist ein früher Dreibrüdertaler von 1592, eine Münze aus Kursachsen, die die drei Brüder Christian, Johann Georg und August noch auf gleicher Höhe zeigt. Die Jüngste Münze ist ein gelochtes 5-Reichsmark-Stück von 1936 mit Paul von Hindenburg und dem Reichsadler mit Hakenkreuz auf der Rückseite. Weitere Münzen sind zu nennen: Ein Reichstaler von 1655 aus Braunschweig-Lüneburg-Celle mit auf den Hinterläufen stehendem Ross. Weiterhin ein später Madonnentaler des Bayern Maximilian III. Joseph von 1770. Und auch ein Nürnberger Konventionstaler von 1765 mit veränderter Inschrift war zu finden. Dieser Taler wurde zuerst 1763 auf den Frieden von Hubertusburg geprägt, aber 1765 mit veränderter Umschrift und dem Motiv der Noris als Personiflkation der Stadt Nürnberg auf der Vorderseite erneut ausgegeben. Die Reversseite zeigt den Doppeladler des Hauses Habsburg-Lothringen und verweist in der Legende auf den damaligen Kaiser Franz 1. Die Umschrift „Domine conserva nos in pace“ ist ein frommer Wunsch. Anschließend wurden weiteren Kostbarkeiten in der Kirche und in der Krypta besucht und dann die Kirche von außen besichtigt. Mit einem Besuch der vom Bamberger Maler Johannes Förstel 1930 ausgemalten Fränkischen Bierstube klang der Tag aus. B.M.

2019 - „Münzen der Neuböhmischen Münzstätten Lauf, Erlangen und Auerbach 1356-1400“

8. Mai: Winfried Stein aus Erlangen sprach zum Thema „Münzen der Neuböhmischen Münzstätten Lauf, Erlangen und Auerbach 1356-1400“. Im November 2016 besuchten Mitglieder des Vereins für Münzkunde Nürnberg e.V. die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung zum 700. Geburtstag Kaiser Karl IV. im Germanischen Nationalmuseum. Als numismatische Nachlese zu diesem Thema wurden Münzen der „Neuböhmen“ genannten expansiven Territorialentwicklung Karla und seines Sohns Wenzel vorgestellt. Nach dem Tod von Johann von Luxemburg, König von Böhmen, im Jahr 1346 hatte sich sein Sohn Karl inkognito in den fränkischen Landen durchschlagen müssen, um nach Rhens bei Koblenz zur Wahl und nach Aachen zur Krönung zu gelangen. Um solchem Missgeschick für alle Zeiten vorzubeugen, sollte eine Kette von Territorien, Städten und Burgen geschaffen werden, die als „Landbrücke" von Böhmen bis an den Rhein reichte. Teils durch Mitgift, teils durch Kauf gelang der Erwerb eines geschlossenen Territoriums in Franken und der Oberpfalz, das durch weitere Plätze Richtung Westen wie Trittsteine ergänzt wurde, um einen gesicherten Weg zu schaffen. Die Prägung von Silberpfennigen in verschiedenen Ausführungen erfolgte unter Karl IV. 1356-1373 in Lauf, danach 13741378 in Erlangen sowie unter seinem Sohn König Wenzel weiter 1378-1400 in Erlangen und zuletzt 1390-1400 in Auerbach. Die kleinen Münzen mit einem Durchmesser von 15-17 mm wurden im Wesentlichen in zwei Schlagarten gefertigt: Der sogenannte Regensburger Pfennig mit Vierschlag zeigt auf der Rückseite zwei Brustbilder und der sogenannte Erlanger Schlag nur ein Brustbild des jeweiligen Münzherrn. Nach 1395 erfolgte der Übergang zu einseitigen runden Pfennigen fränkischer Art. Die Zuordnung erfolgt über Kennbuchstaben K für Karl und W für Wenzel sowie für die Münzstätten L für Lauf, E für Erlangen und a bzw. A für Auerbach. Das Ende Neuböhmens kam überraschend: Am 20. August 1400 wurde Wenzel von einem Fürstengremium, vor allem mit den einflussreichen Stimmen der rheinischen Kurfürsten, wegen angeblicher Unfähigkeit abgesetzt. Sein Nachfolger, Kurfürst Ruprecht III. von der Pfalz als König Ruprecht I., gliederte den Rest der neuböhmischen Besitzungen mit Waffengewalt in die Oberpfalz ein. Damit endete die „neuböhmische“ Zeit in der Oberpfalz. WS.

2019 - „Die Schaffung neuer Gulden im 17. Jahrhundert“

10. April: Albrecht Roth von den Schweinfurter Münzsammlern referierte über das Thema „Die Schaffung neuer Gulden im 17. Jahrhundert“. Es ging um die Entstehung neuer Gulden durch die Münzreformen von Zinna 1667 und Leipzig 1690. Diesen Münzreformen gingen Münzverschlechterungen voraus. Der Reichstaler mit seinen 90 Kreuzern bzw. 24 Groschen als Leitwährung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation zu 9 Stück auf die feine Mark war bis zuletzt auf 120 Kreuzer bzw. 32 Groschen gestiegen. Die neuen Gulden sollten nun als neue Leitwährung dienen. Dazu wurden allerdings keine neuen Taler geprägt, sondern es wurden theoretische Rechnungstaler als Basis geschaffen, zuletzt bei der Leipziger Münzreform zu 12 Stück auf die feine Mark. Da die neuen Gulden einen Wert von 60 Kreuzer darstellten, waren sie auch 2/3 Taler zu 16 Gute Groschen. Ihr Münzfuß betrug deshalb zuletzt 18 Stück auf die feine Mark. Die Münzreformen gingen natürlich nicht ohne Probleme ab, weil viele teilnehmende Münzstände sich nicht an die Vorgaben der Münzverträge hielten. Diese Probleme wurden ausgiebig erläutert und kommentiert. Aber man bekam nach einigen Jahren die Probleme doch in den Griff. Als Anschauungsobjekte wurden zahlreiche Münzen herumgereicht. Zuletzt wurde noch ein 40-seitiges Begleitheftchen zu diesem Thema zum Kauf angeboten, von dem reichlich Gebrauch gemacht wurde. A.R.

2019 - „Jahreshauptversammlung“

10. März 2019: Zur Jahreshauptversammlung wurden 17 erschienene Mitglieder begrüßt. Das Jahresprogramm 2018 mit dem Thema „100 Jahre Republiken in Mittel- und Osteuropa'“ wurde in ausgewogener Weise mit je fünf Beiträgen von Gastreferenten und eigenen Mitgliedern gestaltet. Die Zahl der Mitglieder liegt unverändert bei 58 Personen. Wegen Verhinderung des Schatzmeisters erfolgte der Kassenbericht durch einen der Kassenprüfer, Dr. Böhm. Vorstand und Schatzmeister wurden entlastet. Der Jahresbeitrag bleibt konstant bei 40 bzw. 20 €. Bei den Neuwahlen gab es einen Wechsel im Amt des 2. Vorsitzenden. Manfred Kißkalt, der nicht erneut kandidierte, wurde nach elfjähriger Amtszeit mit dem Dank der Mitglieder verabschiedet. Als neuer 2. Vorsitzender wurde gewählt Dr. Matthias Nuding, Leiter des Historischen Archivs und des Münzkabinetts im GNM. Ebenfalls unter dem Dank der Mitglieder ist Prof. Dr. Gerhard Koniszewski nach neunjähriger Tätigkeit wegen Wegzugs als Beisitzer ausgeschieden. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt. Der Vorsitzende teilte mit, dass er nach 18-jähriger Tätigkeit das Amt nicht mehr für eine volle dreijährige Wahlperiode ausüben möchte und sich einen zwischenzeitlichen Rücktritt vorbehält, sofern ein Nachfolger gefunden werden kann. WS.

2019 - „Brandenburg-Fränkische Münzen“

10. Februar: Roland Grüber, Wilhermsdorf, sprach in einer sehr gut besuchten Versammlung über das Thema „Brandenburg-Fränkische Münzen“. Bei der Einleitung betrachtete der Vortragende den Werdegang der Zollern von einer unüblichen Anschauungsweise. Er schilderte nicht wie sonst den chronologischen Werdegang der Zollern, sondern den immer weiteren Aufstieg durch intelligente Politik und Königstreue. Von der Übernahme des Burggrafenamtes von Nürnberg 1192 bis zur ersten Münzprägeberechtigung 1361 bzw. der Fürstenstanderhebung 1363 behandelt unser Mitglied diesen wichtigen Zeitraum. Die Präsentation der Münzen erfolgte auf der Grundlage der 2015 im Künker-Katalog 267 dokumentierten Sammlung des Referenten. Es wurden die großen Gold- und Silberprägungen in Schwabach behandelt und auch die Jägerndorfer Prägung von Georg Friedrich dem Älteren, letzter Vertreter der Altfränkischen Linie. Nach kurzem Einstieg in die Ansbacher Linie ab 1603 musste der Vortrag aus Zeitmangel abgebrochen werden und wird zu einem späteren Termin fortgesetzt. R. G.

2019 - „Erfahrungen als Münzsammler im Internet“

13. Januar 2019: Ein Mitglied des Vereins für Münzkunde Nürnberg e.V. referierte über seine Erfahrungen als Münzsammler im Internet. Es wurde Ebay, MA-Shops als Plattform von Fachhändlern und Teilnahme an e-Auktionen wie auch über z.B. Auex oder Redpoint an Saalauktionen betrachtet. Für den Sammler hat sich das Angebot durch das Internet enorm erweitert. Allerdings ist auch die Konkurrenz deutlich stärker geworden. Der Bequemlichkeit, von zu Hause am PC oder sogar mobil über Smartphone „zuschlagen“ zu können, steht das Problem der fehlenden Besichtigungsmöglichkeit gegenüber. Wenn man eine Münze in der Hand hält, ergibt sich oft ein ganz anderer Eindruck, als ihn ein Foto vermitteln kann. Grading ist nicht unbedingt eine Abhilfe, weil der Gesamteindruck einer Münze nicht nur von der Erhaltung, sondern auch von den Augen des Betrachters abhängt. Wat dem einen sin Uhl, ist dem anderen sin Nachtigall. Die erhöhte Preis- und Seltenheitstransparenz im Internet und die Erreichbarkeit vieler Kunden sorgt für steigende Preise bei Seltenheiten, seien sie auch noch so unscheinbar - aber auch für stagnierende Preise bei häufigen Stücken. Fazit: Auch im Internet muss man sich vorher gut informieren und wissen, was man tut. Im Sinne von Tyll Kroha „Beherrsche Dein Hobby - lass Dich nicht von ihm beherrschen“ (Zitat aus dem Buch „Münzen Sammeln“). N.N.

2018 - „Weihnachtsfeier und Kurzvortrag“

9. Dezember 2018. Der traditionelle vorweihnachtliche Abend mit festlichem Essen und den Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder fand mit 20 Erwachsenen und zwei Kindern wiederum im Gasthof Kirchberger in Fürth-Sack statt. Frau Antonie Haas und Frau Eva-Maria Schiemann wurden für 40-jährige Mitgliedschaft zu Ehrenmitgliedern ernannt. Eduard Ruhmann erhielt für 10-jährige Mitgliedschaft die silberne Ehrennadel verliehen. Verhindert war Paul-Gerhard Fenzlein, dem für 10-jährige Mitgliedschaft ebenfalls die silberne Ehrennadel verliehen werden sollte.

Wegen Verhinderung des Vorsitzenden hielt Manfred Kißkalt als Stellvertreter den Kurzvortrag zum Thema „Ein Ehrenmitglied berichtet über 50 Jahre Sammlertätigkeit2. Die Sammelleidenschaft wurde früh geweckt und er widmete sich schon zur Schulzeit in den 1950er Jahren Klebebilderalben „Vermächtnis der Vergangenheit“ der Vereinigten Margarinewerke Nürnberg. Den Anstoß zu einer Münzsammlung bildete eine Kiste mit gehorteten Silbermünzen von ½ bis 5 Mark aus Familienbesitz, die auch in Notzeiten niemals angerührt wurde. Vom knappen Lehrgeld erfolgte der erste Kauf eigener 5-Mark-Gedenkmünzen. Nach einem Reinfall mit Fälschungen riet der Nürnberger Münzhändler Günther Frank dem jungen Sammler: „Geh zum Münzverein!“ Mit dem Beitritt zum Verein für Münzkunde Nürnberg im Jahr 1971 begann ein neues Kapitel. Zahlreiche Auslandsreisen aus beruflichem Anlass oder bei Sportbegegnungen, später auch als Tourist, boten immer wieder neue Gelegenheit zur Erweiterung des Sammlerhorizonts und zu menschlichen Begegnungen. WS.

