Auf dem Treffen des Magdeburger Münzvereins am 9. September 2017 wurden folgende Vorhaben besprochen:
Die inhaltliche Gestaltung des Heftes 3 der Münzblätter musste geändert werden, weil das Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege in Halle andere Prioritäten für die Erstveröffentlichung des von Günter Wagener und Hans-Dieter Kuhndt bearbeiteten Münzfundes von Groß Germersleben gesetzt haben. Es wird nun verschiedenen regionale Beiträge enthalten.
Weiterhin kann der Magdeburger Münzverein auf eine 25jährige Durchführung von jährlich zwei gut besuchten Münzbörsen zurückblicken. Am 29.10.2017 findet die 50., also unsere Jubiläumsbörse statt. Es werden den Besuchern in 4 Vitrinen über div. Themen Ausstellungsobjekte präsentiert und die Börse durch den 1. Vorsitzenden Alfred Knoke feierlich eröffnet.
Das Treffen wurde fortgesetzt mit einem Vortrag von Knut Zuber zum Thema „Stationen einer Magdeburger Börse“. Es handelt sich dabei um einen unter Erzbischof Johann, Pfalzgraf bei Rhein (1464 – 1475) geprägten Groschen. Dieser ist auf Tafel 6 unter Nr. 2 (Vorder- und Rückseite) der Schildmacherschen Abhandlung „Magdeburger Münzen“ abgebildet, die sich in der Reihe Magdeburger Kultur- und Wirtschaftsleben Nr. 5 ( 1932) findet. Besagter Groschen zeigt einen Schrötlingsriss und eine flaue Umschrift auf der Rückseite links unten. Eine so beschaffene Münze ist 1927 erstmalig auf einer Auktion in Schönebeck/E. und unlängst bei Künker (Nr. 40) durch einen Einlieferer aus dem Raum Aachen angeboten worden. Da es eher unwahrscheinlich ist, dass mehrere Münzen so beschaffen sind, dürfte die Beschaffenheit dieser Münze ein Alleinstellungsmerkmal darstellen.
Juni 2017
Am 10. Juni 2017 fand das monatliche Sammlertreffen des Magdeburger Münzvereins statt. Schwerpunkte der Tagesordnung waren die Modalitäten der für Ende Juni 2017 in Halle geplanten Vorstellung der Bearbeitung des Brakteatenfundes von Germersleben durch G. Wagener und die vom Vorstand beschlossene Auszeichnungs-ordnung (Ehrennadeln in Gold und Silber sowie eine Ehrenmitgliedschaft).
Daran schloss sich der Vortrag von Bernd Kunert über Erkennungsabzeichen der in Zivil aufgetretenen Mitarbeiter des MfS der DDR (2. Teil) an.
Von diesen Erkennungsabzeichen sind bisher 186 Typen nachgewiesen, die in unterschiedlichen Mengen im VEB Präwema Markneukirchen hergestellt worden sind.
Nach formalen Gesichtspunkten können sie in neun Gruppen eigeteilt werden:
- Symbole
- Persönlichkeiten
- Sport
- DDR
- Berlin
- Frieden/Freundschaft
- Presse
- Funktionen
- Sonstiges
Erwähnenswert ist, dass solche Erkennungsabzeichen bei Einsätzen staatlicher Sicherheitsdienste wie z. B. Deutschland und Japan gebräuchlich sind.
Es ist ein dritter Teil zu diesem Thema mit Präsentation des von Herrn Kunert erarbeiteten Katalogs vorgesehen.
Mai 2017
Turnusgemäß fand am 13. Mai 2017 das monatliche Sammlertreffen des Magdeburger Münzvereins statt. Schwerpunkte der Tagesordnung bildeten die inhaltliche Gestaltung der weiteren Hefte 3 und 4 der Magdeburger Münzblätter und das Programm für das 26. MMT, das von der SNG vom 27. bis 29. April 2018 in Schwarzenberg/Pöhla zum Thema „Vom Erz bis Münze“ geplant ist. Darüber hatte der Präsident der SNG, Herr Dr. Rudolf Reimann, in Erfurt informiert und ein informatives Faltblatt vorgestellt.