2018 - „Spielsteine - ein Randgebiet der Numismatik“

10. November: „Spielsteine - ein Randgebiet der Numismatik“ lautete das Thema des Vortrags von Dr. Hermann Maué. Der Referent erstellt zurzeit einen Bestandskatalog der mehr als tausend Spiel- oder Brettsteine im Besitz des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg. Während die vergleichsweise nur in geringer Zahl erhaltenen mittelalterlichen Spielsteine gut bearbeitet sind, hat bislang nur Georg Himmelheber 1972 den Bestand an Spielsteinen im Bayerischen Nationalmuseum, München, publiziert. Zu Recht kann man hölzerne Spielsteine einem Randgebiet der Numismatik zuweisen, da sie im ausgehenden 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts häufig mit denselben Stempeln geprägt wurden wie Medaillen aus Metall. Eine erste Blüte der Produktion von Spielsteinen fällt jedoch schon in das 2. Viertel des 16. Jahrhunderts, als infolge der Reformation kirchliche Aufträge in evangelischen Ländern und Reichsstädten weitgehend ausblieben und sich Bildhauer nach neuen Betätigungsfeldern umsehen mussten. Hier ist der aus Kaufbeuren stammende und in Augsburg tätige Hans Kels hervorzuheben. Als jedoch der Nürnberger Leonhard Danner um 1540/1550 eine Technik entwickelte, mit der er Spielsteine unterschiedlicher Größe sehr viel kostengünstiger prägen konnte, verdrängte er die Augsburger vom Markt. Dieser Boom in der Herstellung von Spielsteinen hielt jedoch nur kurze Zeit an. Spielsteine aus den folgenden hundert Jahren sind äußerst selten, bis der Nürnberger Medaillenverleger Friedrich Kleinert um 1685 auf die Idee kam, mit bereits vorhandenen Medaillenstempeln auch Spielsteine zu prägen. Für Kleinert arbeiteten die Augsburger Medailleure Philipp Heinrich Müller sowie Christoph Jakob Leherr. Leherr schuf eine großartige Folge mit emblematischen Darstellungen, die ausschließlich für die Prägung von Spielsteinen verwendet wurden. Lazarus Gottlieb Lauffer übernahm später den Kleinertschen Medaillenverlag und beschäftigte neben Philipp Heinrich Müller auch die in Nürnberg tätigen Martin Brunner, Georg Wilhelm Vestner und Johann Leonhard Oexlein. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts verlor auch in Nürnberg die Herstellung von Spielsteinen an Bedeutung und die Sitte, Spielsteine mit Bildern herzustellen, ging weitgehend verloren. H.M.

2018 - „Die Münzen der Freien Stadt Danzig 1920-1937 und ihre Motive“

14. Oktober: Winfried Stein, Erlangen, sprach zum Thema „Die Münzen der Freien Stadt Danzig 1920-1937 und ihre Motive“. Die freie Stadt Danzig gehört zu den in der Folge des Ersten Weltktiegs neu entstandenen staatlichen Gebilden, dem jedoch in Spannungsverhältnis zwischen dem Deutschen Reich und Polen nur eine kurze Lebenszeit beschieden war. Dessen ungeachtet erfreuen sich die Danziger Münzen dieser Zeit wegen ihrer reizvollen Motive einer großen Beliebtheit. Das Ziel des Vortrags war, einerseits die Danziger Münzen vorzustellen und andererseits ihre Motive mit aktuellen Fotos zu vergleichen. Bemerkenswert ist, dass es sich bei den beiden Gestaltern der Münzserien, Prof. Dr. Friedrich Fischer und Erich Volmar, nicht um gelernte Künstler handelt, sondern um studierte Architekten, in der Danziger Verwaltung in führenden Ämtern tätig waren. Dies erklärt vielleicht auch, weshalb Abbildungen von Gebäuden zu den bevorzugten Münzmotiven gewählt wurden. Bei näherer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass man sich insbesondere bei den Darstellungen der Marienkirche einige künstlerische Freiheiten erlaubt hat, um ein interessantes ausgewogenes Münzbild zu erreichen. Dies tut aber der Popularität der Danziger Münzen keinen Abbruch, wie aktuelle Auktionsergebnisse beweisen. WS.

2018 - „Die Notgeldsammlung des Stadtarchivs Erlangen“

2. September 2018: Nachdem im Rahmen des Schwerpunktthemas zum Gedenken an den vor hundert Jahren beendeten Ersten Weltkrieg Dr. Dietrich 0. A. Klose im Mai 2018 allgemein über die Zeit der großen Inflation in Deutschland 19181923 gesprochen hatte, folgte nun die Betrachtung auf der lokalen Ebene der damaligen kleinen Universitätsstadt Erlangen. Der Leiter des Erlanger Stadtarchivs, Dr. Andreas Jakob, sprach zum Thema „Die Notgeldsammlung des Stadtarchivs Erlangen“. Das Kommunalarchiv besitzt eine 6400 Objekte umfassende Sammlung von Notgeldscheinen von 1914 bis zum Ende der Hyperinflation 1923, die in einem zweibändigen Bestandskatalog von zusammen 1272 Seiten publiziert ist. Darüber hinaus stammt von Andreas Jakob als Herausgeber eine Publikation mit dem Titel „Notgeldjahre“, die anhand von Quellen der zwei Erlanger Tageszeitungen die zentrale Rolle der Geldentwertung für die Lebenssituation der Menschen dokumentiert. Aus dem reichen Quellenmaterial schöpfend, wurden in dem Vortrag von Andreas Jakob die Auswirkungen der jahrelangen Inflation auf das gesellschaftliche Leben dargestellt. Eine große Rolle als Geldersatzmittel in den Kriegsjahren stellten Warengutscheine für Familien der Kriegsteilnehmer dar. Andere Gutscheine, die eine große Verbreitung fanden, waren z.B. solche des Konsum- und Sparvereins Erlangen und Umgebung. Auch die Stadt Erlangen operierte mit Gutscheinen, vor allem als Kleingeldersatz. Dagegen kam er erst relativ spät zu städtischen Notgeldausgaben zur Linderung des inflationsbedingten Papiergeldmangels. W.S.

2018 - „Österreichische Münzen von der Kronenprägung über die Inflationsprägung zum Schilling“

11. Juli: Winfried Stein sprach zum Thema „Österreichische Münzen von der Kronenprägung über die Inflationsprägung zum Schilling“. Das österreichische Münzwesen basierte seit 1857 auf dem reduzierten Gulden österreichischer Wahrung zu 100 Kreuzern. Das Währungsmetall war Silber. Die starke Schwankung der Gold-Silber-Wertrelation führte zu einer veränderlichen Wertdifferenz zwischen Papiergeld und Silbergeld und damit faktisch zu zwei Parallelwährungen, der silbernen Conventionsmünze und dem Papiergulden. Nach dem Zusammenbruch des Silberpreises 1878/79 verlor das Silbergeld seine Eigenschaft als Währungsgrundlage. Die meisten europäischen Staaten und die USA hatten auf diese Entwicklung mit der Einführung der Goldwährung reagiert. Österreich vollzog diesen Schritt mit einiger Verspätung erst im Jahr 1892. Der Gulden österreichischer Währung entsprach 2 Kronen. Die Umstellung auf die neue Kronenprägung erfolgte sehr langsam. In der 1. Stufe wurden nur die Heller-Kleinmünzen in Bronze und Nickel sowie 1 Krone in Silber und 20 Kronen in Gold geprägt. 10-Kronen-Münzen folgten erst 1896 in kleiner Auflage. Ab dem 1. Januar 1900 sollte die Krone das alleinige gesetzliche Zahlungsmittel der Donaumonarchie sein, allerdings gab es zum Stichtag immer noch keine neuen, auf Kronen lautenden Banknoten. Die 2. Stufe der Kronenprägung begann im Jahr 1900 mit der großen Silbermünze zu 5 Kronen. Das 2-Kronen -Stück erschien sogar erst 1912. Das Spitzenstück zu 100 Kronen kam 1908 zum 60-jährigen Regierungsjubiläum Kaiser Franz-Joseph I. heraus. 1916, im dritten Jahr des 1. Weltkriegs, endeten die Prägungen in Gold und Silber. Bei den Kleinmünzen wurden die für die Rüstungsindustrie wichtigen Metalle Kupfer und Nickel durch weniger wichtige Ersatzstoffe ersetzt. Mit dem verlorenen Krieg zerfiel die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn Ende 1918 in mehrere neue Nationalstaaten. In den durch Wirtschaftskrise und Inflation gekennzeichneten Jahren 1919-1922 ruhte in der Republikösterreich die Münzprägung völlig. Ende 1922 gelang es mit Hilfe des Völkerbunds, den Kurs der österreichischen Währung auf der Basis von 14.400 Papierkronen zu einer Goldkrone zu stabilisieren. 1923/24 konnte man auch wieder mit der Herausgabe von Münzen beginnen. Inflationsmünzen zu 100, 200 und 1000 Kronen bildeten die Endphase der Kronenwahrung. Mit dem Schilling entschied man sich bewusst für eine Währungsbezeichnung, die es vorher in Österreich noch nicht gegeben hatte. Als erste Münze wurde ab dem 16. Juni 1924 ein 1-Schilling-Stück geprägt. Es erschien noch vor seiner gesetzlichen Einführung durch das Schillingsrechnungsgesetz vom 20.12.1924, wonach 10.000 Kronen alter Wahrung einem Schilling entsprachen. Die ersten Schilling-Stücke waren allerdings zu hochwertig. Sie wurden gehortet und verschwanden aus dem Geldverkehr. Schon zum 31.12.1924 wurden sie eingezogen und durch einen leichteren Nachfolger ersetzt. Der Schilling hatte eine recht hohe Kaufkraft In den zwanziger Jahren konnte man dafür etwa 1,7 kg Roggenbrot oder 2 Liter Milch kaufen. Neben der silbernen 1-Schilling-Münze wurde in den Jahren 1925/26 auch noch eine weitere Silbermünze im Wert von einem halben Schilling herausgebracht. Ab 1925 wurden die noch in der Kronenwährung hergestellten Scheidemünzen auf die neue Währung umgestellt, wobei die alten Münzen weiterhin gültig blieben. In den Jahren 1926-1934 wurden Goldmünzen zu 25 und 100 Schilling geprägt. Diese Ausgaben hatten aber wohl eher symbolischen Charakter und sollten die Stabilität der Währung (Alpendollar) verkörpern. Anlässlich des 100. Todestages von Franz Schubert begann Österreich im Jahr 1928 mit einer Serie von Gedenkmünzen zu 2 Schilling. Es folgte dann bis 1937 jedes Jahr eine weitere Ausgabe, darunter 1930 eine Gedenkmünze zum 700. Todestag des Minnesängers Walther von der Vogelweide. Österreich hatte sich mit dieser Münze einem deutschen Vorhaben angeschlossen, das auf eine Initiative des Reichskunstwarts Dr. Redslob zurückging. Das Ziel des Projekts, die kulturelle Einheit beider Länder zu dokumentieren, wurde von Politikern beider Staaten unterstützt. (Näheres in einem Aufsatz von Dr. Albert im NNB 11/1980, S. 374-383.) Während die Herausgabe von motivgleichen Gemeinschaftsausgaben verschiedener Länder in der Philateie nichts Ungewöhnliches ist, stellt sie im Münzwesen einen bemerkenswerten Sonderfall dar. WS.

2018 - „Russische Münzen vor und nach der Revolution“

13. Juni 2018. Im Vortrag „Russische Münzen vor und nach der Revolution“ von Dr. Wolfgang Dreher, Speyer, wurden zunächst die Residenzstadt St. Petersburg und die Münzen des letzten Zaren Nikolaus II. vorgestellt, darunter die extrem seltenen Goldmünzen zu ½, 1 und 2 ½ Imperial swie die Goldmünze zu 37,5 Rubel = 100 Franken, die in kleinster Auflage als Beitrag zur Lateinischen Münzunion geprägt wurde. Die sechs Gedenkrubel beziehen sich auf die Krönung, die Errichtung der Zarendenkmäler für Alexander II. und Alexander III. im Moskauer Kreml, 100 Jahre Vaterländischer Krieg 1812/1912, 300 Jahre Romanow-Dynastie 1913 und 200 Jahre Seeschlacht bei Gangut (finn. Hangö) im Großen Nordischen Krieg 1714. Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde das Währungssystem zu 1 Rubel = 100 Kopeken beibehalten, jedoch die Hauptstadt wieder nach Moskau verlegt. Im 1. Weltkrieg gab der Oberbefehlshaber Ost 1916 für das Baltikum 1, 2 und 3-Kopekenmünzen aus Eisen heraus. Es folgen die Münzen der RSFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik) 1921-1923 (10 Kopeken - 1 Rubel noch aus Silber und 10 Rubel = Chervonets aus Gold). In der Ära der UdSSR (1923-1991) wurden ab 1931 die Silbermünzen durch CuNi-Münzen ersetzt. Die steigende Zahl der Sowjetrepubliken spiegelt sich in der Zahl der Schleifen um den Ährenkranz im Wappen der Sowjetunion auf allen Münzen wider. Erste Gedenkmünzen wurden 1965 (20 Jahre Sieg über den Faschismus) und 1967 (50 Jahre Oktoberrevolution) herausgegeben. In den späten 1980er Jahren gab die Sowjetunion eine inflationär steigende Zahl von Gedenkmünzen heraus. Zum Abschluss wurden die Prägungen für Spitzbergen der Firma Arktikugol (Polarkohle) zu 10, 15, 20 und 50 Kopeken von 1946 gezeigt. WD.

2018 - „Die Zeit der großen Inflation in Deutschland 1918-1923.“

9. Mai 2018: Dr. Dietrich 0. A. Klose aus München sprach zum Thema „Die Zeit der großen Inflation in Deutschland 1918-1923." Die finanziellen Belastungen als Folge des verlorenen Ersten Weltkriegs, die Rückzahlung der Kriegsanleihen, die Beseitigung der Kriegsfolgen und die Bezahlung der hohen Reparationen an die ehemaligen Kriegsgegner ließen die Reichsregierung zur Entwertung der Wahrung als Ausweg greifen. Durch neue Steuern und Steuererhöhungen versuchte der Staat seine Einnahmen weiter zu steigern. Die Notenpressen rotierten und brachten immer höhere Werte hervor. Die Bargeldmenge nahm stark zu, die Preise stiegen, der Wechselkurs zu anderen Währungen fiel. Für Ausländer und Besitzer ausländischer Devisen wurde Deutschland zum Billigland. Ernest Hemingway berichtete von Fressorgien der Franzosen, die über die Grenze nach Kehl kamen. Da trotz zusätzlicher Beschäftigung einer großen Zahl privater Druckereien die Versorgung mit Reichsbanknoten nicht mehr gewährleistet werden konnte, wurde 1922 und dann insbesondere 1923 wieder die Ausgabe von Notgeldscheinen durch Gebietskörperschaften wie auch durch private Firmen zugelassen. 1923 wurden von etwa 5.800 verschiedenen Stellen um die 70.000 bis 80.000 verschiedene Scheine ausgegeben. Der Überblick ging hier rasch verloren, in Essen z. B. liefen ca. 2.000 verschiedene Scheine um. Das Leben in der Inflation war durch soziale Verwerfungen gekennzeichnet. Vermögen, Außenstände, Renten, Einnahmen, Einkommen wurden immer schneller entwertet. Löhne und Gehälter wurden in der Endphase der Inflation täglich ausbezahlt, dann stürzten die Menschen zunächst zum Einkaufen, da der Wert des Geldes ständig weiter sank. Not und die unsichere Lage führten zu einer Zunahme der Kriminalität, zu Vergnügungs- und Spielsucht. 1923 wurde die Inflation durch die Einführung der Rentenmark überwunden. Die Inflation hat außer allen verheerenden materiellen Folgen das Bewusstsein der Deutschen bis heute geprägt. Sie erlebten das Inflationsgeschehen in seiner Übersteigerung als schwere Bedrohung. Die Inflation lastete langfristig als schwere Hypothek auf allen Bereichen der Gesellschaft, keineswegs nur auf der Finanzpolitik. Das Vertrauen in die Weimarer Republik schwand weiter dahin. Die Inflation erleichterte schließlich indirekt auch Hitler den Weg an die Macht, weil sie tiefe Krisenängste schürte, die in den wenigen Jahren bis zum Beginn der Wirtschaftskrise nicht bewältigt werden konnten. D.K.

2018 - „Von der Monarchie zur Republik - Vor- und nachrevolutionäre französische Münzen“

11. April 2018: „Von der Monarchie zur Republik - Vor- und nachrevolutionäre französische Münzen“ lautete das Thema des Vortrags von Ekkehart Friedrich aus Mainz. Die Französische Revolution von 1789 löste eine der größten Erschütterungen in der europäischen Geschichte aus, nämlich den Zusammenbruch der mittelalterlichen Herrschaftsordnung zunächst in Frankreich, dann in ganz Europa. Diese historische Wende wird auch sichtbar in der Münzprägung Frankreichs. Beginnen wir mit der Selbstdarstellung des Absolutismus seit Ludwig XIV., dem „Sonnenkönig“. Die Vorderseite seiner Münzen zeigt den König mit prächtiger Perücke mit der Umschrift: LUD XJIII DG FR ET NAV REX. Auch Ludwig XV. präsentiert sich so und der gleichen Umschrift und ebenso Ludwig XVI: LUD XVI DG FR ET NAV REX. Wie legitimieren sich diese Könige? Durch den Hinweis auf „Dei Gratia Rex“, von Gottes Gnaden. Die Rückseitenumschrift aller dieser drei Monarchen lautet: SIT NOMEN DOMINI BENEDICTUM, Gelobt sei der Name des Herrn. Wiederum beruft sich der Herrscher auf Gott, der König steht über dem Gesetz, er regiert absolut. Der Sturm auf die Bastille 1789 bedeutet noch nicht den Sturz der Monarchie, der 3. Stand erklärt sich zur Nationalversammlung und lässt die Verfassung einer Konstitutionellen Monarchie vorbereiten. 1791 muss Ludwig XVI. auf die Verfassung schwören und beginnt eine neue Zeitrechnung. Auf den Münzen erscheint: 1791 l'AN III DE LA LIBERTE (1789 = CA.N 1). Auf der Vorderseite haben wir nach wie vor das Porträt des Königs, aber mit einer neuen Umschrift: LOUIS XVI ROI DES FRANCOIS, kein Bezug mehr auf Gott, sondern auf der Rückseite: LA NATION LA LOI LE ROI, die Nation ist der Souverän. Die Nationalversammlung beschließt am 21. September 1792 die Absetzung des Königs, das allgemeine Wahlrecht wird verkündet, Frankreich wird Republik. Wieder wird ein neuer Kalender eingeführt, auf den Münzen erscheint: 1792 = l'AN 1 DE LA REPUBLIQUE. Auf der Vorderseite wird das Porträt des Königs ersetzt durch das Symbol der Revolution, eine Waage, bekrönt durch eine Jakobinermütze mit der Umschrift LIBERTE EGALITE, danach erscheint auf allen Kupfermünzen nur noch der Kopf der Marianne, das Symbol der französischen Republik. 1799 erobert General Bonaparte die Macht, getarnt als CONSULAT, bevor er sich 1804 selbst zum Kaiser krönt. Mit der Rückkehr zur Monarchie erscheint auch wieder das Herrscherporträt auf der Münze, auf der Rückseite EMPIRE FRANCAIS wieder mit der Jahreszahl 1811 des christlichen Kalenders. 1815 wird Napoleon abgesetzt, die Bourbonen besetzen mit Ludwig XVIII. wieder den Thron, das Porträt des Königs zeigt die Umschrift LOUIS XVIII ROI DE FRANCE. E.E

2018 - „Jahreshauptversammlung“

11. April 2018: Weil für die Märzsitzung im GNM kein Raum verfügbar war, wurde die Jahreshauptversammlung vor dem Aprilvortrag nachgeholt. Wichtigstes Ergebnis: Nach fünfjähriger Vakanz konnte das Schriftführeramt wieder besetzt werden. Neu gewählt wurde Frau Brigitte Metzner, die damit den 2. Vorsitzenden entlastet. Die Zahl der Mitglieder liegt nach zwei Todesfällen und zwei Austritten bei 58 Personen. Die Erwartungen zur Mitgliedergewinnung durch eine verbesserte Präsenz im Internet haben sich bisher nicht erfüllt. Nach den positiven Kassenberichten wurden Vorstand und Schatzmeister entlastet. Der Jahresbeitrag bleibt konstant bei 40 bzw. 20 €. WS.

2018 - „Notgeld aus der Anfangsphase des Ersten Weltkriegs“

11. Februar. Dr. Matthias Nuding (Nürnberg) referierte über „Notgeld aus der Anfangsphase des Ersten Weltkriegs“. Der Vortrag begann mit einer Beschreibung der historischen Ausgangslage: Mit Kriegsausbruch wurde im Deutschen Reich die Mark von einer Gold- in eine Papierwährung umgewandelt, deren Scheine auch durch staatliche Schuldverschreibungen und Wechsel gedeckt sein konnten. Diese Maßnahme ermöglichte es, die Geldmenge zur Deckung der hohen Militärausgaben zu vermehren, wobei die Gegenfinanzierung durch Kriegsanleihen gesichert werden sollte. Die Reichsbank bemühte sich, das gemünzte und ungemünzte Edelmetall als international akzeptiertes Zahlungsmittel nach und nach aus dem Verkehr zu ziehen und zu horten. Bereits an den ersten Kriegstagen machte sich vor allem in den Grenzgebieten des Reiches und den Aufmarschgebieten der Armeen akuter Kleingeldmangel bemerkbar. Um ihm abzuhelfen, gaben Gemeinden, Firmen und andere Körperschaften notgedrungen, aber ohne dazu berechtigt zu sein, provisorische Geldzeichen heraus: mehr oder minder schmucklos gestaltete Gutscheine aus Papier oder Karton, meist im Nennwert von etwa 50 Pfennig bis fünf Mark. Auf diese Welle der Notgeldemission sollten bis zur Hyperinflation und Währungsreform von 1923/24 noch weitere folgen, allerdings wurde der kurzfristig emittierte Geldersatz von 1914/15 dem Begriff „Notgeld“ am ehesten gerecht. Sehr früh bemühten sich auch Sammler um solche Stücke; schon 1918/19 erschien ein ausführlicher Katalog. Das Germanische Nationalmuseum erwarb bereits Ende 1915 von dem Numismatiker Carl Friedrich Gebert, Gründungsmitglied des Nürnberger Vereins für Münzkunde, eine umfangreiche Kollektion von Notgeldscheinen, die seit dem Sommer des Vorjahres ausgegeben worden waren. Der Vortrag zeigte anhand zahlreicher Beispiele aus dieser Sammlung auf, dass sowohl die Gestaltungshöhe als auch der Verwendungszweck der provisorischen Geldzeichen von 1914/15 innerhalb eines breiten Spektrums variierten und dass sich an etlichen Notgeldscheinen auch interessante lokalgeschichtliche Ereignisse ablesen lassen. M.N.

2018 - „100 Jahre Republiken in Mittel- und Osteuropa“

14. Januar 2018: Das Schwerpunktthema für 2018 „100 Jahre Republiken in Mittel- und Osteuropa“ wurde mit einem Vortrag von Dr. Reinhold Zilch (Berlin, Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften) zur „Ikonographie der Geldscheine der Nachfolgestaaten der drei Kaiserreiche nach dem Ersten Weltkrieg“ eröffnet. Der Referent bettete die numismatischen Prozesse in die gesellschaftlichen Umbrüche am Beginn des 20. Jahrhunderts ein und betonte zunächst die Ähnlichkeit des Papiergeldes von Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland vor 1914. Dies blieb auch so nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, obwohl einfachere, sog. Kriegsnoten, Notgeld sowie Besatzungsgeld hinzukamen. Am Kriegsende standen der Untergang der Kaiserreiche in Revolutionen und Bürgerkriegen sowie die Entstehung von jungen Nationalstaaten und drei republikanischen „Reststaaten“. Das Geld der zahlreichen, oft nur kurzzeitigen Emittenten in den Übergangsjahren hatte zumeist einfaches Design mit Allegorien. Erst mit der Stabilisierung des Staatensystems wurden wieder grafisch und drucktechnisch anspruchsvollere Scheine emittiert. Zusammenfassend betonte Zilch, dass Papiergeld als Teil der visuellen politischen Kultur ein stark konservatives Medium von auffallend großem Beharrungsvermögen ist. R.Z.

 

2017 - „Vorweihnachtlicher Abend“

10. Dezember 2017: Der traditionelle vorweihnachtliche Abend mit festlichem Essen und den Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder fand mit 16 Erwachsenen und zwei Kindern wiederum im Gasthof Kirchberger in Fürth-Sack statt. Peter Mittermeier erhielt für 35-jährige Mitgliedschaft die Verdienstplakette in Silber. Günther Unbehaun, der ebenfalls 35 Jahre dem Verein angehört, war leider verhindert. Winfried Stein wurde für 25-jährige Mitgliedschaft die vergoldete Ehrennadel verliehen. Verhindert war auch Jürgen Schwab, dem für 10-jährige Mitgliedschaft die silberne Ehrennadel verliehen werden sollte. Indem anschließenden Kurzvortrag zum Abschluss des Schwerpunktthemas 2017 „500 Jahre Reformation und Luther-gedenken« sprach Winfried Stein über Gedenkmünzen auf Luther und die Reformation 1917- 20  Es gibt kein Ereignis der deutschen Geschichte, das umfassender durch Gedenkmünzen gewürdigt wurde als die Reformation. Zwischen ihrem 400. Jahrestag 1917 und dem 500. Jahrestag 2017 erschienen insgesamt 15 Gedenkmünzen. Dabei fällt auf, dass in der ersten Hälfte des Zeitraums nur drei Münzen erschienen, in der zweiten Hälfte dagegen 12 Münzen. Der eine Schwerpunkt war der 500. Geburtstag Luthers im Jahr 1983 mit 5 Gedenkmünzen, davon vier in der DDR und eine in der Bundesrepublik. Der zweite Schwerpunkt war der 500. Jahrestag der Reformation 2017 mit drei Gedenkmünzen. Für die jüngere Entwicklung sind zwei Tendenzen erkennbar: 1. Der Rückgang der Auflage der kursfähigen Münzen von 8,35 Millionen 5-Mark-Stücken Luther 1983 auf nur noch 945.000 20-Euro-Stücke im Jahr 2017.2. Die Anhebung der Nominalwerte und erst recht der Verkaufspreise durch die Emission von Goldmünzen, die das abnehmende Geschäft mit den kursfähigen Münzen kompensieren soll. Insgesamt gesehen vermitteln die gezeigten Gedenkmünzen eine umfassende und vielfältige Erinnerung an dieses wichtige Ereignis in Deutschland zum Beginn der Neuzeit. WS.