Die Magdeburger Münzfreunde beabsichtigen, das 26. MTT zum Höhepunkt der Vereinstätigkeit in 2018 zu machen. Die Hefte 3 und 4 der Magdeburger Münzblätter sollen parallel erarbeitet werden, wobei eines der Hefte die Auswertung des Fundes von Groß Germersleben beinhalten soll. Das andere Heft wird einen Querschnitt der Forschungen des Magdeburger Münzvereins bieten. Der anschließende Vortrag von Sammlerfreund Alfred Knoke behandelte Höhepunkte/Highlights der Versteigerung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Silber- und Goldmünzen in den letzten Auktionen bei Gorny & Mosch und Künker. Die erzielten Ergebnisse waren bezogen auf die Erhaltung und Seltenheit der Stücke sehr beeindruckend.
Zu unserem nächsten Sammlertreffen am 10.06.2017 ist Herr Bernd Kuhnert als Referent eingeladen, der seinen zweiten Teil zu „ Die Verwendung von Erkennungs-abzeichen des Ministeriums für Staatssicherheit“ vortragen wird. Auch hierzu, wie auch zum ersten Teil, sind wieder die Sammlerfreunde des Numismatischen Verein Halle e.V. herzlich eingeladen.
Christian Schubert
MMT
11. Deutsches und
22. Mitteldeutsches Münzsammlertreffen
Nachlese
Vom 25. bis 27. April 2014 fand in Magdeburg das 11. Deutsche Münzsammlertreffen zusammen mit dem 22. Mitteldeutschen Münzsammlertreffen mit insgesamt deutlich über 100 Teilnehmern statt. Der Magdeburger Münzverein e.V. richtete das Treffen mit Hilfe vieler Helfer aus dem Verein und mit großer logistischer Unterstützung des Kulturhistorischen Museums aus und bot mit großer Gastlichkeit ein ebenso interessantes wie nievauvolles Programm.
Das Programm war im NNB 3/2014, S. 87 f., abgedruckt, die Tagungsmedaille wurde im NNB 4/2014, auf der Titelseite und S. 121 vorgestellt.
Besondere Beachtung verdient die Begleitausstellung „Damit bezahlten die Magdeburger von 1400 bis 1682". Die Teilnehmer des 11. Deutschen und 22. Mitteldeutschen Münzsammlertreffen haben sie überschwänglich gelobt. Bis zum 21. September 2014 besteht aber noch für alle Münzfreunde, die die Ausstellung noch nicht besuchen konnten, die Gelegenheit, die gelungene Präsentation Magdeburger Pfennige, Groschen und Taler im Kulturhistorischen Museum Magdeburg zu besichtigen.
Der Titel der Ausstellung ist Programm: 12 Kapitel - 12 Vitrinen veranschaulichen die Magdeburger Geldgeschichte in der Frühen Neuzeit, gezeigt werden 170 Münzen, dazu ein Münzschatz mit 120 Münzen und dem originalen Keramik-Topf, Münzstempel verschiedener Art sowie Informationen über Münzmeister und Rechenpfennige, Löhne und Preise.
Der Bogen spannt sich von der Vorgeschichte mittelalterlicher Münzen aus ottonischer Zeit, den Brakteaten des 12. Jahrhunderts und den ihnen nachfolgenden Hohlpfennigen, über die Anfänge der Groschenprägungen, das kaiserliche Münzprivileg für Magdeburg und die Münzen der Erzbischöfe und Administratoren, die in Magdeburg oder Halle ihre eigenen Prägestätten hatten, bis hin zu den Schautalern und Goldgulden als Ausdruck stadtmagdeburgischer Souveränität. Dazu: Belagerungsgeld von 1550/51 und 1629, Propagandamünzen und Schautaler auf die Huldigung der Stadt. Die Schlussvitrine, das Schlusskapitel, gibt einen Ausblick, wie ab 1680 unter brandenburgischer Herrschaft in Magdeburg das Geld der Kurfürsten und preußischen Könige in Umlauf kam.