2017 - „Sammlung Wetzel“

12. November: Der ursprünglich angekündigte Vortrag über Luthers Geld musste wegen Verhinderung des Referenten leider ausfallen. Stattdessen beschäftigten sich die Mitglieder des Vereins mit der Sammlung Wetzel. Es wurden römische Münzen vom 1. bis zum 3. Jh. näher betrachtet. Hierzu gab Frau Brigitte Metzner unter Vorlage eines Arbeitsblattes mit Erläuterungen der gängigen Legendenabkürzungen und beispielhaften Münzabbildungen eine kurze Einführung in die Besonderheiten der römischen Numismatik. Anschließend hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, einzelne Münzen aus der Sammlung mittels eines Formblattes näher zu bestimmen. WS.

2017 - „Ludwig VI. und Johann Casimir und die Reformation in der Kurpfalz“

8. Oktober 2017: Dr. Gerhard Graab, Mannheim, sprach zum Thema „Ludwig VI. und Johann Casimir und die Reformation in der Kurpfalz“. Die Kurpfalz kam sehr früh mit reformatorischem Gedankengut in Berührung, bereits 1518 fand an der Universität Heidelberg eine Disputation statt, die großen Einfluss ausübte. Der Kurfürst Ludwig V. blieb aber beim alten Bekenntnis, zumal sich die Pfalz nach dem verlorenen Landshuter Erbfolgekrieg mit dem Kaiser gut stellen musste. Erst sein Bruder und Nachfolger Friedrich II. wandte sich gegen Ende seines Lebens dem reformierten Ritus zu. Dessen Erbe Ottheinrich führte 1557 das lutherische Bekenntnis in der Kurpfalz ein. Der folgende Kurfürst Friedrich III. aus dem Hause Pfalz-Simmern wandte sich mehr dem oberrheinisch-kalvinistischen Bekenntnis zu. Als dessen Sohn Ludwig VI. an die Regierung kam, vollzog dieser wieder einen Schwenk zur lutherischen Ausprägung des reformierten Glaubens, sein Bruder Johann Casimir erhielt ein eigenes Territorium und blieb beim Calvinismus. Nach dem Tod Ludwigs trat Johann Casimir die Verwaltung des Kurfürstentums an und setzte auch da wieder den Calvinismus durch. Im Vortrag wurden pfälzische Münzen und Medaillen aus dieser Zeit gezeigt, die illustrieren sollten, wie vernetzt das pfälzische Herrscherhaus einerseits mit der alten Kirche war, wie sich andererseits aber die nachfolgenden Herrscher für das calvinistische Bekenntnis einsetzen. G.G.

2017 - „500 Jahre Reformation im Spiegelbild von Münzen und Medaillen“

13. September 2017. Im Rahmen der Vortragsserie des Vereins zum Reformationsjubiläum, dem inhaltlichen Leitthema der Vorträge im Jahr 2017, gab unser Vereinsmitglied Ottokar Panzer unter dem Titel „500 Jahre Reformation im Spiegelbild von Münzen und Medaillen“ interessante Einblicke in die Reformationsgeschichte, die durch die Referenz zu entsprechenden Münz- und Medaillenprägungen lebendig wurde. Der Referent ordnete die Reformation als religiösen und gesellschaftlichen Umwälzungsprozess ein, der den Beginn der Neuzeit in Europa markierte. Dabei ging er auf wesentliche Ereignisse wie den Wittenberger Thesenanschlag Luthers 1517, nachfolgende theologische Auseinandersetzungen und den Bauernkrieg ein. Weiterhin beschäftigte er sich mit der Augsburger Konfession, dem Schmalkaldischen Bund, dem Dreißigjährigen Krieg und dem ihm folgenden Westfälischen Frieden sowie mit Reformationsjubiläen. Der Abend wurde abgerundet, indem Münzen und Medaillen mit Reformationsbezug im Original betrachtet werden konnten. O.P

2017 - „Medaillen auf Jubiläen der Confessio Augustana und des Augsburger Reigionsfriedens“

12. Juli 2017: „Medaillen auf Jubiläen der Confessio Augustana und des Augsburger Reigionsfriedens“ war das Thema des Vortrags von Dr. Mattias Nuding vom GNM. Der Einleitung in das Thema, das einen Beitrag zum diesjährigen Schwerpunkt „500 Jahre Reformation“ bildete, dienten allgemeine Überlegungen über das Begehen von Gedenktagen und Jubiläen sowie eine historische Einordnung des Augsburger Bekenntnisses von 1530 und des Reichs- und Religionsfriedens von 1555. Aus der Masse der numismatischen Objekte, die zu den Jahrhundertfeiern dieser Ereignisse entstanden waren, wurde eine umfangreiche Auswahl von Beispielen aus den Jahren 1630, 1730, 1755 und 1830- zumeist Medaillen aus der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums - mit Blick auf ihre Motive und Inhalte vorgestellt. Die einschlägigen Stücke auf Jubiläen des Augsburger Bekenntnisses, der bis heute bedeutsamen theologischen Grundsatzschrift der lutherischen Reichsstände, beschränkten sich erwartungsgemäß auf evangelische Territorien wie Sachsen oder Nürnberg, während die Friedensthematik etwas weniger konfessionell gebunden war. Seltener als Medaillen wurden zu solchen Anlässen auch Münzen geprägt. In gestalterischer Hinsicht bildete sich von Anfang an ein Nebeneinander historischer Bilder und religiöser Inhalte heraus, wobei bestimmte Motive und Textbausteine sich zu einem immer wieder herangezogenen Repertoire verfestigten. Der zahlenmäßige Höhepunkt der Beispiele lag im 18. Jh., das mit vermehrten Anleihen in der klassischen Ikonographie und einer Zunahme an barockem Bildpathos zu neuen Ausdrucksmitteln fand. Mit der Zeit gewannen die Protagonisten der Reformation, v. a. Martin Luther, als (stilisiertes) Motiv an Gewicht. Im 19. Jh. trat die religiöse Rezeption der Reformationsereignisse (etwa durch Symbole, Allegorien, Sprüche oder Bibelverse versinnbildlicht) zugunsten einer zunehmend historischen Perspektive (Personen, Wappen, Schauplätze, Schlüsselszenen) ein Stück weit in den Hintergrund. M.N.

2017 - „Der römische Gott Mars im Spiegel der Münzen“

14. Juni: Brigitte Metzner, Nürnberg, sprach zum Thema „Der römische Gott Mars im Spiegel der Münzen“. Es zeigte sich, dass drei Bildmotive - etruskisch, griechisch, römisch - erscheinen und diese in der Spätantike noch durch die orientalische Herrscherdarstellung für Asia Minor bereichert werden. Zur Zeit der römischen Republik finden sich der unbärtige und der bärtige Marskopf auf der Aversseite, seit der Kaiserzeit erscheinen Ganzkörperdarstellungen auf der Reversseite. Bevorzugt wurde der etruskische Waffentänzer als Motiv verwendet. Aber auch griechische Einflüsse, vor allem aus dem thebanischen Sagenkreis (Mars und Venus als Ehepaar), prägen die Bildmotive. Mars trägt ein Tropaeum, d.h. ein Siegesdenkmal, oder wie ein römischer Feldherr gewappnet und gerüstet trägt er eine kleine Siegesgöttin, auch einen Olivenzweig, der ihn als Stadtgründer ausweist. Er kann seinen Fuß auf einen Helm des Gegners stellen, im orientalischen Siegesgestus. Normalerweise wird die Kaisertitulatur auf der Reversseite weitergeführt. Die Legende mit ca. 14 römischen Beinamen für den Gott Mars muss nicht auf ein spezielles Bildmotiv beschränkt sein, ebenso werden die Bildmotive auf verschiedenen Nominalen verwendet. Die mythologische Darstellung »Mars nähert sich der Vestalin Rhea Silvia« war sehr beliebt und wurde auf Münzen geprägt, wenn auch die Darstellung der lupa romana mit den Zwillingen Romulus und Remus häufiger gewählt wurde. Mit der Einführung des Christentums schwand der Einfluss der römischen Gottheiten. B.M.

2017 - „Der Weg des Silbers. Von Potosi nach Frankfurt“

10. Mai: Dr. Frank Berger aus Frankfurt sprach zum Thema „Der Weg des Silbers. Von Potosi nach Frankfurt“. Ausgangspunkt des Vortrags war die Tatsache, dass ab ca. 1560 der Geldumlauf in Hessen und im Rhein-Main-Gebiet von spanischen Philippstalern dominiert wurde. Beleg dafür ist ihr Vorkommen in Schatzfunden und in Steuerabrechnungen der Stadt Frankfurt. Hierfür haben Nildot Klüßendorf und Konrad Schneider alle Belege zusammengestellt. Auch bei der Gründung der Frankfurter Börse im Jahre 1585 spielte spanisches Geld eine Rolle. Die amtlich genehmigte Münzvergleichung bewertete sie mit 82 Kreuzern gegenüber dem Reichstaler von 74 Kreuzern. Der Vortrag begann an der Quelle des Silbers, am Ende eines der Stollen im berühmten Cerro Rico von Potosi. Das hier abgebaute Silber wurde in der Moneda von Potosi grob vermünzt und mit Schiffen nach Spanien gebracht. Hier und in den spanischen Niederlanden wurde es anschließend zu Philippstalern verprägt und gelangte umgehend nach Deutschland. Das Silber von Potosi fand über Einschmelzung und Neuprägungen seinen Weg weiter in die Albertustaler, in die Kronentaler, ja sogar in die Guldenprägungen der süddeutschen Staaten ab 1837. F.B

2017 - „Teilnahme am 14. Deutschen und 25. Mitteldeutschen Münzsammlertreffen in Erfurt“

28.-30. April- Statt eines eigenen Vortrags im April wurde im Jahresprogramm entsprechend dem Schwerpunktthema „500 Jahre Reformation und Luthergedenken“ eine Teilnahme am 14. Deutschen und 25. Mitteldeutschen Münzsammlertreffen in Erfurt mit ebendiesem Thema empfohlen. Drei Vereinsmitglieder und drei Angehörige nahmen an der Veranstaltung teil.

2017 - „Jahreshauptversammlung“

12. März 2017: Die Jahreshauptversammlung begann mit einem Gedenken an unser am 25. Januar 2017 verstorbenes Ehrenmitglied Josef Hackl. Der Verein, aber auch viele Sammlerkollegen sind ihm zu großem Dank verpflichtet für seine vorbildlichen Publikationen zur Brandenburg-fränkischen Numismatik und zum Medaillenwerk von Kauko Räsänen. Josef Hackl war ein Numismatiker aus Leidenschaft. Seine freundliche Art und sein großes numismatisches Wissen machten ihn bei den Vereinsmitgliedern nicht nur sehr beliebt, sondern auch zu einer Autorität, die uns fehlen wird.

Das Vortragsprogramm 2016 wurde in ausgewogener Weise mit je vier Beiträgen von Gastreferenten und von eigenen Mitgliedern gestaltet, wobei die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert werden konnte. Die Zahl der Mitglieder liegt nach zwei Todesfällen, vier Austritten und zwei Neueintritten bei 62 Personen. Zur Mitgliedergewinnung wurde beschlossen, die Mitgliedertreffen in der Zeitung anzukündigen und eine Geldsumme für eine verbesserte Präsenz im Internet bereitzustellen. Nach den positiven Kassenberichten wurden Vorstand und Schatzmeister entlastet. Der Jahresbeitrag bleibt konstant bei 40 bzw. 20€. WS.

2017 - „500 Jahre Reformation und Luthergedenken“

12. Februar 2017: Als Auftakt zum diesjährigen Schwerpunktthema des Vortragsprogramms des Vereins für Münzkunde Nürnberg e.V. „2017 - 500 Jahre Reformation und Luthergedenken“ sprach Dr. Gerd Dethlefs aus Münster zum Thema „Die Pfaffenfeindmünzen des Herzogs Christian von Braunschweig 1622.“ In dieser Frühphase des Dreißigjährigen Krieges zeugen diese bekannten Münzen von religiöser Propaganda bzw. Polemik als Ausfluss von Religions- und Machtkonflikten. Der Vortrag wurde bereits im NNB Nr. 3/2000, 5.92- 112,  veröffentlicht.

2017 - „Die Medaille des Hans Schwarz auf Albrecht Dürer“

8. Januar 2017: „Die Medaille des Hans Schwarz auf Albrecht Dürer“ lautete das Thema des Vortrags von Dr. Hermann Maué. Über keine andere Medaille der deutschen Renaissance ist so viel geforscht und geschrieben worden wie über die Dürermedaille des Hans Schwarz, ist doch diese Medaille das Ergebnis eines gemeinsamen Projekts des bedeutendsten deutschen Künstlers und des gefragtesten deutschen Medailleurs aus dem beginnenden 16. Jahrhundert. Zugleich ist die Dürermedaille wohl die ausdrucksstärkste Arbeit des Hans Schwarz. Seine Medaille ist neben der späteren des Matthes Gebel das einzige zu Lebzeiten entstandene Bildnis Albrecht Dürers von fremder Hand. Die Schwarz-Medaille zeigt den Maler im Alter von 48 Jahren in strengem Profil, wie wir ihn von seinen Selbstbildnissen kennen. Der Vortrag stellte Interpretationen, Schlüsse und vor allem auch mehr oder weniger begründete Vermutungen aus der umfangreichen Literatur zur Dürermedaille zusammen. Schon die große Breite der sich häufig gegenseitig ausschließenden Thesen gibt einen Hinweis darauf, dass die meisten mehr oder weniger spekulativ sind. Uneinig ist sich die Forschung zum Beispiel darüber, in welcher Weise und ob überhaupt Albrecht Dürer auf sein Medaillenporträt Einfluss genommen hat. Außerdem gab ein Eintrag im Tagebuch Dürers während seiner Reise in die Niederlande Anlass zu weiteren, weitreichenden Spekulationen. In Antwerpen hielt er fest, dass er Hans Schwarz für sein Angesicht 2 Gulden überwiesen hat. Die Frage, was Dürer mit „mein Angesicht“ gemeint hat, wurde sehr unterschiedlich beantwortet Vermutet wurde, dass Schwarz eine Entwurfszeichnung der Medaille, das hölzerne Modell oder einige Medaillen an Dürer geschickt habe. Zu all dem schweigt die Quelle jedoch. Es erschien daher sinnvoll, Interpretationen, die auf reiner Fantasie beruhen, von dem Wenigen, das durch Quellen gesichert ist, abzugrenzen. H.M.

 

2016 - „Vorweihnachtlicher Abend“

 9. Dezember 2016. Der traditionelle vorweihnachtliche Abend mit festlichem Essen und den Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder fand mit 24 Erwachsenen und zwei Kindern wiederum im Gasthof Kirchberger in Fürth-Sack statt. Höhepunkt war die Ehrung von Hans Kraus für 50-jährige Mitgliedschaft. Dabei wurden die großen Verdienste des Jubilars für den Verein besonders gewürdigt. Richard Bednarek und Helmut Scheitler wurden für 40-jährige Mitgliedschaft zu Ehrenmitgliedern ernannt. Ein weiteres neues Ehrenmitglied, Peter Schwarzbach, war leider verhindert. Dr. Klaus Ruschhaupt wurde für 25-jährige Mitgliedschaft die vergoldete Ehrennadel verliehen. Wie im vergangenen Jahr sollte die Veranstaltung wiederum mit dem Dezembervortrag kombiniert werden. Allerdings ließ eine lautstarke Parallelveranstaltung im Nachbarraum die Durchführung des angekündigten Kurzvortrags über die vereinseigene Sammlung nicht zu, weshalb das Thema auf später verschoben werden musste. WS.

2016 - Bayerisch-Tschechische Landesausstellung „Karl IV.“

13. November: Anstelle eines Vortrags erfolgte ein Besuch der ersten gemeinsamen Bayerisch-Tschechischen Landesausstellung „Karl IV.“ im GNM aus Anlass des 700. Geburtstags des böhmischen Königs und römisch-deutschen Kaisers aus dem Hause Luxemburg. Der Rundgang erfolgte unter sachkundiger Führung von Frau Claudia Guter aus München. Die Ausstellung überzeugte durch die große Menge hochwertiger Originale aus Prag und anderswoher, von denen viele noch niemals außerhalb ihres Aufbewahrungsortes ausgestellt wurden. Allerdings ist die Anzahl zeitgenössischer numismatischer Objekte mit zwei sehr übersichtlich: 1. Ein Ecu d'or (Goldener Schild) Karls IV. aus der Münzstätte Antwerpen (?) nach 1355 aus dem Besitz des Staatlichen Museums Schwerin. Dass solche Münzen - wie die Beschriftung verkündet - anlässlich des Reichstags in Metz 1366/67 unters Volk geworfen worden seien, um die Freigebigkeit des Kaisers zu unterstreichen, darf jedoch bezweifelt werden. Als Auswurfmünzen wurden in der Regel kleinere Silbermünzen verwendet, wohin gehend Goldmünzen eher als Donative an hochgestellte Personen gelangten. Das 2. Objekt sind einige nicht näher beschriebene Silbermünzen aus dem 1998 entdeckten Jüdischen Schatz von Erfurt, der im Jahr 1349 anlässlich eines Pogroms in der Nähe der Alten Synagoge verborgen wurde. Für die Teilnehmer des 14. Deutschen Münzsammlertreffens Ende April 2017 in Erfurt besteht jedoch die Gelegenheit, den dort in der Alten Synagoge ausgestellten Schatz mit u.a. 3141 Silbermünzen näher zu besichtigen. Die Nürnberger Ausstellung ist bis zum 5. März 2017 geöffnet.  WS.

2016 - „Die Kippermünzstätten in Brandenburg-Bayreuth 1620-1622“

12. Oktober: Dr. Gerhard Schön, München, sprach zum Thema: „Die Kippermünzstätten in Brandenburg-Bayreuth 1620-1622“. Unser Vereinsmitglied hat sich mit seiner Dissertation über die Münz-und Geldgeschichte der Fürstentümer Ansbach und Bayreuth im 17. und 18. Jh. wissenschaftlich mit der fränkischen Numismatik beschäftigt und gegenüber Carl Friedrich Geberts Publikation von 1901 wesentliche neue Erkenntnisse gewonnen. Unter Markgraf Christian (1603-1655) existierten während der Kipperzeit bis zu 14 Münzstätten in dem kleinen Fürstentum. In alphabetischer Reihenfolge waren dies: Baiersdorf, Bayreuth, Creußen, Dachsbach, Erlangen, Hof, Kulmbach, Neustadt am Kulm, Neustadt an der Aisch, Pegnitz, Rehau, Schauenstein, Weißenstadt und Wunsiedel. Ein wichtiges und aussagefähiges Dokument ist das Kulmbacher Schlagschatzbuch, erstellt nach einem 1623 abgeschlossenen Bericht des markgräflichen Beamten Hans Georg Hennigk, der die aus dem Betrieb aller markgräflichen Kippermünzstätten gezogenen Einnahmen und die daraus getätigten Ausgaben verbucht hatte. Eine umfassende Darstellung befindet sich im Katalog der Sammlung Grüber, 267. Künker-Auktion, September 2015, S. 114-143.

2016 - „Die Medaille auf die blühende Aloe im Volkamerschen Garten zu Nürnberg und weitere Aloe-Medaillen“

14. September 2016. „Die Medaille auf die blühende Aloe im Volkamerschen Garten zu Nürnberg und weitere Aloe-Medaillen“ lautete das Thema des Vortrags von Dr. Hermann Maué. Seit dem späten Mittelalter legten Patrizier und vermögende Kaufleute in Nürnberg außerhalb der Stadtmauer weitläufige Lustgärten an. Als 1726 im Garten des Johann Magnus Volkamer eine Amerikanische Aloe ihren fast neun Meter hohen Blütenstamm mit mehr als acht Tausend Blüten austrieb, war das ein außergewöhnliches Ereignis, das den Gartenbesitzer veranlasste, die blühende Pflanze in einem Kupferstich und in einer Medaille bekannt zu machen und für die Nachwelt festzuhalten. Der bedeutende Nürnberger Arzt und Botaniker Christoph Jakob Trew publizierte eine detaillierte Beschreibung der Pflanze und dokumentierte von Tag zu Tag exakt deren Wachstum. Allerdings war die Nürnberger Medaille nicht die erste auf eine blühende Amerikanische Aloe. Als im Jahre 1700 im Garten des Leipziger Kaufmanns Caspar Bose eine Aloe zur Blüte kam, gab er als erster eine Medaille auf dieses Ereignis in Auftrag mit exakter Angabe der Höhe des Blütenstamms, der Anzahl der Verzweigungen und der einzelnen Blüten. Diese Medaille setzte über dreißig Jahre gewissermaßen einen Wettbewerb in Gang, in dem es darum ging, welche Aloe die größte Höhe erreichte und die meisten Blüten hervorbrachte. Es folgten bereits 1701 und dann 1720 und 1732 gleich mehrere Medaillen der Herzöge von Braunschweig, in deren Gewächshäusern in Salzdahlum Aloen blühten. 1713 erschien eine Medaille des dänischen Königs Friedrich IV. auf eine blühende Aloe im Garten von Schloss Gottorf. Friedrich hatte gerade erst die Herzöge von Holstein-Gottorf von ihrem Schloss vertrieben. 1710 blühte im Schlossgarten von Friedrichsthal in Gotha eine Aloe, die Christian Wermuth auf einer Medaille festhielt. Als Folge einer Verletzung hatte sie gleich zehn Stämme hervorgebracht. Aber nicht nur Medaillen, auch Holz- und Kupferstiche geben blühende Aloen wieder, und zeitgenössische Berichte schildern die Begeisterung der Betrachter dieses außergewöhnlichen Blühvorgangs. HM

2016 - "Bestimmungsübung griechisch-antiker Münzen aus der vereinseigenen Studiensammlung Kurt Wetzel“

13. Juli 2016: An diesem Abend wurde die im Jahr 2015 begonnene Bestimmungsübung griechisch-antiker Münzen aus der vereinseigenen Studiensammlung Kurt Wetzel fortgesetzt. Unter der Leitung von Dr. Matthias Nuding betätigten sich 10 Mitglieder des Vereins in kleinen Gruppen unter Verwendung numismatischer Fachliteratur aus der Bibliothek des Münzkabinetts des Germanischen Nationalmuseums bei der Beschreibung und Bestimmung der Münzen. Dabei zeigte sich erneut, dass die alles entscheidende Frage „echt oder falsch?“ oftmals nicht eindeutig beantwortet werden kann.

2016 - „Vom Sechsteltaler zum 50-Pfennig-Stück. Ein Nominal auf Zeitreise von 1822-1990“

9. Juni 2016: Winfried Stein, Erlangen, sprach zum Thema „Vom Sechsteltaler zum 50-Pfennig-Stück. Ein Nominal auf Zeitreise von 1822-1990". Die Zeitreise beginnt mit dem preußischen Sechstelta1er, der kleinsten vom Silbergehalt her vollwertigen Kurantmünze, die zu ihrer Zeit noch eine durchaus nennenswerte Kaufkraft besaß. Unter den drei Königen Friedrich Wilhelm III., Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I. gab es insgesamt 8 verschiedene Münztypen, wobei der sogenannte „Hundesechstel" von 1822 eine unbeabsichtigte Besonderheit darstellt. Nach der Einführung der Markwährung im Kaiserreich wird die Zeitreise dieses Nominals ab 1875 mit dem 50-Pfennig-Stück fortgesetzt. Auch diese Münze mit vier verschiedenen Typen enthält immer noch 2,5 g Feinsilber, wodurch eine relative Geldwertstabilität gegeben war. Der Übergang zur Scheidemünze erfolgte zwangsläufig mit zunehmender Inflation nach dem 1. Weltkrieg ab dem Jahr 1919. Von da an spiegelt dieses Nominal mit 12 verschiedenen Münztypen und 3 Geldscheinemissionen die wechselvolle neuere deutsche Geschichte mit ihren Umbrüchen einschließlich der Zeit der Teilung wider. Der mehr oder weniger schnell voranschreitende Kaufkraftverlust erweist sich dabei als ein konstantes Merkmal dieser Entwicklung.

2016 - „31 v. Chr. Der Kampf um die Welt - Die Rolle der Götter in der augusteischen Münzprägung“

11. Mai: Dr. Rainer Albert aus Speyer sprach zum Thema: „31 v. Chr. Der Kampf um die Welt - Die Rolle der Götter in der augusteischen Münzprägung.“ Unmittelbar nach dem Tode Caesars 44 v. Chr. meldete in Rom M. Antonius seinen Anspruch auf die Nachfolge und das Erbe Caesars an. Doch vor ihm im Testament stand dessen Großneffe und Adoptivsohn C. Iulius Caesar (Octavianus), eisern entschlossen, die Machtstellung Caesars zu übernehmen. Als Legitimation konnte er zunächst nur die Rache für den Mord an seinem Adoptivvater nennen. Der darüber entbrennende Machtkampf bis zu seinem Höhe- und Endpunkt, der Schlacht von Actium im Jahre 31 v. Chr., zugleich Ende der Römischen Republik und Beginn des Prinzipats, wurde auch stark im ideologisch-religiösen Bereich ausgetragen und entschieden, was sich in den numismatischen Zeugnissen gut verfolgen lässt, wie der Referent an einer Reihe signifikanter Beispiele demonstrierte. WS.

2016 - „Der Pfalzgraf bei Rhein als Verfassungsorgan und seine Darstellung auf Münzen“

13. April: „Der Pfalzgraf bei Rhein als Verfassungsorgan und seine Darstellung auf Münzen“ war das Thema des Vortrags von Dr. Wolfgang Becker aus München. Über den Inhalt des sehr anschaulich bebilderten Vortrags wurde bereits in NNB 10/2015, S. 409, berichtet.