Die Idee zu dieser Ausstellung hatte Alfred Knoke, Vorsitzender des Magdeburger Münzvereins, schon Ende 2011 dem Museum präsentiert. Daraus wurde dann zusammen mit Dr. Tobias von Elsner vom Kulturhistorischen Museum Magdeburg ein mustergültiges Kooperationsprojekt von Münzverein und Museum. Besondere Erwähnung verdient die Präsentation der Münzen, die in den Hochvitrinen in Augenhöhe und gut (!) beleuchtet ein entspanntes Betrachten ermöglichen - man würde es gerne öfter so sehen. Für das Museum ist es die erste Münzausstellung nach der Neuinventarisation seiner Münzsammlung 2006.
Sogar ein Begleitheft zur Ausstellung ist erschienen: Alfred Knoke: Damit bezahlten die Magdeburger von 1400 bis 1682, Magdeburger Pfennige, Groschen und Taler. Magdeburger Museen, Magdeburg 2014 (= magdeburger museums-hefte, Nr. 25). 59 S., farbig bebildert, 4,10 Euro, ISBN 978-3-941057-11-1. Die 12 Vitrinen der Ausstellung finden sich in 12 Kapiteln des Büchleins wieder, in denen locker die Geldgeschichte Magdeburgs erzählt wird, spannend ergänzt durch Lohn- und Preistabellen und verschiedene Illustrationen. Es werden auch Nicht-Numismatiker angesprochen, aber wer die teure Spezialliteratur nicht sein eigen nennt, der sollte sich das kleine Werk besorgen.
Rainer Albert
Programm
Damit bezahlten die Magdeburger …
in der Zeit von 1400 – 1682
Freitag 25. April 2014
15:00 Uhr Jahreshauptversammlung der DNG
17:00 Uhr Eröffnung und Begrüßung der Teilnehmer
Kristian Nicol Worbs (Präsident der DNG)
Alfred Knoke (1. Vorsitzender, Magdeburger Münzverein e.V.)
17:15 Uhr Festvortrag: Magdeburger Stadtgeschichte
Dr. Tobias von Elsner (stellv. Museumsleiter, Kulturhistorisches Museums Magdeburg)
18:00 Uhr Empfang OB der Landeshauptstadt Magdeburg
Dr. Lutz Trümper (Oberbürgermeister der Stadt Magdeburg)
Samstag 26. April 2014
10:00 Uhr Grußworte
10:20 Uhr Magdeburg, die Reformation und dessen Auswirkungen (Belagerungen 1550/51 und 1629)
Dr. Tobias von Elsner
11:10 Uhr Brakteatenprägung in Mitteldeutschland
Dr. Manfred Mehl
12:10 Uhr August von Sachsen (1614-1680) – Magdeburger Erzbischof und sächsischer Fürst in Halle
Ulf Dräger (Kustos Landesmünzkabinett Sachsen-Anhalt)
14:00 Uhr Huldigungstaler der Städte des Hzgt. Magdeburg
Dr. Gerd Dethlefs (Westfälisches Landesmuseum Münster)
14:30 Uhr Damit bezahlten die Magdeburger …
Alfred Knoke
15:30 Uhr Besuch der Münzausstellung
17:00 Uhr Verleihung des Eligiuspreises
Kristian Nicol Worbs
Vortrag des Preisträgers
19:00 Uhr Abendessen im Hotel Ratswaage
Die Vorträge zum Münzsammlertreffens 2014 entstehen in Zusammenarbeit mit dem Kulturhistorischen Museum Magdeburg und dem Magdeburger Münzverein e.V.
Sonntag 27. April 2014
Besichtigungsmöglichkeiten Hundertwasserhaus “Grüne Zitadelle” und weiterer Sehenswürdigkeiten der schönen Landeshauptstadt Magdeburg
Besuch der 43. Münzbörse im AMO Magdeburg, Erich-Weinert-Str. 27