2016 - „Jahreshauptversammlung“

Die mit 19 Mitgliedern gut besuchte Jahreshauptversammlung begann mit einem Gedenken an unser am 23. Februar 2016 verstorbenes Ehrenmitglied Dieter Fischer, der seit 1971 dem Münzverein angehörte. Der Verein, aber auch alle Nürnberg- und Franken-Sammler bzw. -Interessenten sind Dieter Fischer zu großem Dank verpflichtet für die vorbildlichen Publikationen zu den Nürnberger und brandenburgisch-fränkischen Medaillen. Dieter Fischer war als Sammler, Forscher und Händler ein Vollblutnumismatiker. Seine freundliche Art und sein großes numismatisches Wissen machten ihn bei den Vereinsmitgliedern nicht nur sehr beliebt, sondern auch zu einer Autorität, die uns fehlen wird. W.S.

Erfreulich war, dass das Vortragsprogramm 2015 mit sieben Beiträgen eigener Mitglieder gestaltet werden konnte. Weniger erfreulich dagegen der Teilnehmerrückgang bei den Veranstaltungen. Die Zahl der Mitglieder liegt nach zwei Todesfällen und einem Neueintritt bei 67 Personen. Nach den positiven Kassenberichten wurden Vorstand und Schatzmeister entlastet. Bei den Neuwahlen gab es einen Wechsel beim Schatzmeister. Georg Stegbauer, der nicht erneut kandidierte, wurde nach neunjähriger Amtszeit mit dem Dank der Mitglieder verabschiedet. Neuer Schatzmeister ist Jens Fischer. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt. Für das Amt des Schriftführers konnte wiederum kein Kandidat gefunden werden, Der Jahresbeitrag bleibt konstant bei 40 bzw. 20€. Die diesjährige Tagesfahrt soll im Herbst nach Augsburg zum Süddeutschen Münzsammlertreffen gehen. Neu ist eine eigene Internetseite des Vereins unter der Adresse www.vfm-nbg.de. W.S.

2016 - „Was passiert mit meiner Sammlung? - Lebenswerke schützen“

14. Februar: Marco Müller, Spezialist für Lösungen zum Schutz von Sammlungen bei Betreuung und für Regelungen im Todesfall sowie selbst Sammler, referierte in einer gut besuchten Veranstaltung in der Reihe praktische Numismatik über: „Was passiert mit meiner Sammlung? - Lebenswerke schützen“. Der Vortrag beschäftigte sich mit den möglichen Gefahren für Sammlungen in Hinblick auf gerichtliche Betreuungsverfahren und wie mit Betreuungsverfügungen und Vorsorge-/Generalvollmachten Lösungen geschaffen werden können, um Sammlungen auch dann zu schützen, wenn der Sammler selbst nicht mehr handeln und auf seine Sammlung aufpassen kann. Neben den allgemeinen Regelungen berichtete der Referent über wichtige Punkte, welche hierbei speziell für Sammlungen beachtet werden sollten, wie z.B. Vorkehrungen zu einem etwaig notwendig werdenden Verkauf der Sammlung bzw. Sammlungsteilen, um Kosten der persönlichen Pflege finanzieren zu können. Auch auf das Thema Testament und Testamentsvollstreckung wurde eingegangen, um die Sammlung im Rahmen der Erbauseinandersetzung zu schützen und insbesondere einen unsachgemäßen Verkauf durch die Erben zu vermeiden. Im letzten Teil wurden die rechtlichen Vorgaben bei der Bewertung von Sammlungen im Rahmen der Erbschaftsteuer behandelt. Auch hierbei herrscht in vielerlei Hinsicht große Unsicherheit. Neben der Erläuterung der steuerrechtlichen Bewertungsvorschriften und einer Vielzahl von Bewertungseinflüssen wurde darauf hingewiesen, dass das Steuerrecht die Anfertigung von Gutachten nicht zwingend vorsieht Der Vortrag schloss mit einer Fragerunde, bei der es Gelegenheit gab, nochmals auf spezielle Einzelheiten einzugehen.

M.M.

2016 - „Die Münzprägung der Herzöge von Andechs-Meranien 1180-1248“

10. Januar 2016. Michael Herrmann. Historiker und Mitglied der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft, sprach über „Die Münzprägung der Herzöge von Andechs-Meranien 1180-1248“, ein Thema aus seiner Dissertation zur Wirtschaftsgeschichte dieses Adelsgeschlechts. Über den Inhalt wurde bereits im NNB Nr. 4/2015, S. 148, berichtet.

 

2015 - „Reichenberg - die Historie einer Stadt in seltenen Medaillen“

13. Dezember 2015: Der traditionelle vorweihnachtliche Abend mit festlichem Essen und den Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder wurde erstmals mit dem Dezembervortrag kombiniert. "Reichenberg - die Historie einer Stadt in seltenen Medaillen" lautete das Thema unseres Mitglieds Susanna Kißkalt, die in der nordböhmischen Stadt geboren wurde. Bis 1945 war Reichenberg eine rein deutschsprachige Stadt, mit ca. 70.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Böhmen nach Prag. Es gibt ca. 150 Medaillen mit Bezug zu Reichenberg, von denen die Referentin ca. 50 besitzt. Das älteste Stück ist eine vermutlich posthum nach 1600 entstandene Gussmedaille von Gerhard Heinrich auf Melchior von Redern, der 1591 von Kaiser Rudolf II. mit der Herrschaft über Friedland und Reichenberg belehnt wurde. Auf eine Verbindung zu Nürnberg verweist eine Medaille von 1613 auf Bartholomeo Vialis, der in Nürnberg zusammen mit Martin Peller eine Handelsgesellschaft gründete, die für den Tuchhandel zwischen Reichenberg und Nürnberg bedeutsam war. Im medaillenfreudigen 19. Jh. gab es eine Fülle von Prägungen zu den üblichen Anlässen: Sänger, Schützen, Turner, Stadtjubiläum, Gründungsjubiläen, Rathausneubau sowie Ausstellungs- und Preismedaillen. Die Zeit der Tschechoslowakischen Republik 1918 bis 1938 war mit einer Handelskammermedaille vertreten, die nicht mehr wie bisher in Wien, sondern in Gablonz geprägt wurde. Nach dem Anschluss des Sudetenlandes an das Deutsche Reich wurde Reichenberg die Hauptstadt des Sudetenlandes. Dazu wurden mehrere Goetzmedaillen und eine wiederum geänderte Medaille der Industrie- und Handelskammer gezeigt. Nach 1945 hieß die jetzt tschechische Stadt Liberec. Medaillen erschienen u. a. zu Handelsbankjubiläum, Briefmarkenausstellung, Verdienstmedaillen von Wirtschaftsbetrieben bis hin zu den Olympischen Winterspielen 2009, die im Gebiet des 1010 m hohen Jeschken bei Reichenberg stattfanden. Der Heimatkreis Reichenberg brachte im Rahmen seiner Kulturarbeit einige Gedenkmedaillen heraus. Die wichtigste ist Johann von Liebig gewidmet, dem Inhaber der größten Reichenberger Tuchmacherfabrik um 1900. Diese sog. Liebig-Denkmünze wird seit 1962 jährlich „für hervorragende Leistungen im Bereich der Kultur, der Wirtschaft und der Politik“ als höchste Auszeichnung an eine verdiente Person verliehen. Mit dem Vortrag bestätigte sich erneut, dass - richtig eingeordnet - Medaillen zur Chronik einer bewegten Stadtgeschichte werden können. WS.

2015 - „Götterdarstellungen auf antiken griechischen Münzen“

13. Mai: Ein Mitglied unseres Vereins sprach zum Thema: "Götterdarstellungen auf antiken griechischen Münzen". Der Schilderung des antiken Schriftstellers Hesiod folgend wurde der Ursprung des Götterglaubens dargelegt. Auf Münzen wurden dargestellt der Göttervater Zeus, häufig auf einem Thron mit seinen Symbolen Adler und Donnerkeil, aber auch in verwandelter Gestalt als Stier oder Schwan, seine streng blickende sittsame Ehefrau Hera, seine Zwillingskinder Artemis und Apollon, die waffenstarrende Athena, die schönste Göttin Aphrodite mit Ehemann Hephaistos, ihrem Geliebten, Kriegsgott Ares, die siegbringende Nike, der den Lebensfreuden zugewandte Dionysos, Helios als lebensspendende Sonne und der sieggewaltige Zeussohn Herakles. In einer Auswahl der unterschiedlichen Stilformen vorgestellt, konnte nur ein Anteil des vielgestaltigen Götterhimmels erfasst werden.

2015 - „Studiensammlung Kurt Wetzel“

8. April: Ende 2013 war der Verein in den Besitz von knapp 550 Münzen der griechischen und römischen Antike gelangt, die ein vor längerer Zeit verstorbener Nürnberger Sammler zusammengetragen hatte. Diese kleine „Studiensammlung Kurt Wetzel“ sollte als Anschauungsmaterial für Vereinsmitglieder, für Ausstellungen und zu didaktischen Zwecken dienen (vgl. NNB 4/2014, S. 151). In einer von Dr. Matthias Nuding geleiteten ersten Bestimmungsübung nahmen 16 Freunde der antiken Numismatik in kleinen Gruppen einen Teil der griechischen Gepräge unter die Lupe. Wie sich dabei abzeichnete, enthält die Studiensammlung neben echten Münzen aus dem Altertum auch reiches Anschauungsmaterial für das Phänomen der modernen Nachbildung solcher Objekte. Eine große Zahl der bisher begutachteten Stücke erwies sich jedenfalls als unecht oder zweifelhaft, vielfach handelt es sich um mehr oder weniger plumpe Touristenfälschungen des 20. Jhs. Die Bestimmungsübung bot damit nicht nur Einblicke in die facettenreiche Geldprägung der antiken griechischen Staatenwelt, sondern schärfte auch den Blick für die Unterscheidung zwischen echten und falschen Münzen. Dadurch rückte sie ein Stück weit in den Kontext des Themenfeldes Original-Kopie-Fälschung, das in jüngerer Zeit verstärkt das Interesse der kunst- und kulturhistorischen Forschung findet. M.N.

 

2015 - „Jahreshauptversammlung “

Die Jahreshauptversammlung 2015 bot wie immer Gelegenheit zu eingehender Betrachtung der Vereinssituation. Das Vortragsprogramm im Jahr 2014 wurde mit je fünf Beiträgen von Mitgliedern und Gastreferenten erfolgreich gestaltet. Die Zahl der Mitglieder hat sich von 68 auf 67 Personen reduziert, da drei Todesfällen nur zwei Neuaufnahmen gegenüberstanden. Von unseren beiden Mitgliedern Dieter Fischer und Dr. Hermann Mauè wurde eine wichtige Neuerscheinung publiziert: „Medaillen und Schaumünzen auf Ereignisse in der Reichsstadt Nürnberg 1521-1806“. Das Buch wurde als Mehrjahresgabe allen Vereinsmitgliedern kostenlos zur Verfügung gestellt. Die neuen Mitgliedsausweise der DNG wurden verteilt und sehr positiv aufgenommen. Nach den erfreulichen Kassenberichten wurden Vorstand und Schatzmeister entlastet. Der Jahresbeitrag bleibt konstant bei 40 bzw. 20 €. Als Ziel der diesjährigen Tagesfahrt wurde Augsburg vorgeschlagen. W.S.

11. Januar 2015: „Da sah ich köstliche Dinge - Albrecht Dürers Reise in die Niederlande 1520-1521" lautete das Thema des Vortrags von Klaus Giesen aus Damme. Über diesen spannenden Vortrag wurde im NNB schon mehrmals berichtet.

 

2014 - „Vorweihnachtlicher Abend“

 

Vorweihnachtlicher Abend am 12. Dezember 2014:

Der traditionelle vorweihnachtliche Abend mit festlichem Essen und den Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder fand mit 28 Erwachsenen und vier Kindern wiederum im Gasthof Kirchberger in Fürth-Sack statt. Höhepunkt war die Ehrung von Wolfgang Merklein für 50-jährige Mitgliedschaft, der sich dabei mit einigen Erinnerungen aus seiner reichhaltigen Lebenserfahrung bedankte. Heinz Hinterland wurde für 40-jährige Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Lotte Kraus, Helmut Dietl und Horst Dietl wurden für 25-jährige Mitgliedschaft die vergoldete Ehrennadel verliehen. Die Silberne Nadel erhielten Hans Illmer und Dr. Gerhard Schön für 10-jährige Mitgliedschaft.

 

2014 - „Nürnberger Medaillen von 2000 bis 2014“

14. Dezember: „Nürnberger Medaillen von 2000 bis 2014" lautete das Thema des Vortrags unseres 2. Vorsitzenden Manfred Kißkalt. Das umfassende dreibändige Nürnberger Medaillenwerk von H. J. Erlanger und D. Fischer endet im Jahr 1981. Manfred Kißkalt hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle ihm bekannt gewordenen Nürnberger Medaillen im Hinblick auf eine mögliche Fortsetzung dieser Publikation zu verzeichnen. Aus dieser Dokumentation präsentierte er bereits im Jahr 2012 eine reiche Auswahl der Prägungen bis zum Jahr 2000, jetzt folgte wegen der Fülle des Materials der zweite Teil des Vortrags mit den Medaillen von 2000 bis 2014. Früher besaß Nürnberg mit Firmen wie L. Chr. Lauer oder C. Baimberger leistungsfähige Medaillenverlage. Diese Tradition wurde von der Fa. Medaillen-Kunst Fürth bis zu ihrem Verkauf 1993 an die Münze Wien fortgesetzt. Heute werden Medaillen mit Nürnberger Motiven zumeist in der Fa. Noble House in Hilpoltstein geprägt, wobei das Medaillengeschäft insgesamt von der Tendenz eher rückläufig ist.

 

2014 - „Die Münzprägung Kurfürst Friedrich des Weisen von Sachsen in Nürnberg“

9. November. Dr. Sina Westphal, Historikerin und Archivarin aus Koblenz, sprach über „Die Münzprägung Kurfürst Friedrich des Weisen von Sachsen in Nürnberg". Zwischen 1506 und 1522 fertigten Nürnberger Münzmeister (wohl in der reichs-städtischen Münze) im Auftrag Friedrichs des Weisen kursächsische Münzen und Medaillen. Drei Nürnberger Münzmeister, Hans Krug d. Ä., Konrad Ebner und Hans Kraft, waren für den sächsischen Kurfürsten tätig. Krug, Ebner und Kraft arbeiteten jeweils für einen gewissen Zeitraum (Krug immerhin für drei Jahre) zeitgleich für die reichs-städtische Münze und Kurfürst Friedrich von Sachsen. Hauptgrund für die Prägung in Nürnberg dürften die überlegenen Fähigkeiten der Nürnberger Handwerker gewesen sein. Geprägt wurden u.a. Schreckenberger (Groschen), Achtel-, Viertel-und Halbgulden, Guldengroschen, doppelte Guldengroschen und doppelte Goldgulden. Bei den mehrfachen Geprägen ist der Übergang zur Medaille oder Schaumünze fließend. Ein Großteil der in Nürnberg im Auftrag Kurfürst Friedrichs gefertigten Gepräge waren aber ausdrücklich für den Umlauf gedacht. Einzelheiten sind der regen Korrespondenz zwischen Anton Tucher, Nürnberger Ratsherr und Vorderster Losunger (zuständig für die Losung, also die Steuer) und Friedrich dem Weisen zu entnehmen, die von Frau Westphal im Rahmen ihrer Dissertation ediert und analysiert wurde. So sollte ein Großteil der in Nürnberg aus sächsischem Silber geprägten Münzen in Sachsen in Umlauf gebracht werden. In Nürnberg wurden diese Münzen nicht geduldet, da der Rat der Reichsstadt (noch) am Goldgulden festhielt und Großsilbergepräge ablehnte. Großer Wert wurde auf ein repräsentatives Porträt und den Titel des Generalstatthalters LOCVM TENENS GENERA-LIS gelegt, wobei auch Stempelvorlagen Lucas Cranachs (1508) verwendet wurden. Bemerkenswert ist ein 1522 unter großer Geheimhaltung geprägter neuer Münztyp, dessen Rückseite nicht mehr den Reichsadler mit dem Königstitel aufwies, sondern ein Kreuz mit der Devise VERBVM DOMINI MANET IN ETERNVM, ein klares Bekenntnis zur Reformation. W.S.

2014 - „Antike griechische Münzen aus der Inselwelt der Sporaden und Kyldaden“

8. Oktober: Ein Mitglied unseres Vereins sprach zum Thema: „Antike griechische Münzen aus der Inselwelt der Sporaden und Kyldaden". Die mehr als zweitausend Inseln im ägäischen Meer sind Teil einer alten Kulturlandschaft. Schon in der Antike wurden sie einander zugeordnet als die Sporaden, die Verstreuten, und die Kykladen, die im Kreise liegenden, mit Delos als Mittelpunkt. Schon seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. besiedelt, entwickelte sich die Kykladenkultur. Abhängig von ihrer Wirtschaftskraft erfolgte die Münzprägung in Gold (Elektron), Silber und Bronze z.T. schon ab dem 6. Jh. v. Chr. Die Münzen der Apolloninsel Delos sind gekennzeichnet durch unterschiedliche Darstellungen des Musikinstruments Leier oder Lyra. An einer Münze der Sporadeninsel Kalymna konnte die Entwicklung aus einem leeren Schildkrötenpanzer, zwei Bögen, einem Querholz und Darmsaiten verdeutlicht werden. Naxos, die Mutter der gleichnamigen Pflanzstadt auf Sizilien, wählte als Sinnbild für seine reichhaltige Prägung den Kantharos, ein Tongefäß mit zwei Henkeln. Paros wies auf seinen Münzen auf den reichen Bestand an Ziegen hin. Die durch reiche Erzvorkommen begünstigte Insel Siphnos verehrte ebenfalls Apollon und schmückte seine Münzen mit diesem Gott. Die ungewöhnliche Abbildung von liegenden Fröschen auf den Münzen von Seriphos, nur wenige Originale sind bekannt, beruht auf der Sage, dass Zeus ihnen die Stimme genommen haben soll. Ungewöhnlich ist die Darstellung von Köpfen des Zeus und Apollon mit Widdergehörnen auf Münzen von Tenos. Weintrauben, Amphoren und Dionysosbüsten weisen auf den Weinanbau auf vielen anderen Inseln hin, Fische auf den reichen Fischfang. Als eine der großen Inseln ist Rhodos durch Bilder der namensgebenden Rose und des Sonnengottes Helios bekannt. Samos wies auf seine militärische Stärke durch Löwen und Stiere auf seinen auch goldenen Münzen hin, Chios bevorzugte das Fabelwesen der Sphinx. Auf den Prägungen von Lesbos, vielfach in Elektron, finden wir einen bunten Strauß der dort verehrten Götter. Die abschließend angesprochene Problematik des Beginns der Münzprägung am Beispiel des Phanes-Staters - keine Inselmünze -eröffnete eine lebhafte Diskussion.

2014 - „Kaiserslautern und sein Geld“

10. September: „Kaiserslautern und sein Geld" lautete das Thema des Vortrags von Klaus Kurt H. Schiffmann aus Lampertheim. Der Papiergeldexperte präsentierte die Kaiserslauterner Notgeldausgaben während und nach dem 1. Weltkrieg, die sich in die üblichen Phasen gliedern: Notmünzen von 1917 und 1918, Großgeldausgaben ab 1918 und Inflationsgeldscheine bis zur Währungsstabilisierung von 1923. 19 Unternehmen brachten ei-gene Geldausgaben heraus, wobei die z.T. sehr kurzen Einlöse- bzw. Umtauschfristen erstaunten. Soweit bewegt sich das Thema im bekannten Rahmen. Etwas Besonderes sind dagegen die Notgeldscheine von 1870. Noch vor Beginn der Kampfhandlungen emittierte die in der bayerischen Pfalz gelegene Stadt Kaiserslautern mit Datum vom 31.7.1870 Kriegsausgaben zu 1, 2 und 5 Gulden. Es handelte sich um eine Vorsorgemaßnahme, da die Stadt in der Nähe zum französischen Grenzgebiet sich Sorgen machte, wie die Produktion aufrecht erhalten werden könne, falls der Geldumlauf kriegsbedingt ins Stocken geraten sollte. Nach anfänglichem Bangen - französischer Angriff auf Saarbrücken am 2.8.1870 - entspannte sich die Situation jedoch rasch durch Verlagerung der Front auf französisches Gebiet. So wurde z.B. von den 64.000 geplanten 1-Gulden-Scheinen nur etwa ein Drittel in Anspruch genommen. - Nicht geklärt werden konnte die Frage nach der Existenz von 25 angeblich in Nürnberg geprägten Kaiserslauterner Notgeldabschlägen in Silber. W.S.

2014 - „Das preußische Münzwesen vor und nach dem Wiener Vertrag von 1857“

9. Juli: „Das preußische Münzwesen vor und nach dem Wiener Vertrag von 1857" war das Thema des Vortrags von Winfried Stein aus Erlangen. Durch die Verträge von Dresden 1838 und Wien 1857 wurde das Münzwesen Preußens sowie der übrigen Vertragsstaaten mit dem Ziel der Vereinheitlichung des Geldverkehrs innerhalb des Deutschen Bundes im Rahmen einer reinen Silberwährung geregelt. Es wurden alle Nominale der preußischen Kurant- und Scheidemünzen vorgestellt und ihre Unterschiede vor und nach 1857 mit dem Übergang von der alten Kölner Mark auf das Zollpfund als Bezugsgröße erläutert. Vereinsgoldmünzen als halbe und ganze Kronen als Nachfolger der Friedrichs d'ors gab es erst ab 1858. Sie waren reine Handelsmünzen mit wechselndem Kurs zum Taler. Auch das Papiergeld wurde kurz gestreift. In einer abschließenden Bewertung wurde dargestellt, dass den unbestreitbaren Stärken des preußischen Münzwesens auch deutliche Schwächen gegenüberstanden. Preußen verfügte über eine solide Silberwährung, es waren ausreichend Kurantmünzen im Umlauf. Preußische Münzen, insbesondere der Taler, erfreuten sich einer breiten Akzeptanz und kursierten weit über das eigene Staatsgebiet hinaus. Die Münzen verfügten über eine hohe Prägequalität hinsichtlich Feingehalt und Gewicht, was insbesondere auf die sehr leistungsfähige Münzstätte Berlin zurückzuführen war. Andererseits hatte sich die reine Silberwährung, als sie schließlich erreicht war, bereits überholt. Die wirtschaftlich führenden Staaten oder Münzunionen waren längst zum Goldstandard übergegangen. Das Fehlen einer eigenen welthandelsfähigen Goldmünze wirkte sich im internationalen Handel hinderlich aus. Preußen verfügte über kein konsequentes Dezimalsystem. Andere Staaten, wie z.B. Sachsen, waren in diesem Punkt weiter. Die Nominalreihe war durch das Fehlen des Dritteltalers lückenhaft. Zur leichteren Abwicklung des Zahlungsverkehrs wäre eine solche Münze dringend notwendig gewesen. Die ohne zeitliche Begrenzung zirkulierenden Altmünzen mit deutlichen Abnutzungsspuren waren zwar weitgehend eingezogen, aber keineswegs restlos beseitigt. Nach künstlerischen Kriterien waren die preußischen Münzen im Vergleich zu bayerischen (Geschichtstaler) oder sächsischen Münzen (Bergbautaler) eher enttäuschend. Dennoch, auch bei den genannten Schwächen, fällt das Gesamturteil über das preußische Münzwesen, mit dem sich der Staat nach innen und außen darstellte, insgesamt eher positiv aus.

 

11. Juni 2014: Walter Fries aus Bad Kissingen sprach zum Thema „Götter, Nymphen, Ungeheuer. Mythen vom Wasser und ihre Ausprägung im Münzbild der Antike". Über den Inhalt wurde bereits im NNB 7/2012, S. 276, berichtet.

 

14. Mai 2014: Als Ergänzung zum letztjährigen Schwerpunktthema „Die Franzosenzeit" sprach Klaus Roß aus Waldbüttelbrunn über: „Eine numismatische Betrachtung der italienischen Zeit 1806-1814 am Main". Es handelt sich um das kurzlebige Gebilde des Großherzogtums Würzburg unter Ferdinand von Österreich, vormals Großherzog von Toskana und dann Kurfürst von Salzburg. Über den Vortrag wurde bereits im NNB Nr. 1/2013, S. 27 f., ausführlich berichtet.

 

2014 - „Der Münzfund von Hersbruck“

9. April 2014: „Der Münzfund von Hersbruck" war das Thema des Vortrags von Anja-Nadine Mayer, seit 2012 Leiterin des Hirtenmuseums Hersbruck. 740 Jahre nach seiner Verbergung und 86 Jahre nach seiner Wiederentdeckung im Jahr 1928 im Kellergewölbe des Lutischen Hauses am Marktplatz, hat der Fund von Hersbruck nichts von seiner Faszination verloren. 1.650 mittelalterliche Münzen von vielleicht ursprünglich 15.000 Stücken des heute weit verstreuten Funds lagern im Hersbrucker Museum, Grund genug, zum 80-jährigen Gründungsjubiläum des Hirtenmuseums eine Sonderausstellung durchzuführen. Die Kuratorin der Ausstellung, Frau Mayer, erläuterte den aktuellen Forschungsstand zu diesem bedeutenden Fund, mit dem sich weiterhin viele Rätsel verbinden. Gab es eine Münzstätte Hersbruck, wie der Erstbearbeiter des Funds, der damalige Leiter der Waffen-, Münzen- und Medaillensammlung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und Vorsitzender des Vereins für Münzkunde Nürn-berg e.V., Dr. August Neuhaus, 1930 vermutete? Oder hat der Zweitbearbeiter, Hans Gebhard, 1935 Leiter der Staatlichen Münzsammlung München, Recht, der die fraglichen Stücke der Münzstätte Nürnberg zuordnete? Für ein Hirtenmuseum naheliegend ist die These, dass die Schatzbildung mit einem frühen Handel mit Ochsen entlang der Donauroute von Ungarn über Wien und Regensburg nach Hersbruck in Verbindung stehen könnte. Eine These, die weder bestätigt noch widerlegt werden kann, aber wie häufig bei Münzfunden, die Fantasie anregt. W.S.

 

2014 - „Jahreshauptversammlung“

9. März 2014: In der Jahreshauptversammlung konnte der Verein auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2013 zurückblicken. Das Schwerpunktthema „200 Jahre Völkerschlacht bei Leipzig - die Franzosenzeit" wurde mit mehreren Vorträgen von Mitgliedern und Gästen gestaltet. Den thematischen Höhepunkt bildete die dreitägige numismatische Exkursion im Oktober nach Leipzig zum Kolloquium „1813-2013 in nummis" der Sächsischen Numismatischen Gesellschaft. Erstmalig beteiligte sich der Verein ebenfalls im Oktober an der im Großraum Nürnberg veranstalteten „Lange Nacht der Wissenschaften" mit einem eigenen Beitrag zur Bestimmung von Metalllegierungen. Durch eine großzügige Mitgliederspende konnte eine kleine Sammlung antiker Gepräge erworben werden, die in Zukunft als „Studiensammlung Kurt Wetzel" als Anschauungsobjekt für Mitglieder des Vereins, für Ausstellungen und u.U. schulischen Unterricht genutzt werden soll. Die Zahl der Mitglieder liegt unverändert bei 68 Personen. Nach den erfreulichen Kassenberichten wurden Vorstand und Schatzmeister entlastet. Der Jahresbeitrag bleibt konstant bei 40 bzw. 20 E. Die diesjährige Tagesfahrt geht nach Regensburg zum Besuch der Bayerischen Landesausstellung über Kaiser Ludwig den Bayern.

 

 

2014 - „Nürnberger Grundsteinmedaillen“

 

9. Februar 2014: „Nürnberger Grundsteinmedaillen" war das Thema des Vortrags des früheren Leiters des Münzkabinetts im GNM, Dr. Hermann Maue. Medaillen, die eigens für eine feierliche Grundsteinlegung eines öffentlichen Gebäudes angefertigt, in den Grundstein eingemauert und in wenigen Exemplaren an hoch stehende Persönlichkeiten vergeben wurden, sind eine Nürnberger Eigenart. Zwar hatte man schon zuvor in Italien Medaillen in Gebäude eingemauert, doch waren das keine eigens für den Akt der Grundsteinlegung gefertigte Medaillen. Die erste auffallend große Grundsteinmedaille nördlich der Alpen mit einem Durchmesser von gut 7 cm kam in den Grundstein zur Verstärkung der Nürnberger Burgbefestigung 1538. Das Modell für die Vorderseite mit den drei Nürnberger Wappen fertigte Peter Flötner. Auf der Medaillenrückseite liefert eine ausführliche Inschrift die Angaben, die sich sonst auf einem in den Grundstein gelegten Schriftstück finden. Neben der Medaille kamen in aller Regel zwei Flaschen mit weißem und mit rotem Wein und mitunter zusätzliche Münzen in den Grundstein. Außerdem gehörte es zum Brauch einer Grundsteinlegung, Silbergroschen, mitunter eigens zu dem Anlass geprägt, unter jugendliche Teilnehmer auszuteilen. Fast 80 Jahre lang waren Nürnberger Grundsteinmedaillen zwischen 7 und 8 cm groß und orientierten sich in Bild und Schrift an der Medaille auf die Burgbefestigung von 1538: für das Kollegiengebäude der Universität in Altdorf 1571, für das Widerlager der Fleischbrücke auf dem südlichen Pegnitzufer 1597 und dem nördlichen 1598, auf die Wöhrdertor-Bastei 1613 und den Neubau des Rathauses 1616. 1958 fand man bei Aufräumarbeiten des im Krieg zerstörten Rathauses diesen Grundstein mit der entsprechenden Grundsteinmedaille und einigen Münzen in einem bronzenen Gefäß sowie mit den beiden Weinflaschen. Der Fund ist heute in der Halle des Nürnberger Rathauses ausgestellt. H. M.

 

2014 - „Neue Erkenntnisse über die mittelalterlichen Münzen des Hochstiftes Passau“

 

12. Januar 2014: „Neue Erkenntnisse über die mittelalterlichen Münzen des Hochstiftes Passau" lautete das Thema des Vortrags unseres Mitglieds Prof. Dr. Gerhard Koniszewski. Ein Münzfund (Obing) und einige Neuheiten aus dem Handel erweitern das bisherige Wissen über die im Mittelalter geprägten Münzen des Hochstifts Passau. Der Münzfund von Obing brachte Denare von Bischof Altmann (1065-1091) zutage. Somit ist von einer durchgehenden Ausmünzung von 1045 (Egilbert 1045-1065) bis 1265 (Otto von Lonsdorf, 1254- 1265) auszugehen. Im November 1265 wurde Petrus von Wratislau Bischof von Passau, wohl unter Einflussnahme von König Ottokar II. Premysl. Zwei noch unbeschriebene Pfennige bestätigen die von Dr. Arnold Ritter Luschin von Ebengreuth (Wiener Münzwesen im Mittelalter, Wien und Leipzig 1913) angenommenen „Konventionsgepräge" von Ottokar II. und Bischöfen von Passau. Die geschichtlichen Ereignisse und abgeschlossenen Verträge zwischen den Bürgern der Stadt und den jeweils regierenden Bischöfen unterstreichen diese Annahme. G. K.

 

Zusammenfassungen 2013

 

8. Dezember 2013: Richard Dietz aus Buckenhof bei Erlangen sprach über „Nürnberger Bürger- und Handwerkerwappen". Herr Dietz hat alle erreichbaren Stammwappen, Berufswappen und Hausmarken von ca. 4900 Personen aus 3200 Familien erfasst und 2012 in einem dreibändigen Katalog mit zusammen über 1200 Seiten veröffentlicht. Zu den wichtigsten Quellen gehören die in Erz gegossenen Epitaphien auf den beiden historischen Friedhöfen von St. Johannis und St. Rochus. Aber auch an den Begräbnisplätzen von Kirchen und anderen Gebäuden befinden sich Wappendarstellungen. Der Vortrag zeigte einen Ausschnitt aus seiner umfangreichen Forschungstätigkeit. Ein Bezug zur Numismatik ergibt sich aus der häufigen Verwendung der Wappen für Nürnberger Personenmedaillen. 

 

6. Dezember 2013: Der traditionelle vorweihnachtliche Abend mit festlichem Essen und den Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder fand mit 25 Teilnehmern wiederum im Gasthof Kirchberger in Fürth-Sack statt. Klaus-Peter Pislor wurde für 40- jährige Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Antonie Haas erhielt für 35-jährige Mitgliedschaft die Verdienstplakette in Silber. Eva-Maria Schiemann, die ebenfalls 35 Jahre dem Verein angehört, war leider verhindert. Dr. Hermann Maue wurde für 25-jährige Mitgliedschaft die vergoldete und Gottlieb Hofmann für 10 Jahre Mitgliedschaft die silberne Ehrennadel verliehen. Eine Überraschung wurde präsentiert: Durch die großzügige Spende eines Mitglieds konnte eine kleine Sammlung antiker Gepräge erworben werden, die in Zukunft als „Studiensammlung Kurt Wetze!" als Anschauungsobjekt für Mitglieder des Vereins, für Ausstellungen und u.U. schulischen Unterricht genutzt werden soll. W. S.

 

 

10. November 2013: „Carl von Dalberg (1744 - 1817) - Münzen und Medaillen - ein Kirchenfürst in der Zeit des Übergangs" lautete das Thema des Vortrags von Winfried Stein zum Abschluss des Schwerpunktthemas „Franzosenzeit". Carl Frh. v. Dalberg, einem der vornehmsten rheinischen Reichsrittergeschlechter entstammend, durchlief in der Reichskirche des Alten Reiches eine bemerkenswerte Karriere, die ihn in höchste kirchliche und weltliche Ämter führte. In seiner Biografie spiegelt sich beispiellos die so genannte Franzosenzeit mit allen begleitenden Umbrüchen wider. Durch seine zeitweise Nähe zu Napoleon glaubte er, eine gewisse Sonderrolle zu spielen und konnte zunächst für sich und seinen Mainzer Exilkurstaat der Säkularisation entgehen. Im 1806 gegründeten Rheinbund hoffte er vergeblich erneut auf eine Sonderrolle, um seine politische Utopie eines „Dritten Deutschland" neben den Großmächten Österreich und Preußen verwirklichen zu können. Höhepunkt seiner Laufbahn war 1810 das Amt des Großherzogs von Frankfurt, das er aber bereits kurz nach der Leipziger Völkerschlacht durch Flucht in die Schweiz und Abdankung aufgab. Nach einer Zeit der Ungnade wurde ihm schließlich bis zu seinem Tod ein vergleichsweise ruhiger Lebensabend als Erzbischof von Regensburg ermöglicht. Numismatische Zeugnisse in Form von Münzen, Medaillen und Orden belegen die teilweise dramatischen Ereignisse dieser Epoche. 

 

11.-13. Oktober 2013: Statt eines eigenen Vortrags in Nürnberg nahm eine Gruppe von 13 Vereinsmitgliedern und Angehörigen an einer numismatischen Exkursion nach Leipzig zum Kolloquium „1813 - 2013 in nummis" der Sächsischen Numismatischen Gesellschaft teil. Die Veranstaltung bildete einen der Höhepunkte zu dem vom Verein für 2013 gewählten Schwerpunktthema „200 Jahre Völkerschlacht bei Leipzig - die Franzosenzeit". Über die Tagung wurde an anderer Stelle im NNB berichtet. Auf der Hinfahrt besuchte die Gruppe das „Neue Münzkabinett" im Schloss Friedenstein in Gotha, wobei die Meinungen zur Präsentation im „Triumphbogen" sehr geteilt waren.

 

19. Oktober 2013: Der Münzverein beteiligt sich in diesem Jahr erstmals an der im Großraum Nürnberg veranstalteten „Langen Nacht der Wissenschaften" mit einem eigenen Beitrag: Unter dem Titel: Gold-, Silberlegierung oder vielleicht nur „Blech"? führte unser Mitglied Dr. Dr. Werner Müller von 18 bis 1 Uhr im Lesesaal des Stadtarchivs Erlangen Messungen zur Bestimmung des spezifischen Gewichts von Münzen und Medaillen vor. Dazu wurde mittels Feinwaage das Gewicht bestimmt und anschließend nach dem Prinzip des Archimedes das Volumen über die Wasserverdrängung ermittelt. Das daraus errechnete spezifische Gewicht gibt Aufschluss über den Edelmetallgehalt und somit auch über die Frage „echt oder falsch". Außerdem erfolgte die Verifizierung über die Messung der Leitfähigkeit. Es kamen ca. 70 Besucher, die z. T. auch eigene Stücke zur Prüfung mitbrachten. Einige Jungsammler in Begleitung ihrer Eltern wurden mit Informationsmaterial versorgt.   WS.

 

11. September 2013: Jürgen Schwab sprach zum Thema „Münzen der Münzstätte Schwabach". Begonnen wurde mit der Vorstellung des SVOBACIN-Denars, der früher von numismatischen Experten (Dannenberg, Hävernick) dem heutigen Schwabach zugeordnet wurde. Nach dem Vortrag wurde dadurch eine angeregte Diskussion angestoßen, mit der Schlussfolgerung, dass eine eindeutige Zuordnung nach Schwabach nicht abschließend festgestellt werden kann. Eine gesicherte Prägetätigkeit kann ab 1434 in Schwabach nachgewiesen werden. Hierzu wurde ein Konventionspfennig unter dem Markgrafen Friedrich I. vorgestellt. Aber auch für auswärtige Münzherren wurde geprägt: Für Johann I., Herzog von Pfalz-Neumarkt, ein Konventionspfennig und ein Zwittergroschen geprägt ab 1434. Für Schwäbisch Hall ein Batzen mit der Jahreszahl 1517. Ein Doppelgroschen für Graf Ludwig Gustav zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst von 1685, betrügerisch geprägt 1687 mit Rückdatierung, und ein Konventionstaler von 1781 für Hohenlohe-Kirchberg. Die Örtlichkeiten aller vier für Schwabach gesicherten Münzstätten wurden jeweils anhand von heute vorhandenen Bildern und alten Bauplänen den Zuhörern näher gebracht. Von den eigentlichen Münzherren der Schwabacher Münzstätte, den Markgrafen Brandenburg-Frankens bzw. -Ansbachs, erfolgte die Präsentation eines Goldguldens unter Albrecht Achilles, geprägt ab 1470 unter dem Münzmeister Hans Rosenberger, der vermutlich für die Entstehung der Schwabacher Schrift verantwortlich zeichnet, die erstmalig in der Schedelschen Weltchronik von 1493 eingesetzt wurde, weiterhin ein Goldgulden von 1531 unter Georg dem Frommen. Ein Highlight, nicht zuletzt wegen eines erzielten Verkaufserlöses von 77.500 €, war ein Goldgulden von 1579 auf das Stahlschießen zu Kulmbach, geprägt unter Georg Friedrich. Von 1675 ein Gulden geprägt in der vom Markgrafen Johann Friedrich neu eröffneten Münzstätte in der Münzgasse 5, von 1730 ein Zwittertaler auf die Schwabacher Artikel, von 1735 ein Carolin geprägt unter Carl Wilhelm Friedrich und von Alexander eine Huldigungsmedaille von 1758. Nachdem Schwabach zwischen 1792 und 1806 auch preußisch war, bildete den Abschluss ein Drei-Kreuzer-Stück von 1795, eine der letzten Schwabacher Prägungen. J.Sch.